DJK Concordia Fürth 1920 e. V.
Die DJK Concordia Fürth 1920 e. V. ist ein Verein im Fürther Stadtteil Oberfürberg. Die Sportstätten und die Vereinsgaststätte liegen an der Kolpingstraße 12, ehemals Reichsbodenweg 128.
Vorgeschichte
Einen im Jahr 1886 in Fürth gegründeten katholischen Lehrlingsverein sieht die DJK als Vorläufer ihres Vereins. Nach der Rückkehr vieler älterer Mitglieder aus dem 1. Weltkrieg bildete sich eine Fußballmannschaft, die mit anderen Mannschaften der Fürther und Nürnberger Sportvereine den Spielverkehr aufnahm. Gespielt wurde in Ermangelung eines eigenen Platzes an der Burgfarnbacher Straße hinter der Gastwirtschaft vom Müllers Max, auf dem alten Frankenplatz östlich der früheren Trainkaserne, auf dem Wäscheplatz zwischen Herrn- und Simonstraße und auf dem jüdischen Bar-Kochba-Platz an der Karolinenstraße.
Gründung
1920 war dann das Geburtsjahr des Reichsverbandes der Deutschen Jugendkraft. Zu den Gründungsmitgliedern am 16. September 1920 im Kleinen Huttensaal in Würzburg zählte der damalige Präses des Fürther katholischen Lehrlingsvereins, Kaplan Johannes Vetter, der es verstand, mit den sportbegeisterten Mitgliedern den ersten DJK-Verein der Erzdiözese Bamberg zu gründen. Die DJK Fürth wuchs zu einem starken Verein, in dem außer Fußball sehr erfolgreich die Leichtathletik betrieben wurde. Bereits 1921 Jahr wurde die Reichsmeisterschaft im Fußball unter den DJK-Vereinen ausgeschrieben, ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nach der Nürnberg-Fürther und der Bayerischen holte sich die Fußballmannschaft der DJK den süddeutschen Meistertitel. Ein eigener Platz konnte 1922 angelegt werden, und zwar hinter der früheren Artilleriekaserne am Sandberg.
Ein reger Spielverkehr mit Mannschafen und Vereinen des DFB stärkte zwar die Kampfkraft der Spieler, aber die Gründung eines zweiten DJK-Vereins in der Pfarrei Unsere Liebe Frau machte die Schaffung eines großen Fürther DJK-Vereins auf einige Zeit hinaus unmöglich. 1935 wurde dann der Reichsverband der Deutschen Jugendkraft gewaltsam aufgelöst, Besitz und Inventar beschlagnahmt und enteignet. Eine Arbeit und ein Werk wurden zerschlagen, an dem man lange Jahre gearbeitet und viele finanzielle Opfer gebracht hatte.
Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Krieg haben sich die ehemaligen Sportler der 1935 aufgelösten DJK Fürth unter Kolping Fürth wieder zusammengefunden und bis zur Wiedergründung der DJK im Jahre 1948 auch unter diesem Namen gespielt. Zusammen mit dem Sportverein Nordost Fürth bestritt die Mannschaft ihre Spiele auf dem Platz an der Flurstraße, wo heute die Kirche St. Christophorus steht. Die Hoffnung auf einen eigenen Sportplatz wurde zunächst teilweise, später ganz erfüllt. In Fürth-Unterfürberg konnte vom Landwirt Friedrich Schmotzer ein Grundstück gepachtet werden. Mit einer Bundeswehreinheit aus Ingolstadt wurde 1958 unter der Leitung von Gartenbauarchitekt Fritz Hümpfner Ackerland zu einem Sportplatz umgestaltet. Am 30. August 1959 weihte dann der Stadtpfarrer von Christkönig, Pater Remigius, unter Assistenz von Studienrat Rosenbaum und Diakon Durmann den Sportplatz ein. Das Eröffnungsspiel zwischen der DJK Fürth und DJK Abenberg endete 3:3.
Ein Jahr später wurde eine Holzbaracke aufgestellt, die vorher die Nürnberger Fechtschule beherbergte. Mit zwei Umkleideräumen, einem Geräteraum, einer Theke und einem größeren Raum wurde sie vornehmlich die Heimat der inzwischen auf mehrere Mannschaften angewachsenen Tischtennisabteilung. Bald danach konnte durch das großzügige Entgegenkommen des Ordinariats in Bamberg das Sportplatzgelände gekauft werden, so dass im November 1964 mit dem Bau eines eigenen Sport- und Jugendheimes begonnen werden konnte. Am 14. Juli 1965 war das Richtfest und am 26. April 1966 die feierliche Einweihung durch den Fürther Dekan, Prälat Pieger, Stadtpfarrer in St. Heinrich und seiner Filiale St. Nikolaus in Fürberg.
Das DJK-Sportheim mit Umkleide- und Duschräumen, mit Versammlungsraum, Gaststätte und Pächterwohnung wurde zu einem echten Zentrum. Durch die tatkräftige Mithilfe einiger weniger Mitglieder sowie dem nimmermüden Einsatz des geschäftsführenden und langjährigen 1. Vorstands, Fritz-Bader, war es möglich gewesen, einen entscheidenden Anteil durch Eigenleistung für diese Haus zu erbringen. Nachdem die 1960 aufgestellte Baracke für die Tischtennisabteilung zu klein geworden war, wurde 1969 in Eigenregie eine neue Tischtennishalle erstellt und eingeweiht. Wegen der Umgestaltung des gesamten Fürberger Gebiets durch den Bau des Main-Donau-Kanals musste 1970 der Fußballplatz um 90 Grad gedreht werden.
Im Jahr 2019 weist die DJK Concordia Fürth [1] bei 430 Mitgliedern neben Abteilungen für Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Kampfkunst und Badminton als einziger Fürther Verein auch eine Stockschützen-Abteilung auf, die auf drei Ganzjahres-Bahnen aktiv ist. Gesellige Veranstaltungen finden im verpachteten Vereinsheim an der Kolpingstraße statt.
Auszeichnungen
2021 erhielt der Verein die Sportplakette des Bundespräsidenten. Sie wird Vereinen verliehen, die 100 Jahre oder länger bestehen und die sich große Verdienste um den Sport erworben haben. Bayerns Innenminister Joachim Hermann überreichte Sportplakette und Urkunde an den DJK-Vorsitzenden Bernd Jesussek.
Literatur
- Hans Bachmann - Persönliche Aufzeichnungen - Juni 1970 - Manuskript im Besitz von Bernd Jesussek
- Es lebe der Sport! Körperertüchtigung im Süden. Die DJK Concordia Fürth 1920 In: Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt, 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 159
- Bernd Jesussek: 100 Jahre DJK Concordia Fürth - Ein Streifzug durch ein Jahrhundert Sport. 2020, Städtebilder-Verlag GdR, ISBN 978-96419-311-7
Lokalberichterstattung
- Markus Eigler: 100 Jahre Sport mit christlicher Prägung. In: Fürther Nachrichten vom 24. Oktober 2020 (Druckausgabe)
- DJK Fürth mit der Sportplakette ausgezeichnet. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 15 vom 11. August 2021, S. 35 – PDF-Datei
- fn: Eine Jubiläumsfeier mit Verspätung. In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2021 (Druckausgabe)
Weblinks
- Deutsche Jugendkraft Concordia Fürth 1920 e. V. - DJK Fürth
Bilder
Die Bundeswehr hilft 1958 beim Planieren des DJK-Sportgeländes. Im Hintergrund die abgebrochene St. Nikolauskapelle, heute Kirche St. Nikolaus.