Zur blauen Glocke

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Blick von der Billinganlage auf das ehem. Gaststätte Zur Blauen Glocke, Amm`sche Wirtschaft und Hochhaus Cadolzburger Str. 1/3. 1980
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Es gab in Fürth drei verschiedene Wirtshäuser mit dem Namen „Zur blauen Glocke“, die nicht miteinander verwechselt werden sollten.

„Zur Blauen Glocke“ in der Würzburger Straße

Siehe Hauptartikel: Würzburger Straße 9 (ehemals)
Im 19. und 20. Jahrhundert gab es ein Wirtshaus „Zur Blauen Glocke“ in der Würzburger Straße 9 (ehemals) an der Einmündung zur Cadolzburger Straße. Da es zuvor bereits eine Gaststätte „Zur blauen Glocke“ in der Königstraße gab, wurde mit Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 25. März 1839 die Transferierung dieser Wirtschaftsgerechtigkeit auf das Anwesen Würzburger Straße 9, damals II. Bez. Nr. 4, genehmigt.[1]

Eröffnet wurde das Wirtshaus an der damals sogenannten „Farrnbacher Straße“ im Februar 1840 durch den Wirt Leonhard Ell.[2] Im Juni 1840 kam dann eine Kegelbahn dazu.[3] Im Oktober 1840 übernahm Johann Georg Kundinger das Stengel´sche Anwesen in Pacht.[4], im Mai 1841 J. G. Hofer (vormals Wirt Zum goldnen Pfau)[5] und bereits im November 1841 dann Johann Lindner[6] die Wirtschaft.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude[7] wurde im Zuge des Umbaus der Billinganlage 2004 abgerissen. Dazu berichtete die Presse: „Blaue Glocke“ muss weichen – Billinganlage soll grundlegend neu- und umgestaltet werden – Die Cadolzburger Straße wird dann im Einfahrtsbereich erweitert.[8]

„Zur Blauen Glocke“ in der Königstraße

Siehe Hauptartikel: Königstraße 70
Bereits 1696 wird in einem Kaufvertrag ein „Georg Gronner Amts Gerichtsschöpffen und Wirth zur blauen Glocke“ erwähnt. Laut Adressbuch von 1846 gehörte das Gebäude dann dem Stern-Apotheker Andreas Barthel. Das Wirtshaus „Zur Blauen Glocke“ in der Unteren Frankfurter Straße bzw. ab 1827 Königstraße 70 existierte bis ins 19. Jahrhundert und heißt heute Weiße Rose.

Frühere Adressangaben[9]

  • 1717: Haus-Nr. 182 bei den dompropsteilich neuen Häusern[10]
  • 1807: „In der mittlern Frankfurter Straße“ Haus Nr. 294, „Wirthshaus 2. Klasse“[11]
  • 1819: „In der obern Frankfurther Straße“ Haus Nr. 294, Gasthof 2. Klasse, zur blauen Glocke[12]
  • 1836: „Königsstraße“ Haus-Nr. 39 (I. Bezirk)[13]

Eigentümer/Wirte

  • 1696: Georg Gronner (evtl. Brenner)[14] (wohl ein Druckfehler)
  • 1711: Brenner[15]
  • 1717: Georg Brenners Erben[16]
  • 1723: Elias Brenner, Gastgeber zur blauen Glockhen[1]
  • 1785: Johann Conrad Bischof, „Wirth zur blauen Glocken”[17]
  • 1807: Johann Leonh. Bischof, „Wirth zur blauen Glocke”[11]
  • 1819: Johann Leonhard Bischoff/Jacob Nießler, „Wirths zur blauen Glocke Relikten”[12]
  • 1830: Georg Bischoff, Sohn[1]
  • 1836: Joh. Gg. Bischoff, Gastwirt[18]

„Zur Blauen Glocke“ im Kannegießerhof

Siehe Hauptartikel: Gustavstraße 15
In der heutigen Gustavstraße 15 im Kannegießerhof befand sich ebenfalls eine Wirtschaft „Zur Blauen Glocke“, die später „Würzburger Fischhäusla“ hieß.[19]

Literatur

  • Alexander Mayer: Die Blaue Glocke. In: Altstadtbläddla Nr. 33, 1998/99, S. 31 f.
  • Richard Eckstein: Fürther Wirtshäuser, 2013, Seite 48 und 104 (nicht mehr paginiert)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 nach Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth", 1940 zu Königstraße 72
  2. "Fürther Tagblatt" vom 1. Februar 1840
  3. „Fürther Tagblatt“ vom 27. Juni 1840
  4. „Fürther Tagblatt“ vom 24. Oktober 1840
  5. „Fürther Tagblatt“ vom 7. Mai 1841
  6. „ Fürther Tagblatt“ vom 12. November 1841
  7. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 424/425
  8. Martin Möller: „Blaue Glocke“ muss weichen. In: Fürther Nachrichten vom 2. Juli 1998 (Druckausgabe)
  9. Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“). Zuvor wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern).
  10. Grundriss-Plan von 1717
  11. 11,0 11,1 Adressbuch von 1807
  12. 12,0 12,1 Adressbuch von 1819
  13. Adressbuch von 1836; die Angabe bezieht sich auf die Königstraße 72
  14. Das Urkunden-Buch zu der in Akten und Rechten bestgegründeten ... , 1785, 3. Band, S. 217 - Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin
  15. Fronmüller-Chronik, 1871, S. 115
  16. Grund-Riß des Fleckens Fürth
  17. Pate bei Johann Conrad Loehr, Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1784–1795, S. 130
  18. Adressbuch von 1836
  19. Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon, Verlag für Kunstreproduktionen Christoph Schmidt, Neustadt an der Aisch, 1984, Seite 396 - Auszugsansicht online

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