Karl Kohl

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Karl Kohl (geb. 1896 in Nürnberg, gest. 1984 in Fürth) war ein Wissenschaftler und Pionier in der Erforschung der Ultrakurzwellen. Er lebte von 1943 bis zu seinem Tod im Fürther Ortsteil Vach.[1]

Erste Lebensphase

Nach der Schulzeit und dem Hochschulabschluss in Nürnberg wurde Kohl mit 19 Jahren 1915 in den Wehrdienst eingezogen. Während des Ersten Weltkrieges diente Kohl in Frankreich an der Front. Für seine Dienste im Ersten Weltkrieg wurde er mit dem "Eisernen Kreuz II. Klasse" und dem "Bayerischen Militärsorden" ausgezeichnet. Nach dem Wehrdienst nahm Kohl 1918/1919 das Studium der Mathematik und Physik an der der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) auf und schloß das Studium 1922 mit einem Staatsexamen für das höhere Lehrfach als zweitbester in Bayern ab. Ab 1922 arbeitete er gleichzeitig als Assistent an der Flugwetterwarte auf Fürther Flugplatz bei Atzenhof und als Assistent am Physikalischen Institut der Universität der FAU Erlangen-Nürnberg. 1923 promovierte Karl Kohl bei Prof. Wiedemann über die Theroie der "körperlichen Himmelsspähren".

1925-1945:

Habilitationssschrift von Karl Kohl

Nach der Promotion arbeitet Kohl in der theoretischen Erforschung der "ungedämpften ultrakurzen elektrischen Wellen". Bereits zwei Jahre nach seiner Promotion habilitierte Kohl 1927 an der Universität Erlangen und arbeitete als Privatdozent an der FAU Erlangen-Nürnberg in der praktischen Umsetzung seines Forschungsgebietes.

Zweite Lebensphase

  • 1943: Niederlassung in Vach
  • Nach dem 2.Weltkrieg lebte er als Privatgelehrter
  • 1945: Karl Kohl widmete sich zu juristischen Studien und schlug die Datenverarbeitung vor, welche inzwischen heute umgesetzt worden ist
  • Karl Kohl wandte sich danach zu musiktheoretischen Studien, in der er an einer vollständigen Aufstellung und Klassifizierung aller möglichen Zwölftonreihen arbeitete.
  • Nach 1945 sind viele wichtige Arbeiten von Karl Kohl entstanden wie "Ein neues Modell des Elektrons"(1962), "Deutung Sommerfeldschen Feinstrukturkonstanten"(1970) und "Deutung der de-Broglie-Materienwellen"(1972). Diese Arbeiten waren die Vorstufen seiner letzten wichtigen Arbeit über die Quanten der Gravitation,

die 1972 erschienen ist.

  • Schon als er jung war, interessierte sich Karl Kohl ausschließlich für die Gravitation und ringte sein ganzes Leben lang um eine Lösung. In seinen Arbeiten bemühte er sich die Säulen der Physik,die Relativitätstheorie und die Quantentheorie zu vereinheitlichen. Er ging davon aus, dass Gravitationsquanten, die er "Gravinos" genannt hatte, Massen in sogenannten Kugelschalen umgeben, auch "Raumerfüllung" genannt.
  • Jahr 1984 verstarb Karl Kohl in Vach/Fürth

Bedeutung

Von Karl Kohl entwickelte Kurzwellenröhren.

Karl Kohl's herausragendste Leistung war die Erzeugung und Verwendung von Ultrakurzwellen. Seine Erforschung von Dezi-und Zentimeter-Wellen spielten sich in den Bereichen Rundfunk, Radar, Verkehr mit Flugzeugen und Schiffen und der Verkehr mit Nachrichten-/Fernsehsatelliten ab. Diese Forschungen werden bei Richtfunk, GPS, Satellitenfernsehen, WLAN, Bluetooth, Hörfunk etc. angewandt. Welche große Bedeutung Karl Kohl hat, zeigt das Deutsche Museum in München, welche das Original Kohls Sendeapparatur in die Sammlung aufgenommen hat und für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Bis zu seinem Tod 1984 lebte er in Vach/Fürth, wo er jedoch trotz seiner Entdeckungen unbekannt blieb.

Einblicke in die Entnazifizierungsakte

  • Konflikt zwischen dem Ordinarius für Physik und Karl Kohl, da er in dem jungen Wissenschaftler einen Konkurrenten sah
  • Student an der Universität Erlangen
  • Kohl als Arbeitersohn, in den damaligen Universitätskreisen, ein Außenseiter
  • Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten geht der Ordinarius politisch gegen Karl Kohl vor, denn der junge Wissenschaftler ist sozialdemokratisch eingerichtet sowie pazifistisch durch das Miterleben des 1. Weltkrieges. Durch die Vorgehensweise des Ordinarius, tritt Karl Kohl 1933 in den SA-Nachrichtendienst ein. Daraufhin wird er zum "Scharführer" und dann zum "Sturmführer" ernannt. 1934 ging er nach Berlin an die physikalisch-technische Reichsanstalt, da die Anfeindungen nicht nachließen, jedoch wird er immernoch verfolgt, weshalb er auch 1935 der NSDAP beitritt um möglichst ungestört unter dem nationalsozialistischen System seiner wissenschaftlichen Arbeit leben zu können. Weil er kinderlos war, wurde er sogar an der Reichsanstalt angefeindet, dadurch hat erdiese 1938 wiederum verlassen. Später fand er über eine Zeitungsannounce eine Stelle inder Filmindustrie. Seine Dozentur wird ihm 1939 von der Universität Erlangen aberkannt. Bei Kriegsbeginnwurde er zur Nachrichtenabteilung eingezogen. Im November 1943 wird seine Wohnung in Berlin, mit seiner darin enthaltenen wissenschaftlichen Bibliothek von einer Bombe zerstört, deshalb verlegte er seinen Wohnsitz nach Vach, wo er dann nach Kriegsende als freier Wissenschaftler bis zu seinem Tod lebte. Er habe nie ein wichtiges Forschungsergebnis den Machthabern des "Dritten Reiches" zur Verfügung gestellt so lautet es in seinem Entnazifizierungsschreiben. Am 7. August 1947 wird er in die unterste Gruppe 5 als "Entlasteter" eingestuft.

Werke

  • Kohl, Karl: Über kurze ungedämpfte elektrische Wellen. - Erlangen, Univ., Habil.-Schr., 1928, in: Annalen der Physik, Folge 4, Bd. 85, 1928, S. 1 - 62

Literatur

  • Walther L. Fischer: Karl Kohl (1896-1984), Erforscher der elektrischen Ultrakurzwellen. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2011, S. 3 - 9

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Walther L. Fischer: Karl Kohl (1896-1984), Erforscher der elektrischen Ultrakurzwellen. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2011, S. 3 - 9