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== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
* [[Jakob Wassermann]] veröffentlicht seinen Roman "Alexander in Babylon". | * [[Jakob Wassermann]] veröffentlicht seinen Roman "Alexander in Babylon". | ||
==Zeitgenössische Beschreibung der Stadt== | |||
:''Fürth, die Schwesterstadt Nürnbergs (Hotel National, Hotel Kütt, beide am Staatsbahnhof; Schwarzes Kreuz, in der Stadt) liegt 6 km westnordwestl. von derselben zwischen der Rednitz und der hier in dieselbe einmündenden Pegnitz und ist auf der stark belebten Strasse in einer guten Stunde, mit der Strassenbahn in 25 Min. und mit der Ludwigsbahn oder der Staatsbahn in ungefähr einer Viertelstunde erreichbar. Die mittelalterliche Engherzigkeit, welche bis in die vierziger Jahre keinem Juden die Ansässigmachung in Nürnberg gestattete, war die Triebfeder zu dem raschen Aufblühen und der steten Vergrösserung Fürths, welches jetzt 55000 Einwohner zählt. Es ist, zur bedeutenden Fabrik- und Handelsstadt herangeblüht und hat grossartige Manufaktur- und Exportgeschäfte, Spiegelglasfabriken, Brillenschleifereien, Buntpapierfabriken und Metall- und Brokatschlägereien. In den neueren Stadtteilen hat es eine Menge prächtiger Gebäude: das neue Rathaus, nach dem Muster des Palazzo Vecchio in Florenz gebaut, mit einem 55 m hohen Turm, ist schon von weitem sichtbar. Die 1550 neugebaute alte protest, Michaels-Kirche hat ein schönes, 8 m hohes Sakramentshäuschen von Adam Krafft, die neue Synagoge ist im gotischen Stil, die katholische Pfarrkirche und die Auferstehungs-Kirche auf dem Friedhof sind, jene 1824/25, diese 1825/26 im Renaissancestil, gebaut. Einen besonderen Schmuck erhielt Fürth durch den am Bahnhofsplatz errichteten, am 1. September 1890 enthüllten Kunstbrunnen. Vom Kunstbildhauer Maison entworfen und in der Erzgiesserei v. Miller in München gegossen, stellt die Hauptfigur einen in wildem Sprunge begriffenen Centauren dar, der die tobenden und alles vernichtenden Kräfte und Gewalten der Natur versinnbildlicht. Eine zur Rechten mit einem Fuss auf dem geflügelten Rade der Zeit stehende männliche Gestalt verkörpert den erfindungsreichen Menschen, der den Centauren durch Anlegung von Fesseln am Sprunge hindert und auf diese Weise veranschaulichen soll, wie die wilden Naturkräfte in den Dienst der Industrie und Technik gestellt werden. Ein Z. unten kniender Triton stützt die rechte Hand auf eine umgestürzte, wasserspendende Urne, während er mit der Linken eine Muschel vor den Mund hält, um den Sieg des Menschen über die Naturkräfte weithin zu verkünden, Der gewaltige Felsensockel zeigt nach 4 Seiten hin wasserspeiende Köpfe vorsintflutlicher Ungeheuer. : „. Uber die Pegnitz führt eine auf 25 Bogen (wegen der Überschwemmungen) ruhende steinerne Brücke nach dem uralten Pfarrdorf Poppenreuth, von welchem die Sebaldus-Kirche in Nürnberg eine Filiale war. Über eine Gitterbrücke der Rednitz gelangt man auf eine Wiese mit einer Denksäule, weil hier „an der Furt“ Kaiser Karl der Grosse eine Kapelle errichtet haben soll.<ref>Griebens Reiseführer: ''Nürnberg und Umgegend'', Goldschmidt, Berlin 1905, S. 87 f.</ref> | |||
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