Johann Xaver Mayer (geb. 1. September 1882 in Fürth[1]; gest. ) war ein Fürther Bildhauer und Stuckateurmeister, später ein Bau- und Brennstoffhändler.

Leben

Er kam als Sohn des Stuckateurs und Bauunternehmers Anton Isidor Mayer und dessen Ehefrau Elisabetha, geborene Gröschel in der Theaterstraße 28 (ab 1890 Theaterstraße 49) zur Welt. Taufpate war der Wagnermeister Johann Xaver Mayer aus Westerheim/Württemberg, der Großvater; dessen Stellvertreter war der Fürther Stuckateur Xaver Baumann.[1]

Seinen Militärdienst leistete er drei Jahre lang von Anfang Oktober 1902 bis Ende September 1905 im k. b. 2. Ulanen-Regiment, 2. Eskadron in Ansbach.[2]

Johann Mayer stellte als Bildhauer und Inhaber eines Stuckaturgeschäfts am 22. April 1907 ein Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts und Ausfertigung eines Verehelichungszeugnisses. Da er aber zu dieser Zeit nicht besteuert war, zog er zwei Wochen später das Bürgerrechtsgesuch zurück und beschränkte sich auf das Heiratsattest, das ihm am 10. Mai 1907 gegen eine Gebühr von 40 M erteilt wurde. Das Bürgerrecht erhielt er nach gesondertem Antrag ca. ein Jahr später, am 27. August 1908.[3]

Er verheiratete sich mit Maria ‚Wilhelmine‘ Friedrich (geb. 30. Dezember 1886 in Fürth), Tochter der Privatierseheleute Georg Michael Friedrich und Eva Barbara, geborene Raab. Bekannt ist die Tochter Elisabeth („Betty“) Mayer, die sich mit Dr. Hermann Streng verehelichte.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach musste Mayer am 6. August 1914 beim 1. bayer. Landwehr-Eskadron einrücken und am 12. August ins Feld marschieren. Dort war er im August/September an der Schlacht bei Nancy-Épinal und Ende Oktober 1914 am Gefecht bei Moncour und Réchicourt in Lothringen beteiligt. Ende Dezember 1915 wurde er zum Ersatz-Eskadron des 2. Ulanen-Regiments versetzt und von dort kam er am 11. Januar 1916 zur bayer. Train-Ersatz-Abteilung 3, 1. Ersatz-Abteilung nach Fürth. Seine Entlassung aus dem Kriegsdienst ist nicht überliefert.[2]

Nach dem Krieg etablierte er eine Kohlen- und Baumaterialienhandlung. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1937 NSDAP-Mitglied, nach seiner Aussage im Rahmen der Entnazifizierung jedoch ohne je einen Aufnahmeantrag gestellt zu haben. Aufgrund seiner daraufhin abgegebenen Beschwerde wurde ihm gedroht, von allen öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen zu werden, sodass Mayer seinen Widerstand aufgab. Das Vorstellungsverfahren wurde nicht durchgeführt, sondern der Vorgang von Dr. Kaltenhäuser zum 28. Juli 1948 eingestellt.[4]

Werke als Bauherr

 ObjektBauherrArchitektBaujahrAkten-Nr.Baustil
Amalienstraße 57MietshausJohann MayerEbert und Müller1909D-5-63-000-34Jugendstil
Amalienstraße 77MietshausJohann MayerArchitekturbüro Bräutigam und Wießner1907D-5-63-000-43Jugendstil
Amalienstraße 79MietshausJohann MayerEbert und Müller1908D-5-63-000-44Jugendstil
Karlstraße 15Mietshaus in EcklageJohann MayerMelchior Kürzdörfer1902D-5-63-000-540Historismus

Adressen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Unsere Liebe Frau, Taufen 1872–1883, S. 252
  2. 2,0 2,1 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914–1918; Band 12612, 2; 19743, 5
  3. “Akten des Stadtmagistrats Fürth. Betreff: Mayer Johann Xaver, Bildhauer u. Stuckaturgeschäftsinhaber von Fürth – Gesuch um Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses. 1907.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/M 1131
  4. Schreiben Johann Mayer vom 9. Oktober 1945, Vorstellungsverfahren gem. Gesetz Nr. 8; Vollzug des Gesetzes Nr. 8, Einzelmappen; StadtAFÜ Sign.-Nr. AR 6/20
  5. Adressbuch von 1909
  6. Adressbücher von 1911, 1913, 1926, 1931, 1935, 1951