Seite:50Jahre Lebenshilfe Fürth e. V. (Broschüre).pdf/56

Aus FürthWiki
Version vom 24. Juli 2024, 22:33 Uhr von Kasa Fue (Diskussion | Beiträge) (→‎Korrekturgelesen)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


„Persönlichen Budgets“ helfen sollte. Das Persönliche Budget ist ein vom zuständigen Sozialhilfeträger an den Hilfeempfänger ausgezahlter Geldbetrag, mit dem sich der Empfänger selbst die erforderliche Unterstützung bei einem Leistungsanbieter wie der Lebenshilfe einkaufen kann. Das Persönliche Budget ergänzt das im Regelfall geltende Sachleistungsprinzip. In den Integrativen Kindergärten standen im Jahre 2006 im Rahmen von Projektarbeiten im Karl-ReinmannKindergarten ein umfangreiches Projekt über Japan und im Sternstunden-Kindergarten das generelle Thema „Kunst“ im Zentrum der Arbeiten. Die Arbeiten wurden dann im „Fest der Künstler“ im Mai 2006 präsentiert. Schüler der Hallemann-Schule gestalteten im Textilarbeitsunterricht „Fußballer in Aktion“ als Drahtbiegearbeiten und bekleideten sie mit Trikots und Gipsbinden. Mit diesen Arbeiten nahm die Schule am FIFATalente-Wettbewerb 2006 teil und erhielt als Anerkennung und Dank eine von Rudi Völler unterschriebene Urkunde und eine vier Meter lange Fahne von der FIFA. Ein entsprechender Fahnenmast wurde vor der Schule aufgestellt, so dass pünktlich zum Beginn der Weltmeisterschaft die WM-Fahne vor der Schule wehen konnte.

Ein wichtiges Ziel der Förderstätte ist die Ein- bzw. Wiedereingliederung von Menschen in eine Werkstatt für behinderte Menschen. Florian (im Bild) war im Jahre 2006 der erste, der diesen Wechsel schaffte.

Die Förderstätte feierte Mitte des Jahres 2006 die erste erfolgreiche Werkstatteingliederung. In der Förderstätte können Menschen mit geistiger und schwerer Mehrfachbehinderung Erfahrungen sammeln, um im günstigen Fall in eine Werkstatt für behinderte Menschen eingegliedert zu werden. Nach einem Werkstattpraktikum von Oktober 2005 bis Ende 2006 und insgesamt zweijährigem Besuch der Förderstätte gelang es einem Teilnehmer, zur Werkstatt zu wechseln. Zum 1. Mai wurde er in der Eingangsstufe der Werkstatt aufgenommen, ab September sollte die Lehre im Berufsbildungsbereich laufen.

Die Seniorengruppe in den Wohnstätten der Lebenshilfe Fürth steht für das Recht auf Altwerden in dieser Einrichtung.

2006 gründete sich um Geschäftsführer Werner Winter, Einrichtungsleiter Georg Jordan und weitere Mitarbeiter in den Wohnstätten eine Seniorengruppe. Werner Winter bekräftigte in einer Rahmenkonzeption das Recht auf Altwerden in den Wohnstätten. Dies war eine Konsequenz aus einer neuen Herausforderung für die Lebenshilfe: Immer mehr Bewohner der Wohnstätten erreichten das Rentenalter. Dem musste konzeptionell Rechnung getragen werden. Der Leistungsstützpunkt konnte auch 2006 die fast schon üblichen Erfolge vermelden. Vier Sportler des Fürther Leistungsstützpunktes nahmen an den Deutschen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften für Menschen mit Behinderungen teil, zwei erste und jeweils ein zweiter und dritter Platz waren die Ausbeute. Den bis zu diesem Zeitpunkt größten Erfolg erlangte der Leistungsstützpunkt bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Leverkusen, bei der rund 1300 Teilnehmer aus zwölf Nationen starteten: nicht weniger als zwölf Medaillen gingen an die Sportler des Stützpunktes, davon dreimal Gold. Am 1. August 2006 trat der neue bayerische Rahmenvertrag zur Frühförderung in Kraft. Die wesentliche Änderung war die Festschreibung der Frühförderung als „Komplexleistung“ aus heilpädagogischen und medizinisch-therapeutischen Maßnahmen. Das Kind musste somit in der Frühförderung mindestens zwei Maßnahmen erhalten (heilpädagogisch und medizinisch-therapeutisch). Das Grundmodell der Frühförderung beruhte allerdings schon immer auf einer ganzheitlichen und interdisziplinären Ausrichtung. Im Regelfall konnte ein Kind nur noch 72 heilpädagogische Behandlungseinheiten (entsprach 32 Förderterminen) in Anspruch nehmen statt bisher 88, eine Reduzierung um gut 18 Prozent. Ähnlich wie bei den medizinisch-therapeutischen Maßnahmen wurden auch bei den heilpädagogischen Leistungen unterschiedliche Leistungsentgelte eingeführt (mobil, ambulant, in der Gruppe). Im Behandlungsplan musste festgelegt werden, welche Art der Förderung das Kind erhalten sollte.

55 Die Geschichte der Lebenshilfe_ctp.indd 55

05.09.11 12:12