Georg Beer

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Georg Beer (geb. 20. April 1874 in Plan/Böhmen[1]; gest. ) war ein anfangs in Nürnberg tätiger Bauführer und Bauunternehmer, der bald seinen Lebensmittelpunkt nach Fürth verlegte und auch als Architekt wirkte.

Leben

Er kam als Sohn des Tagelöhners Wenzl Beer und seiner Ehefrau Anna, geborene Sollner in Plan, Kreis Eger/Böhmen (heute Planá) im Haus Nr. 134 (Petersgarten) zur Welt. Taufpate war der Taglöhner Georg König aus Plan.[1]

Bis zu seinem 14. Lebensjahr wurde er in Plan erzogen, von 1888 bis 1890 befand er sich in Eger (Cheb) und Marienbad (Mariánské Lázně). In der Zeit von April 1890 bis 8. September 1895 arbeitete er in einem Baugeschäft in Bayreuth. Dann hatte Beer bis zum 20. September 1898 seinen Militärdienst im k. k. Pionierbataillon Nr. 3 in Prag zu leisten. Nach Erfüllung dieser Dienstpflicht trat er am 8. Oktober 1898 in das namhafte Nürnberger Baugeschäft Popp & Weisheit als Bauführer ein, wo er in dieser Eigenschaft bis zum 6. Oktober 1903 tätig war. Dann machte sich Beer als Baumeister selbstständig. Zuvor, am 27. April 1903, hatte er den Meisterbrief erworben und eröffnete nun am 8. Oktober 1903 mit Geschäftssitz Humboldtstraße 45 sein eigenes Baugeschäft mit anfangs 2 Maurern und 3 Tagelöhnern.[2] Am 19. Juli 1904 zog er nach Fürth[3], behielt aber noch bis 1906 eine Nürnberger Filiale in der Ludwig-Feuerbach-Straße 33.[4]

Werke

Werke als Architekt

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Ludwigstraße 89MietshausGeorg Beer
Peter Knorz
Johann Adam Ell1904D-5-63-000-770Jugendstil

Werke als Bauherr

 ObjektBauherrArchitektBaujahrAkten-Nr.Baustil
Hornschuchpromenade 49Mietshaus in EcklageGeorg BeerFritz Walter1904D-5-63-000-487Neu-Nürnberger-Stil
Hornschuchpromenade 50MietshausGeorg BeerFritz Walter1904D-5-63-000-1768Neu-Nürnberger-Stil
Kurgartenstraße 42; Nähe Ludwig-Quellen-StraßeMietshaus mit Gaststätte „Kurgarten“Georg BeerArchitekturbüro Peringer und Rogler1911D-5-63-000-704Klassizismus
Nürnberger Straße 158Mietshaus in EcklageGeorg BeerFritz Walter1903D-5-63-000-1031Neu-Nürnberger-Stil

Außerdem

Das Fundament der Kirche St. Heinrich und Kunigunde wurde 1908 durch den Baumeister Georg Beer errichtet.[5]

Auszeichnung

Im März 1918 erhielt Georg Beer das König-Ludwig-Kreuz.[6]

Familie

Georg Beer heiratete am 13. März 1900 in Nürnberg ‚Maria‘ Babetta Helldörfer (geb. 16. Juli 1881 in Erlangen), Tochter des Erlanger Gastwirts Georg Helldörfer und seiner Ehefrau Margaretha, geborene Barthel. Die Ehe blieb kinderlos, seine Frau verstarb bereits im Alter von 37 Jahren am 3. November 1918. Etwa ein Jahr später, am 16. Dezember 1919, ehelichte Beer in Fürth Philippine Stork (geb. 9. August 1891 in Hummelstein), Tochter des bereits verstorbenen Mühlsteinarbeiters Philipp Stork und seiner Ehefrau Elisabeth.[6]

Sein jüngerer Bruder Eduard Beer (geb. 17. November 1881 in Plan/Böhmen), Schlosser und später Werkmeister, kam 1910 nach Fürth und wohnte mit seiner Familie im Haus von Georg Beer in der Promenadestraße 50. Eduard Beer war seit 1908 mit Katharina (Klara), geborene Bernet aus Leinburg verheiratet. Er wurde mit Familie 1927 aus der tschechischen Staatsbürgerschaft entlassen.[7]

Adressen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Plan, Taufen 1869–1878, S. 81
  2. Gewerbeanmeldung Beer, Georg; Datierung 1903; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 37/4018 An
  3. Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Beer Georg, Baumeister, oesterreichischer Staatsangehöriger. Gesuch um Verleihung des Heimat- u. Bürgerrechts dahier und Naturalisation. 1906“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/B 1945
  4. Gewerbeabmeldung Beer, Georg; Datierung 1906; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 1008/2883 Ab
  5. Christian Karl Steger: Nur neugotisch? – Das pastorale Programm im historistischen Kirchenbau 1870 bis 1914, Regensburg 2013, S. 130
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Familienbogen Beer, Georg; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  7. Familienbogen Beer, Eduard; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  8. Adressbücher 1907, 1909
  9. Adressbücher 1911, 1913
  10. Adressbücher 1926, 1931, 1935

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