Stiftungen gibt es in Fürth dankenswerterweise sehr viele, auch heute noch wird in Fürth und für Fürth gestiftet: Momentan (2017) gibt es in Fürth 33 "rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts" pro 100 000 Einwohner.[1] Damit liegt Fürth in der vorderen Hälfte der deutschen Großstädte.

Vor allem von jüdischen Fürthern haben die Stiftungen eine alte und reiche Tradition.

Stiftungen Fürther Stifter

1848er-Gedächtnisstiftung

Die Stiftung wurde am 22. März 1948 auf Anregung des damaligen Stadtrats Hans Rupprecht ins Leben gerufen und ist Grundstückseigentümer des - vormals städtischen - Altenheims an der Stiftungsstraße.[2]
Hauptartikel: 1848er-Gedächtnisstiftung

Geschwister Balbierersche Stiftung

Hauptartikel: Geschwister Balbierersche Stiftung

Wilhelm Berlin´sche Unterstützungsstiftung

Hauptartikel: Josef Berlin (jüdische Stiftende)

Berolzheimerianum

Heinrich Berolzheimer´sche Jubiläumsstiftung
Hauptartikel: Berolzheimerianum (jüdische Stiftende)

Christel-Beslmeisl-Stiftung

Hauptartikel: Christel Beslmeisl

Heinz-Bruder-Stiftung

Hauptartikel: Heinz-Bruder-Stiftung

Stiftungsgemeinschaft Bürgerstiftung Fürth

Hauptartikel: Bürgerstiftung Fürth

Stiftungen von Johann Leonhard Büttner

Hauptartikel: Johann Leonhard Büttner

Carolinenstiftung

Hauptartikel: Carolinenstiftung

Benjamin-Cohn-Königsberger-Aussteuerungs-Stiftung

Hauptartikel: Benjamin-Cohn-Königsberger-Aussteuerungs-Stiftung

Rosy-Heymann-Stiftung

Hauptartikel: Heymann (jüdische Stiftende)

Heinrich-Hornschuch-Stiftung

Hauptartikel: Heinrich-Hornschuch

Johann Humbsersche Stiftung

Hauptartikel: Johann Humbsersche Stiftung

Luise-Hinterleitner-Stiftung

Hauptartikel: Luise-Hinterleitner-Stiftung

König Ludwig III. und Königin Marie Therese Goldene Hochzeits-Stiftung

Hauptartikel: König Ludwig III. und Königin Marie Therese Goldene Hochzeitsstiftung (jüdische Stiftende)

Stiftungen von Simon- und Wilhelm Königswarter

Hauptartikel: Wilhelm Königswarter (jüdische Stiftende)

Karl-und-Anna-Leupold-Stiftung

Hauptartikel: Karl-und-Anna-Leupold-Stiftung

Hans-Lohnert-Stiftung

Hauptartikel: Hans Lohnert

Löwensohn'sche Arbeiterstiftungen

Am 15. November 1894 gründeten die Brüder Bernhard und Theodor Löwensohn anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Bilderbücherfabrik Löwensohn eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" "für die Hinterbliebenen [...] der Arbeiter [...] Sorge [...] tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen", [3] während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte "denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern." [3] Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte dessen Witwe 1910 die Stiftung "dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß" [4] um weitere 10.000 Mark. (jüdische Stiftende)

Rosie Löwensohn'scher Fonds zur Errichtung einer Waldschule

1907 schenkte Theodor Löwensohn der Stadt Fürth 10.500 Mark für den "Rosie Löwensohn'schen Fonds zur Errichtung einer Waldschule", um damit Ferienkolonien für schwächliche und genesende Kinder in Cadolzburg, Emskirchen und Pommelsbrunn zu gründen. 1911 stiftete seine Frau Rosie anlässlich des 90. Geburtstags des Prinzregenten Luitpold weitere 50.000 Mark zu diesem Zweck. Zusätzlich dazu spendete Theodor Löwensohn mehrmals dem "Verein für Ferienkolonien und Waldschulen", sowie anderen Einrichtungen größere Summen, wie 1911 etwa 5.000 Mark an die "Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime".

