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SCHACHTBRUNNEN

DER KÖNIGSWARTERSTRASSE 50 STANDORT: Hof des Anwesens Königswarterstraße 50, Eingang Luisenstraße. Ca. 10 Schritte von der Bordsteinkante der Luisenstraße in NW-Richtung im Hof, unmittelbar an die NO-Ecke des südwestlichen Hofgebäudes anstoßend (Abb. 1). MELDUNG: Herr Klaus Ruhl, 14. Dezember 2021 an Herrn Kamran Salimi als Stadtrat der Partei Bündnis 90 / Die Grünen. BEGEHUNGSTERMIN: Sa. 12.2.2022, 14:30 Uhr im Hof Königswarter Str. 50. TEILNEHMER: Herr Klaus Ruhl, Anwohner; Herr Kamran Salimi, Stadtrat; Frau Karin Jungkunz, örtl. Heimatpflege; Herr Lothar Berthold, örtl. Heimatpflege; Herr Siggi Meiner, Vorsitzender Altstadtverein; Herr Thomas Werner, AG Archäologie im Altstadtverein; weitere Besucher.

Abb. 1

ZUSTAND: Sichtbar ist die oberste Steinlage des Brunnenkranzes, die aus vier bis fünf rund gehauenen Sandsteinquadern besteht. Unterhalb der Hofgebäudewand sind die Brunnensteine stark beschädigt worden, dass sie mit Backsteinen ausgebessert werden mussten. Östlich steht ein Baum mit mehr als 80 cm Stammumfang, der den NO-Quader durch Wurzelbildung bereits in das Brunnenrund hineingedrückt hat. Dieser Stein zeigt auf seiner Innenseite noch markante Bearbeitungspuren (Abb. 2). Ansonsten ist der Brunnen bis knapp unter den Rand verfüllt. BEWERTUNG: Der durch Sandsteinquader gesicherte Brunnenschacht ist im Laufe der Zeit an seiner Oberkante beschädigt worden. In seiner Bauweise unterscheidet er sich nicht von anderen Brunnen in Fürth. Die im Rund gesetzten Steine wurden von Lage zu Lage versetzt aufgeschichtet, was eine besondere Stabilität garantiert hat. Durch die Ausbesserungsarbeiten im südlichen Teil des Brunnens ist anzunehmen, dass eine gleichhohe Oberkante erhalten bleiben sollte, die als Voraussetzung gelten kann, dass der Brunnen mit einer Steinplatte abgedeckt war. In den meisten Fällen war auf dieser Platte eine gußeiserne Handkolbenpumpe angebracht, um das Wasser zu fördern. Um andere Schöpfmethoden (etwa Haspel, Galgenbaum) zu eruieren müsste der Bereich um den Brunnen archäologisch untersucht werden. Auffällig in denkmalpflegerischer Hinsicht sind die markanten Bearbeitungsspuren an den Steinen, die an vergleichbaren Brunnen Fürths bisher nicht beobachtet werden konnten. Ich beziehe mich hier auf die Brunnen Helmstr. 8; Marktplatzbrunnen (Grüner Markt); Lochnersches Gartenhaus Theaterstr. 33; König­ str. 51 von 2007; Marktplatz 11; Königstr. 90; Hirschenstr. 37. Zum Brunnen Schwabacher Str. 20 aus dem Jahr 1996 gibt es keine Beobachtungen zur Bauweise. Der Brunnen im Stadlershof Marktplatz 5 wurde vom Altstadtverein für eine sichere Abdeckung finanziell unterstützt. Weitere Brunnen sind der AG zur Zeit nicht bekannt. Zur Datierung kann nichts weiter gesagt werden, als dass von einer Anlage in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. auszugehen ist. Bei einer professionellen Begutachtung der Bearbeitungsspuren ließe sich wahrscheinlich mehr sagen. LITERATUR: Ruhfuß Hans, Schachtbrunnen, in: E.Bieske, Handbuch des Brunnenbaus Bd. II, Berlin 1965, S. 639 – 755. Fürth am 3.3.2022 Thomas Werner

Abb. 2 20

Altstadtverein Fürth

Nr. 56 – 2023