Johann Alexander Boener
- Vorname
- Johann, Alexander
- Nachname
- Boener
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsort
- Nürnberg
- Todesort
- Nürnberg
- Beruf
- Kupferstecher
Person | Beziehung |
---|---|
Matthias van Somer | Ausbilder |
Johann Alexander Boener (auch Böner od. Böhner) (geb. 17. Februar 1647 in Nürnberg; gest. 2. November 1720 in Nürnberg), war ein Nürnberger Kupferstecher und Kunsthändler, der im frühen 18. Jahrhundert viele Kupferstiche mit Stadtansichten aus dem fränkischen Raum anfertigte. Weitere Motive waren neben Gebäudeansichten auch Trachten aus dem fränkischen Raum. Dabei schuf er auch um 1700 einige Stadtansichten von Fürth, die die ersten detaillierten Ansichten der Stadt Fürth darstellen bzw. bis heute noch erhalten geblieben sind. Alle früheren Ansichten waren eher schematisch bzw. stark skizzenhaft. Boener war Schüler des Kupferstecher's Matthias van Somer.
Leben und Werk
1705 erschienen sein für Fürth wichtigstes Werk Kurzer Bericht von dem Alterthum und Freyheiten des Freyen Hof-Markts Fürth samt denen Prospecten des Hof-Markts, der Kirchen, der vornehmsten Gebäude und der umliegenden Gegend, an den Tag gelegt von Joh. Alex. Boener, 1705. in dem Boener eine wichtige Quelle über das Aussehen von Fürth zu seiner Zeit schuf, u.a. abgebildet sind:
- Ruine der St.-Martin-Kapelle.
- Kirche St. Michael und Heilig-Grab-Kapelle.
- Gartenhaus des Geleitsmannes Seyfried.
- Gartenhaus des Pfarrers Lochner.
- Grüner Markt.
- Schulhof.
- Innenraum der Fürther Hauptsynagoge.
- Jüdischer Friedhof (Ältester Teil des alten Friedhof).
Dieses Werk ist in der Lost-Art-Datenbank des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste von der Stadtbibliothek Nürnberg als vermisst eingetragen. 40 Blätter und 8 Seiten Text gehörten zur Sammlung Will, die gegen Kriegsende nach Hohenburg in eine Gaststätte ausgelagert wurde.
Georg Andreas Will selbst schreibt 1772 über Boener:
- Dieſer bereits 1720. verſtorbene ganz ungemein fleißige Kupferſtecher hat eine gar große Menge von Proſpecten in und außer der Stadt herausgegeben und in verſchiedene Sammlungen gebracht. Viele Blätter hat er zwar nur von Scholaren fertigen laſſen, und man ſiehet derſelben und ſeiner Stiche Unterſchied ſehr deutlich; doch machen ſie ſich alle ſelten, und zwar um ſo mehr, weil der Künſtler die meiſten Platten abgeſchliffen und ſogleich wieder etwas anders darauf geſtochen hat. Weil ſie allezeit eine Lieblings - Sammlung unſerer Landesleute waren und gegenwärtig wieder aufs neue ſind ſo ſuchet und vertheuert man dieſe Böneriſchen Blätter immer mehr. Meine Sammlung iſt noch ſehr unvollſtändig...
und weiter unten:
- g) Kurzer Bericht -- ſamt denen Proſpecten von Fürth e. wie oben n. b. Doch hat gegenwärtiges einen Titel mit deutſchen Lettern und der Jahrzahl 17o4.[1]
Das bedeutet also, dass es von dem Werk eine Ausgabe von 1704 und eine andere von 1705 gegeben hat.
Literatur
- Boener, Johann Alexander. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 64
- Doris Gerstl: Boener, Johann Alexander. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Internet
Siehe auch
Weblinks
- Georg Andreas Will: "Bibliotheca Norica Williana Oder Kritisches Verzeichniß aller Schriften, welche die Stadt Nürnberg angehen, und die zur Erläuterung deren Geschichte seit vielen Jahren gesammelt hat, nun aber im öffentlichen Druck beschreibet Georg Andreas Will ...", Altdorf, 1772 online
Einzelnachweise
Galerie
Nr. 4 der Medaillen-Serie zur Geschichte Fürths, Motiv Rückseite "Stadtansicht nach Johann Alexander Boener", Motiv Vorderseite "Wappen Hofmark Fürth". Ausgabe November 1979
Der alte jüdische Friedhof im Jahr 1705. Kupferstich von Johann Alexander Boener.
Postkarte von 1704, Stich von Johann Alexander Boener von der Alten Veste.
Engelschall’sches Haus, Postkarte um 1704, Boener Stich.
Brandenburger Haus, Boener Stich 1704.
Kapelle zum Heiligen Grab, Kirche St. Michael, Postkarte, Boenerstich.
Fürth von Osten, Boenerstich. Im Vordergrund befindet sich heute die Engelhardtstraße.
St. Michael von Süden, Postkarte von 1704, Boenerstich.
"Neue Schul" (links, Schulhof 2) und "Alte Schul" (rechts, Schulhof 3) von außen bzw. von Osten gesehen, Postkarte, Boenerstich
Synagoge von innen, Postkarte von 1704, Boenerstich.