Sophie Löwensohn'sche Stiftung für Säuglingsernährung

1905 spendete Bernhard Löwensohn 10.000 Mark für die "Sophie Löwensohn'sche Stiftung für Säuglingsernährung", die er "anlässlich eines Familienfestes",[5] nach seiner Frau Sophie Löwensohn benannte. Zum Zweck der Stiftung schrieb Bernhard Löwensohn:

"Da ich die Höhe der Säuglingssterblichkeit auch darauf zurückführe, dass jenen Müttern, welchen infolge der bestehenden sozialen Verhältnisse die Ernährung der Neugeborenen an der Brust nicht möglich ist, häufig einwandfreie Kindermilch nicht zu Gebote steht, so soll der Hauptzweck der Stiftung sein, ärmeren, in Fürth wohnhaften Müttern einwandfreie Kindermilch [...] entweder unentgeltlich oder zu einem billigeren Preis zu beschaffen."[6]

Außerdem erweiterte die Witwe Sophie Löwensohn nach dem Tod ihres Mannes 1910 die Stiftung maßgeblich. (jüdische Stiftende)

Ludwigswaisenstiftung

Hauptartikel: Ludwigswaisenstiftung

Paul und Helene Metz-Stiftung

Hauptartikel: Paul und Helene Metz-Stiftung

M. und G. Neubauer´sche Stiftung

Nathanstift

Hauptartikel: Nathanstift (jüdische Stiftende)

Stiftungen von Konrad Ott

Hauptartikel: Konrad Ott

Anton-und-Marie-Sahlmann-Stiftung

Hauptartikel: Anton Sahlmann (jüdische Stiftende)

Lore-und-Jakob-Salzträger-Stiftung

Hauptartikel: Lore-und-Jakob-Salzträger-Stiftung (jüdische Stiftende)

Gustav Schickedanz-Stiftung

Hauptartikel: Gustav Schickedanz-Stiftung

Madeleine Schickedanz-Kinderkrebs-Stiftung

Hauptartikel: Madeleine Schickedanz-Kinderkrebs-Stiftung

Schönwasser-Stiftung

Hauptartikel: Schönwasser-Stiftung

Stiftungen von Thomas Völk

Hauptartikel: Thomas Völk

Ernst-und-Loni-Rupprecht-Stiftung

Hauptartikel: Ernst-und-Loni-Rupprecht-Stiftung

Rainer Winter Stiftung

Hauptartikel: Rainer Winter Stiftung

Andreas Winterbauer Stiftung

Hauptartikel: Andreas-Winterbauer-Stiftung

Tourismus

Literatur

  • Monika Berthold-Hilpert, Jutta Fleckenstein: Jüdische Stiftungen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2003, 22 S., ISBN 3-933231-26-4

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Vom segensreichen Wirken Fürther Stiftungen. In: Fürther Nachrichten vom 29. November 2008 - online
  • Hans-Joachim Winckler: Jüdisches Stiftungswesen soll Fürth den Titel "Weltkulturerbe" bescheren. In: Fürther Nachrichten vom 18. November 2011 - FN-Fotostrecke
  • fn: Zwischen Theater und Centaurenbrunnen. In: Fürther Nachrichten vom 1. Mai 2013 - online
  • BMPA: Die Fürther Stiftertradition ist nach wie vor lebendig. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 23 vom 16. Dezember 2020, S. 24 - PDF-Datei
  • BMPA: Gutes tun ist ganz einfach und gerade jetzt sehr wichtig. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 23 vom 16. Dezember 2020, S. 27 - PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

  • Bayerisches Landesamt für Statistik: Stiftungsverzeichnis - Website
  • Stadt Fürth: 10 Fürther Stiftungen stellen sich vor - PDF-Datei

Einzelnachweise

  1. Datenbank Deutscher Stiftungen, Stand März 2017 / DESTATIS. pdf-Datei
  2. Altersheime. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 19
  3. 3,0 3,1 Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: Barbara Ohm: "... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54 - online
  4. Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 225
  5. Aus: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 221
  6. Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3374. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 222