Johann Frenzel

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Johann "Hans" Frenzel (geb. 4. Mai 1913; gest. Januar 1942 Schloss Hartheim bei Wien) war Opfer des Nationalsozialismus bei den sog. "Invalidentransporte" von Dachau nach Schloss Hartheim bei Wien/ Österreich. Dort worden sog. "Arbeitsunfähige und kranke Häftlinge" im Rahmen eine Euthanasieprogramms des NS-Regimes ermordet.

Leben und Wirken

Johann Frenzel trat 1932 mit 19 Jahren in den Jugendverband der KPD - KJVD - ein und war aktiv in der Roten Hilfe. Am 9. September 1936 wurde Frenzel zum ersten Mal inhaftiert und am 2. Oktober 1936 in Untersuchungshaft in Nürnberg genommen. Am 5. Oktober 1937 wurde am Oberlandesgericht München ihm der Prozess gemacht wegen Hochverrats - dabei hatte Frenzel lediglich Geld für die Rote Hilfe gesammelt. Für die Urteilsverkündung spielte dies jedoch keine Rolle, so dass Frenzel von 1937 bis 1938 in der JVA Lichtenau in Haft saß. Anschließend wurde er am 26. März 1938 in das KZ Dachau überführt und von dort auch am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen. Zwei Monate später, am 9. November 1939, wurde Frenzel erneut in das KZ Dachau zurück verlegt, wo er dann seine restliche Lebenszeit bis zum Tod verbrachte. Am 22. Januar 1942 wurde Frenzel von Dachau in das Schloss Hartheim bei Wien verlegt, das ab 1940 als Tötungsanstalt für rund 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie psychisch kranke Menschen vom NS-Regime genutzt wurde[1]

Zu den näheren Umständen über die Ermordung Johann Frenzels ist folgendes bekannt: "Ein Einzelfall beschäftigte insbesondere die Genossen aus Nürnberg und Fürth. Im Rahmen eines Prozesses, der 1937 gegen Fürther Genossinnen und Genossen vor dem Münchner Obersten Landesgericht stattgefunden hatte, war als jüngster, im Jahr 1913 geboren der Genosse Hans Frenzel zur Verurteilung gekommen. Nach Strafverbüßung im Jugendgefängnis Lichtenau war er nach Dachau überstellt worden. Ein Gehfehler, durch einen angeborenen kürzeren Fuß verursacht, behinderte ihn zwar nicht, gefährdete ihn aber jetzt bei den Aussonderungen. Er wurde deshalb, wie schon andere vor oder später nach ihm, von den Genossen ins Revier verlegt. Bevor er schließlich im Januar mit einem Transport abging, schilderte er einen Zwischenfall mit Kapp, dem Lagerältesten, der sich kurze Zeit vorher abgespielt hatte. Kapp hatte ihn wegen eines geringfügigen Anlasses zurechtgewiesen; Hans hatte ihm darauf unbedacht, schnippische Antwort gegeben; es konnte seiner Jugend zugerechnet werden. Kapp nahm in der Schreibstube die Liste an sich und setzte Hans Frenzel dazu. Daraufhin wurde sein Name von den Kameraden in der Schreibstube wieder von der Liste entfernt, worauf Kapp ihn erneut darauf setzte. Die in der Schreibstube Arbeitenden konnten Weiteres nicht mehr unternehmen, nachdem Kapp die Liste dem Rapportführer übergeben hatte. Hans Frenzel ging mit einem Todestransport ab."[2] [3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Antifaschistische Linke und Siegfried Imholz: Widerstand gegen den Nationalismus in Fürth, Eigenverlag Fürth, 2014, S. 34 ff..
  2. Ludwig Göhring: Dachau, Flossenbürg, Neuengamme München, 1999, S. 280
  3. Stanislav Zameenik: Das war Dachau. Hrsg. Comite international de Dachau, Luxemburg 2002, S. 154

Siehe auch