Paul Sartorius
- Namenszusatz
- Paul
- Vorname
- Sartorius
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 1561
- Geburtsort
- Hilperhausen
- Todesdatum
- 6. März 1623
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Pfarrer
Paul Sartorius (geb. 1561 in Hilperhausen; gest. 6. März 1623 in Fürth) war Pfarrer an St. Michael Fürth von 1618 bis 1623. Er starb im Amt.[1]
In seiner Zeit war Christian Kettwig, der nachmalige Pfarrer von St. Peter und Paul Poppenreuth, Vicarius ab den Jahr 1621.[2][3]
Leben und Wirken
Paul Sartorius wurde 1561 in Hilperhausen geboren. Sein Studium bestritt er in Schleusingen, Würzburg und Jena. Ab 1586 stand er für neun Jahre im Schuldienst an der Sebalder Schule in Nürnberg.[4] Nach einer Pfarrvertretung in Betzenstein, dem Diaconat an St. Egydien und dem Vicariat bei St. Sebald kam Sartorius schließlich 1618 als Pfarrer nach Fürth, wo er seinen Dienst am 15. März antrat.[4]
Am 17. Februar 1623 wurde er zu einer Kranken gerufen. Als er heimfahren wollte und sich „hinten auf den Karren nieder gesetzet, da prellte dieser, weil Herr Sartorius sehr schwer war”.[4] Dies hatte zur Folge, dass er offensichtlich von der Kutsche fiel. Gleiches passierte ihm dann noch, als dann ein Rad sich löste und schließlich gar noch ein drittes Mal bei einem Bauernhof auf dem Weg. Hier hätte er wohl ertrinken müssen, wenn nicht alles gefroren gewesen wäre - wie der Chronist zum besten gibt.[4] Nach diesem dreifachen Fall wurde er sehr schwächlich, predigte aber nochmal am darauf folgenden Sonntag Invocavit. Am nächsten Donnerstag, den 6. März starb Sartorius um ein Uhr im Sessel sitzend mit den Worten „Herr Jesu nimm meinen Geist auf.”[4]
Herkunft des Familiennamens
Der Name "Sartorius" kommt von der Berufsbezeichnung "Schneider" - lateinisch sartor - in einer hyperlateinischen Form, bei der das Suffix -(ic)ius an eine bereits erfolgte Übersetzung noch angehängt wird. Die Latinisierung und Graezisierung von Familiennamen war eine Modeerscheinung sonderlich im Humanismus. Möglicherweise schämten sich einige Studenten bei der Einschreibung in die Matrikellisten der Universität ihrer bildungsfernen Vorfahren und suchten dies mit einer Umbenennung zu übertünchen.
Einzelnachweise
- ↑ Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum oppidis et pagis Norimbergensibus ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher in den Städtlein und Dorfpfarren Nürnbergischen Gebietes gedienet ...“ - Nürnberg, 1759; Seite 162 - online verfügbar
- ↑ Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum oppidis et pagis Norimbergensibus ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher in den Städtlein und Dorfpfarren Nürnbergischen Gebietes gedienet ...“ - Nürnberg, 1759; Seite 501 - online verfügbar
- ↑ Saueracker reiht diesen ohne näheren Nachweis als Christian Kettwich fälschlich in die Pfarrersliste - siehe A. Saueracker: Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil. 1788, S. 266 - online
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum Sebaldinae ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger, Herren Schaffer und Herren Diaconorum, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher an der Haupt- und Pfarr-Kirche bey St. Sebald in Nürnberg gedienet ...“ - Nürnberg, 1756; Seite 105 - online verfügbar