Bernhard Gnad: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaum ein anderes Original war in Fürth in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg so populär, wie der Gnadnsia. Der seltsame Name, den ihm der Vormund gab, erklärte sich aus dem Familiennamen Gnad und daraus, dass der „Handelsmann Bernhard Gnad“ (1822–1894), wie er sich nannte (tatsächlich war er Hausierhändler), öfter weibliche Kanarienvögel, die im Volksmund „Sia“ genannt wurden, als männliche verkaufte, die bekanntlich im Gegensatz zu den Weibchen die Kunst des Gesangs beherrschen. So protestierten die geprellten Kanari-Liebhaber dagegen, dass ihnen Gnad ein stummes Weibchen für ein singendes Männchen andrehte, mit der Verleihung des Spitznamens.
Kaum ein anderes Original war in Fürth in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg so populär, wie der Gnadnsia. Der seltsame Name, den ihm der Vormund gab, erklärte sich aus dem Familiennamen Gnad und daraus, dass der „Handelsmann Bernhard Gnad“ (1822–1894), wie er sich nannte (tatsächlich war er Hausierhändler), öfter weibliche Kanarienvögel, die im Volksmund „Sia“ genannt wurden, als männliche verkaufte, die bekanntlich im Gegensatz zu den Weibchen die Kunst des Gesangs beherrschen. So protestierten die geprellten Kanari-Liebhaber dagegen, dass ihnen Gnad ein stummes Weibchen für ein singendes Männchen andrehte, mit der Verleihung des Spitznamens.
In Wirklichkeit stammte Gnads richtiger Spitzname „Gnadnzieha“ aus seiner Schulzeit. Als er in die Schule einen Vogel mitbrachte, den er mit einem Nähfaden an einem Bein festhielt, wollte dieser durch das offene Fenster ins Freie gelangen. Die ganze Klasse schrie „Gnad zieh o“. Durch diese Begebenheit bekam er für sein ganzes Leben den Beinamen „Gnadnzieha“. Mit seiner Urwüchsigkeit fesselte er vor allem die Jugend auf den Straßen.
   
   
Der Gnadnsia war schon vom Erscheinungsbild her ein Aufsehen erregender Typ. Der Überlieferung nach schlurfte der Straßenhändler mit überdimensionalen, ausgelatschten Schuhen, in einer faltenreichen dunklen Hose dahin. Er trug ein dunkelweißes Hemd, darüber eine tief ausgeschnittene Weste und einen speckigen, bis zu den Knien reichenden Bratenrock in einer nicht mehr zu definierenden Farbe. Das graue, ungekämmte Wuschelhaar bedeckte ein alter, verbeulter Filzhut, unter dem ein Paar dunkle Augen listig hervorblinzelten. Der Gnadnsia hatte stets ein breites Lächeln, trug in der einen Hand einen Vogelkäfig mit mehreren Kanari darin. Über dem Arm hatte er ein paar abgetragene Kleidungsstücke, die er zum Kauf anbot. In einer Umhängetasche befanden sich allerlei Nähutensilien wie Wäscheknöpfe, Nähfaden, Nadeln, Stopfwolle und Fingerhüte. Damit ging er von Tür zu Tür und bot den Hausfrauen seine Waren mit folgenden Eigenbau-Versen an:
Der Gnadnsia war schon vom Erscheinungsbild her ein Aufsehen erregender Typ. Der Überlieferung nach schlurfte der Straßenhändler mit überdimensionalen, ausgelatschten Schuhen, in einer faltenreichen dunklen Hose dahin. Er trug ein dunkelweißes Hemd, darüber eine tief ausgeschnittene Weste und einen speckigen, bis zu den Knien reichenden Bratenrock in einer nicht mehr zu definierenden Farbe. Das graue, ungekämmte Wuschelhaar bedeckte ein alter, verbeulter Filzhut, unter dem ein Paar dunkle Augen listig hervorblinzelten. Der Gnadnsia hatte stets ein breites Lächeln, trug in der einen Hand einen Vogelkäfig mit mehreren Kanari darin. Über dem Arm hatte er ein paar abgetragene Kleidungsstücke, die er zum Kauf anbot. In einer Umhängetasche befanden sich allerlei Nähutensilien wie Wäscheknöpfe, Nähfaden, Nadeln, Stopfwolle und Fingerhüte. Damit ging er von Tür zu Tür und bot den Hausfrauen seine Waren mit folgenden Eigenbau-Versen an:
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