Bunker Birkenstraße

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Der gesprengte Bunker in der damaligen Birkenstraße, östlicher Eingang, davor Weg von der Jakobinenstraße in den Stadtpark – Vorbereitungsarbeiten für die Neugestaltung
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Der Bunker Birkenstraße wurde im Rahmen der 1. Welle der Bunkerbauten im Deutschen Reich am 10. April 1941 fertiggestellt. Er befand sich am Rand der Flussauen am Fußweg zwischen dem Engelhardtsteg und der heutigen Otto-Seeling-Promenade - damals noch Birkenstraße genannt.

Bauwerk

Die Bunkeranlage selbst war eher als klein zu bezeichnen. Sie bot als Rettungsstelle 67 Plätze, wovon 40 Liege- und 27 Sitzplätze waren. Die Bauausführung übernahm die örtlich ansässige Baufirma Hans Röllinger K.G. Das Gebäude hatte zwei Zugänge, eine Treppenanlage von der Birkenstraße aus kommend im Osten und eine rückseitig liegende Liegendanfahrt für den Rettungsdienst.[1] Das Gelände ist Richtung der Pegnitz abschüssig, sodass ausgehend von diesem Ausgangszustand der Bunker im Süden (Nähe zur Straße) fast vollständig unter der Erde lag, während das Gebäude im nördlichen Teil - bedingt durch das abschüssige Gelände - fast vollständig oberhalb des Erdniveau herausragte. Das Bauwerk erhielt noch eine relativ geringe Erdüberdeckung. Im Gebäude wurde der Bunker in seiner Funktion in zwei Teile getrennt. Der nördliche Teil des Bunkers war funktional mit nach Geschlechtern getrennten Aufenthaltsräumen, Toiletten und Technikräumen gegliedert, während der südlich gelegene Teil des Bunkers dreigeteilt war. In der Mitte lag der Behandlungs- und OP-Raum, rechts und links davon waren die Patientenliegeräume, sowie die Aufenthaltsräume für das Personal. Beide Teile wurden innerhalb des Bunkers durch einen Gang getrennt, der quer durch den Bunker verlief.

Nach dem 2. Weltkrieg

In einer ersten Bestandsaufnahme am 17. November 1945 stellte die Stadt Fürth fest, dass der Bunker vollständig ausgeplündert war und alle technischen Einrichtungen komplett zerstört waren. Eine weitere Nutzung, vorallem für die Unterbringung von sog. Ostvertriebenen, erschien wenig sinnvoll bzw. realisierbar. Die Räume konnten bestenfalls, so Stand 1945, als Lagerraum genutzt werden. Deshalb stellte nach dem 2. Weltkrieg der Architekt Georg Wunschel im Oktober 1946 bei der US-Militärregierung einen Antrag zur Nutzung des Bunkers als Hotel. Die Realisierung sollte gemeinsam mit dem Hotelfachmann Wendler erfolgen, da in der Nachkriegszeit extremer Mangel an Gästezimmern in der Region vorherrschte. Der damalige Oberbürgermeister Dr. Bornkessel befürwortete den Vorstoß, verband damit aber die Bitte, dass das eingelagerte "Flüchtlingsgut" auf Kosten von Wunschel und Wendler zu einem anderen Standort transportiert werden sollte. Letzteres wurde zwar von beiden zugesagt, scheiterte aber an der Realisierung mangels eines alternativen Einlagerungsstandortes.

Ab dem 19. September 1947 nutzte den Bunker in der Birkenstraße noch der Kreisbeauftragte des Flüchtlingswesen, da die Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg häufig noch als Notunterkünfte für die sog. Ostflüchtlinge mit genutzt wurden. Allerdings diente dieser Bunker, aufgrund seiner kleineren Bauausführung, lediglich als Lager und nie als Wohnquartier.

Im Rahmen der erneuten Demilitarisierung Deutschlands erließen die Alliierten bereits am 6. Dezember 1945 ein Gesetz, dass die Sprengung aller Bunker vorsah. Da viele Bunker allerdings noch als Wohn- und Lagerraum genutzt wurden, wurde im Einzelfall davon abgesehen. Die Einlagerung von Gegenständen von Flüchtlingen aus dem Ostgebiet wurde als kein ausreichender Grund zum Erhalt des Bunkers angesehen, sodass der Birkenstraßen-Bunker am 21. Februar 1948 gesprengt wurde. Dabei stürzte lediglich die Decke des Bunkers teilweise ein - und die Fenster der umliegenden Gebäude und der Maischule in der heutigen Otto-Seeling-Promenade wurden massiv beschädigt.

Nachnutzung

Bei der Stadtparkumgestaltung im Zuge der Gartenschau Grünen und Blühen (1951) sind die Bunkerüberreste durch einen Erdwall aufgeschüttet und begrünt worden (sog. „Bunkerterrasse“). Auf dem ehem. Dach der Anlage befindet sich seit Jahrzehnten ein Spielplatz.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Fürth, Bpl 138/1-18, Lagepläne und Grundrisse

Bilder