Joseph Reuter
- Vorname
- Joseph, Anton
- Nachname
- Reuter
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 1769
- Todesdatum
- 28. November 1816
- Todesort
- Nürnberg
- Beruf
- Theaterdirektor
Joseph Anton Reuter (geb. 1769; gest. 28. November 1816 in Nürnberg) war ein Nürnberger Theaterdirektor, der 1816 in Fürth ein Theater baute, welches am 25. September 1816 eröffnet wurde.[1]
Leben und Wirken
Joseph Reuter heiratete 1792 die Sängerin Caroline Reuter, geb. Jacquemain. Aus der Ehe ging die Tochter Antonie Reuter (geb. 1798) hervor. Im gleichen Jahr trat Reuter gemeinsam mit seiner Frau unter Jospeh Voltolini am Theater Augsburg auf. Es folgten in den Jahren 1793 bis 1795 weitere Auftritte unter der Leitung von Wenzeslaus Mihule in Augsburg, Nürnberg, Erlangen und Ansbach. In der Zeit von 1795 bis 1798 arbeitete Reuter als Sänger am Hoftheater in Stuttgart, auf dessen Bühne er u. a. die Titelrolle in Don Giovanni sang bzw. den Grafen Almaviva in Nozze di Figaro. 1798 kam Reuter mit seiner Familie erneut nach Franken und wurde von Georg Leopold Aurnheimer am Nürnberger Theater engagiert. Im Nürnberger Theater-Taschen-Almanach wird 1800 über Reuter berichtet: „Erste serieuse auch komische Baßrollen. In Stücken launige und polternde Rollen, auch Juden." 1801 wird Reuter neu als Regisseur einer Oper mit aufgeführt, in der er in der Premiere der Haydn-Adaption „Der Freybrief“ am 10. Juni 1799 den Part des Schulmeisters Zuchterluch übernahm.
1805 wird Reuter zunächst Mitdirektor des Nürnberger Theaters und ab 1808 sogar Direktor. Die Funktion führte er bis zu seinem Tod 1816 aus. Eine Bewerbung im Jahre 1810 als Theaterdirektor in Augsburg war nicht erfolgreich. Der Grund der Bewerbung ist aktuell nicht bekannt.
In der Zeit vom 7. Oktober 1812 bis zum 27. Juni 1813 übernahm Reuter zusätzlich zum Nürnberger die Leitung des Bamberger Theaters. Parallel dazu beantragte Reuter bei dem kgl. Generalkommissariat des Rezatkreises in Ansbach die Genehmigung, in Fürth ein Theater bauen zu dürfen, da bisher alle Theatervorstellungen lediglich in Gaststätten oder einer Bretterhütte auf dem Königsplatz aufgeführt wurden. Da mit der Gemeinde keine Einigung erzielt werden konnte, errichtete Reuter gemeinsam mit dem Fürther Maurermeister Johann Friedrich Kopp auf dessen Grund an der Rosenstraße 24 (Ecke zu der später nach diesem Bau benannten Theaterstraße) ohne Hilfe der Gemeinde, dagegen mit großer Unterstützung vornehmlich jüdischer Aktionäre, den ersten Theaterbau in Fürth für 7.780 Gulden. Die Eröffnung fand am 25. September 1816 mit dem Schauspiel "Die erste Liebe" von Johanna Franul von Weißenthurn statt. Nur zwei Monate nach der Eröffnung starb Reuter am 28. November 1816 unerwartet. Bald litt das Theater unter unzureichender Betreuung und der weiterhin ignoranten Einstellung der Administration. Privat finanziert und ohne öffentliche Zuschüsse mussten die Betreiber "systematisch dem Ungeschmack und den niederen Instinkten der Menge Rechnung tragen, weil sie dabei volle Häuser erzielten". Das von Reuter gegründete Theater konnte sich lediglich acht Jahre lang finanziell auf eigenen Füßen behaupten, bis es dann schließlich 1824 als weitere Spielstätte des Nürnberger Theater hinzugefügt wurde und somit ein bescheidenes Auskommen hatte.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Digitale Edition (Version 1.4 vom 13. Oktober 2015)
- ↑ Geschichte des Fürther Theaters von Jacob Schäfer, 1902