Gartenstraße 9

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Gartenstraße 9, Juni 2020
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Dreigeschossiger traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, rustiziertem Erdgeschoss und geschweiftem Eisengitterbalkon über Mittelportal, über dem zweiten Obergeschoss schmales Gurtgesims mit pflanzlichen Motiven, klassizistisch, von Friedrich Schmidt und Meyer, 1839; Teil des Ensembles Altstadt.[1]


Erstmalige Bebauung 1839

Lageplan zum Baugesuch Gartenstraße 9 von 1839

Das Grundstück in der Gartenstraße 9 wurde erstmalig 1839 von dem Brillenfabrikanten Konrad Schröder[2] bebaut.

Aus den Unterlagen des Bauantrags geht hervor, dass Konrad Schröder in der Gartenstraße einen Garten besaß, den er nun mit einem Wohnhaus zu bebauen dachte. Zu jener Zeit war nur die Nordseite der Gartenstraße bebaut und auf der Südseite bestanden im Wesentlichen noch lauter Gärten (die sinnigerweise auch der Straße den Namen gaben). Für die Hofeinfahrt war in dem Schröder'schen Baugesuch ein Torbogen vorgesehen, der allerdings bei dem westlichen Nachbarn - dem Humbsergarten - noch auf kein entsprechendes Pendant traf. Der Bau sollte in den vorderen Teil des Gartens zu stehen kommen und im hinteren Teil noch ein Waschhaus und eine Remise erhalten. Die Kammer des Inneren der Königlichen Regierung von Mittelfranken in Ansbach konnte ihre Genehmigung deshalb geben, weil schon etliche Einfahrten in der besagten Gartenstraße existierten.

Die Bauausführung erfolgte durch die Maurermeister Friedrich Schmidt und Meyer sowie den Zimmermeister Johann Melchior Kiesel.[3]

1850 ist die Hausnummer von Conrad Schröder, Brillenfabrikant noch mit 251, I. Bez. angegeben.[4]

Fuhrunternehmen und Autowerkstätte seit 1898

Georg Friedrich Vogel hatte bereits 1887 um die Erlaubnis zur Errichtung einer Werkstätte im Rückgebäude seines Anwesens Gartenstraße 20 nachgesucht.[5] Dies scheint nur kurzfristig seinen Vorstellungen genügt zu haben. So erwarb er das Anwesen Gartenstraße 9, um dann 1899 erstmalig einen Antrag für ein Schutzdach über der Einfahrt in den Hof zu stellen. Im gleichen Antrag sollte auch das Waschhaus einer Überholung zugeführt werden.[5]

Am 27. Dezember 1927 stellte Babette Vogel für das Unternehmen Georg Friedrich Vogel & Söhne das Gesuch, im Hinterhof noch eine Mietgarage für drei PKW und zwei LKW einbauen zu dürfen. Neben der Garage sollte auch eine Werkstätte samt Wohngebäude dazukommen.[5] In der polizeilichen Genehmigung wurde darauf Bezug genommen, dass die 6,10 m breite Straße nur geringen Verkehr aufweise und hauptsächlich von Fahrzeugen der Brauerei Grüner genutzt würde.
In jener Zeit wurde das Unternehmen "Georg Friedrich Vogel & Söhne" dergestalt erweitert, dass die Nürnberger Fuhrunternehmung M. Stengel (die 1904 noch laut Adressbuch nachweisbar ist), als Filiale mit der Anschrift Nürnberg Breitegasse 63 mit dazu kam.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vgl. August Gebessler "Stadt und Landkreis Fürth" in: Bayerische Kunstdenkmale, Band XVIII, Seite 30
  2. Schröder taucht auch bei der Industrie-Ausstellung in Nürnberg 1840 auf
  3. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 118
  4. siehe Fürther Adressbuch von 1850, Seite 12
  5. 5,0 5,1 5,2 siehe Bauarchiv Fürth, Akten zu Gartenstraße 9

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