Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“
Das Königlich Bayerische 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“ war ein Infanterieverband der bayerischen Armee, der zum Teil in der Fürther Südstadt stationiert war.
Geschichte
Entstehung
Fürth hatte, im Gegensatz zu den anderen großen Städten Bayerns, bis ins 19. Jahrhundert hinein keine wirklichen Befestigungen oder Kasernen. Erst 1806, mit der Zugehörigkeit zu Bayern, erreichte Fürth das Stadtrecht, 1868 wurde die allgemeine Wehrpflicht in Bayern eingeführt. Auch in Fürth wollte man von dem Prestige und den Vorteilen für die Wirtschaft Fürths, die eine Stationierung von Truppen mit sich brachte, profitieren. So wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr Stimmen laut, die forderten, Fürth solle eine Garnisonsstadt werden. Seit 1876 stellte Fürth mehrfach Gesuche um die Einrichtung einer Garnison. Als Ende des 19. Jahrhunderts die bayerische Armee vergrößert wurde, sollten auch in Fürth Truppen stationiert werden. Man begann 1890 damit, in der Fürther Südstadt eine Artilleriekaserne zu errichten. 3 Jahre darauf wurde mit dem Bau einer Kaserne für die Infanterie begonnen. 1907 kam noch ein Train-Depot hinzu. Als Truppenübungsplatz diente der Hainberg, der zwischen Oberasbach, Nürnberg und der Fürther Südstadt liegt.
Zusammensetzung
Das Regiment wurde am 1. April 1897 aus Bataillonen mehrerer bayerischer Infanterie-Regimenter gebildet. Dabei waren der Stab, das I. und das III. Bataillon in Fürth stationiert, das II. Bataillon in Sulzbach. [1] Das 21. bayerische Infanterie-Regiment bildete zusammen mit dem 14. bayerischen Infanterie-Regiment in Nürnberg die 9. bayerische Infanterie-Brigade, die Teil der 5. Division des III. bayerischen Armeekorps war. Am 7. November 1911 wurde Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin zum Inhaber des Regiments ernannt, dessen Namen es von da an trug. 1912 wurden, nach der Fertigstellung weiterer Kasernenteile, neue Gebäude für eine Maschinengewehr-Kompanie geplant, die aber erst 1916/1917 in Betrieb genommen werden konnten. Im September 1918 erhielt das Regiment außerdem noch eine eigene Minenwerfer-Kompanie.
Personen
Biografien ehemaliger Regimentsangehöriger in FürthWiki:
- Kommerzienrat Albert Rosenfelder als Hauptmann und Kompanieführer des II. Rekruten-Depots im I. Ersatzbataillon
- Robert Löwensohn als Vizefeldwebel und Offiziers-Aspirant im II. Rekruten-Depots des I. Ersatzbataillons
- Karl Franz als Infanterist
- Karl Aldebert als Leutnant und Träger des Militär-Max-Joseph-Ordens
- Wolfgang Lippert als Oberleutnant d. R. und Garnisonsältester (1919)
- Theodor Bergmann, Kohlenhändler, Kriegsartefakte-Sammler
- Stefan Löwengart als Infanterist des Ersatz-Bataillons
Literatur
- Karl Reber: Erinnerungsblätter deutscher Regimenter - Band 57: Das K. B. 21. Infanterie-Regiment Grossherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin, München, 1929
- Charlotte Bühl-Gramer: Die Region im Kaiserreich 1890 bis 1914. In: Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918, Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nürnberg Nr. 22, 2014, S. 106 - 108
- Martin Schramm: Die Fürther Militäreinheiten. In: Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918, Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nürnberg Nr. 22, 2014, S. 165 - 166
Siehe auch
- Infanteriekaserne
- Artilleriekaserne
- Trainkaserne
- Truppenübungsplatz Hainberg
- Königlich Bayerisches 21. Reserve-Infanterie-Regiment
- Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“
- Königlich Bayerisches 21. Feldartillerie-Regiment
- Königlich Bayerisches 6. Reserve-Infanterie-Regiment
- 3. Bayerische Train-Abteilung
- Militär
Weblinks
- Fürther Kasernen auf Fürth 14-18
- Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“ - Wikipedia
- "Garnisonsstandort Fürth und seine Regimenter" (private Website) bei morthomme.com
Einzelnachweise
- ↑ Martin Schramm: Die Fürther Militäreinheiten. In: Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918, Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nürnberg Nr. 22, 2014, S. 165 - 166
Bilder
Isaak-Loewi-Straße 13/15 (von der Kellermannstraße aus gesehen). Wirtschaftsgebäude mit Unteroffiziers- und Mannschaftsspeisesälen.
Kellermannstraße 1-9 (gelbes Gebäude). Kompaniekasernen. Links im Bild: Isaak-Loewi-Straße 1-9. Östliche bzw. Zweite Halbbataillonskaserne. Heute Marmarisplatz.
Rückmarsch des 21. Infanterie-Regiments von der Beerdigung des im Reservelazarett Maischulhaus verstorbenen Unteroffiziers Wilhelm Rück über den Königsplatz zurück zur Kaserne am 31. August 1915.
Abbildung des Ausmarsches des 21. bayerischen Infanterie-Regiments 1914 in den "Erinnerungsblättern deutscher Regimenter - Band 57"
Soldaten des Königlich Bayerischen 21. Infanterie-Regiments beim "Abkochen" 1911
Angehörige des Königlich Bayerischen 21. Infanterie-Regiments, 2. Companie, Jahrgang 1907 - 1909 (Fotocollage)
Truppen des 21. bayerischen Regiments in der Schwabacher Straße, im Hintergrund die Brauerei Humbser (noch ohne Sudhaus an der Ecke)., 1904
Vorderseite einer Photografie um 1911, Atelier Matthäus Reichel; Johann Besold, Gefreiter im 21. bayerischen Infanterie-Regiment in Fürth