Johann Frenzel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Johann Frenzel trat [[1932]] mit 19 Jahren in den Jugendverband der [[KPD]] - KJVD - ein und war aktiv in der Roten Hilfe. Am [[9. September]] [[1936]] wurde Frenzel zum ersten Mal inhaftiert und am [[2. Oktober]] [[1936]] in Untersuchungshaft in Nürnberg genommen. Am [[5. Oktober]] [[1937]] wurde am Oberlandesgericht München ihm der Prozess gemacht wegen Hochverrats - dabei hatte Frenzel lediglich Geld für die Rote Hilfe gesammelt. Für die Urteilsverkündung spielte dies jedoch keine Rolle, so dass Frenzel von [[1937]] bis [[1938]] in der JVA Lichtenau in Haft saß. Anschließend wurde er am [[26. März]] [[1938]] in das KZ Dachau überführt und von dort auch am [[27. September]] [[1939]] in das KZ Mauthausen. Zwei Monate später, am [[9. November]] [[1939]], wurde Frenzel erneut in das KZ Dachau zurück verlegt, wo er dann seine restliche Lebenszeit bis zum Tod verbrachte. Am [[22. Januar]] [[1942]] wurde Frenzel von Dachau in das Schloss Hartheim bei Wien verlegt, das ab 1940 als Tötungsanstalt für rund 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie psychisch kranke Menschen vom NS-Regime genutzt wurde<ref>Antifaschistische Linke und Siegfried Imholz: [[Widerstand gegen den Nationalismus in Fürth (Broschüre)|Widerstand gegen den Nationalismus in Fürth]], Eigenverlag Fürth, 2014, S. 34 ff.</ref>.
Johann Frenzel trat [[1932]] mit 19 Jahren in den Jugendverband der [[KPD]] - KJVD - ein und war aktiv in der Roten Hilfe. Am [[9. September]] [[1936]] wurde Frenzel zum ersten Mal inhaftiert und am [[2. Oktober]] [[1936]] in Untersuchungshaft in Nürnberg genommen. Am [[5. Oktober]] [[1937]] wurde am Oberlandesgericht München ihm der Prozess gemacht wegen Hochverrats - dabei hatte Frenzel lediglich Geld für die Rote Hilfe gesammelt. Für die Urteilsverkündung spielte dies jedoch keine Rolle, so dass Frenzel von [[1937]] bis [[1938]] in der JVA Lichtenau in Haft saß. Anschließend wurde er am [[26. März]] [[1938]] in das KZ Dachau überführt und von dort auch am [[27. September]] [[1939]] in das KZ Mauthausen. Zwei Monate später, am [[9. November]] [[1939]], wurde Frenzel erneut in das KZ Dachau zurück verlegt, wo er dann seine restliche Lebenszeit bis zum Tod verbrachte. Am [[22. Januar]] [[1942]] wurde Frenzel von Dachau in das Schloss Hartheim bei Wien verlegt, das ab 1940 als Tötungsanstalt für rund 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie psychisch kranke Menschen vom NS-Regime genutzt wurde<ref>Antifaschistische Linke und Siegfried Imholz: [[Widerstand gegen den Nationalismus in Fürth (Broschüre)|Widerstand gegen den Nationalismus in Fürth]], Eigenverlag Fürth, 2014, S. 34 ff..</ref>  


Zu den näheren Umständen über die Ermordung Johann Frenzels ist folgendes bekannt: "''Ein Einzelfall beschäftigte insbesondere die Genossen aus Nürnberg und Fürth. Im Rahmen eines Prozesses, der 1937 gegen Fürther Genossinnen und Genossen vor dem Münchner Obersten Landesgericht stattgefunden hatte, war als jüngster, im Jahr 1913 geboren der Genosse Hans Frenzel zur Verurteilung gekommen. Nach Strafverbüßung im Jugendgefängnis Lichtenau war er nach Dachau überstellt worden. Ein Gehfehler, durch einen angeborenen kürzeren Fuß verursacht, behinderte ihn zwar nicht, gefährdete ihn aber jetzt bei den Aussonderungen. Er wurde deshalb, wie schon andere vor oder später nach ihm, von den Genossen ins Revier verlegt. Bevor er schließlich im Januar mit einem Transport abging, schilderte er einen Zwischenfall mit Kapp, dem Lagerältesten, der sich kurze Zeit vorher abgespielt hatte. Kapp hatte ihn wegen eines geringfügigen Anlasses zurechtgewiesen; Hans hatte ihm darauf unbedacht, schnippische Antwort gegeben; es konnte seiner Jugend zugerechnet werden. Kapp nahm in der Schreibstube die Liste an sich und setzte Hans Frenzel dazu. Daraufhin wurde sein Name von den Kameraden in der Schreibstube wieder von der Liste entfernt, worauf Kapp ihn erneut darauf setzte. Die in der Schreibstube Arbeitenden konnten Weiteres nicht mehr unternehmen, nachdem Kapp die Liste dem Rapportführer übergeben hatte. Hans Frenzel ging mit einem Todestransport ab.''"<ref>Ludwig Göhring: Dachau, Flossenbürg, Neuengamme München, 1999, S. 280</ref> <ref>Stanislav Zameenik: Das war Dachau. Hrsg. Comite international de Dachau, Luxemburg 2002, S. 154</ref>
Zu den näheren Umständen über die Ermordung Johann Frenzels ist folgendes bekannt: "''Ein Einzelfall beschäftigte insbesondere die Genossen aus Nürnberg und Fürth. Im Rahmen eines Prozesses, der 1937 gegen Fürther Genossinnen und Genossen vor dem Münchner Obersten Landesgericht stattgefunden hatte, war als jüngster, im Jahr 1913 geboren der Genosse Hans Frenzel zur Verurteilung gekommen. Nach Strafverbüßung im Jugendgefängnis Lichtenau war er nach Dachau überstellt worden. Ein Gehfehler, durch einen angeborenen kürzeren Fuß verursacht, behinderte ihn zwar nicht, gefährdete ihn aber jetzt bei den Aussonderungen. Er wurde deshalb, wie schon andere vor oder später nach ihm, von den Genossen ins Revier verlegt. Bevor er schließlich im Januar mit einem Transport abging, schilderte er einen Zwischenfall mit Kapp, dem Lagerältesten, der sich kurze Zeit vorher abgespielt hatte. Kapp hatte ihn wegen eines geringfügigen Anlasses zurechtgewiesen; Hans hatte ihm darauf unbedacht, schnippische Antwort gegeben; es konnte seiner Jugend zugerechnet werden. Kapp nahm in der Schreibstube die Liste an sich und setzte Hans Frenzel dazu. Daraufhin wurde sein Name von den Kameraden in der Schreibstube wieder von der Liste entfernt, worauf Kapp ihn erneut darauf setzte. Die in der Schreibstube Arbeitenden konnten Weiteres nicht mehr unternehmen, nachdem Kapp die Liste dem Rapportführer übergeben hatte. Hans Frenzel ging mit einem Todestransport ab.''"<ref>Ludwig Göhring: Dachau, Flossenbürg, Neuengamme München, 1999, S. 280</ref> <ref>Stanislav Zameenik: Das war Dachau. Hrsg. Comite international de Dachau, Luxemburg 2002, S. 154</ref>
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