Adolf Wassermann

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Adolf Wassermann (geb. 19. Juli 1844 in Zirndorf; gest. 27. Juli 1901 in Nürnberg) war ein jüdischer Spielwarenfabrikant und Vater des Schriftstellers Jakob Wassermann.

Wassermann war der Sohn des Seilherstellers Max Wassermann und Rosette, geb. Krailsheimer. Der aus Roth am Sand stammende Max Wassermann hatte in Zirndorf eine Lebensmittelhandlung.

Der Aufenthalt vom Adolf Wassermann in Fürth ist seit 10. Mai 1869 aktenkundig, seit 3. Juni 1875 war er "hier" heimatberechtigt.

Mit seiner ersten Ehefrau Henriette, geborene Traub (geb. 1850 in Sommerhausen, gest. 5. September 1882), auch Jette oder Jetta genannt, hatte er fünf Kinder:

  1. Carl (Karl) Jakob (geb. 10. März 1873)
  2. Albert (geb. 21.April 1874, gest. 5. Mai 1874)
  3. Jenny (geb. 12. September 1875)
  4. Hugo (12. September 1877), erhielt unter dem 9. Mai 1892 Entlassungsurkunde "behufs Auswanderung nach Nordamerika"
  5. Alfred (geb. 22. Februar 1882, gest. 2. Februar 1883)

Mit der zweiten Ehefrau Flora Wannbacher (geb. 9. August 1856 in Hagenbach), seit 7. März 1883 in Nürnberg wohnhaft, hatte er noch weitere drei Kinder:

  1. Theodor (geb. 10. Februar 1885)
  2. Armin (geb. 27.Juni 1887)
  3. Henri (geb. 16. Februar 1891 in Würzburg)

Zunächst war Adolf Commis in der Geburts- und Heimatstadt Zirndorf; in Fürth erhielt er am 13. April 1869 den Berechtigungsschein zum kaufmännischen Detailhandel (heutige Bezeichnung: Einzelhandel).

Seit 27. Mai 1883 unterhielt er eine Holzwaren-Fabrikation ("Schatullenschreinerei") mit Johann Konrad Lägel (Firma Wassermann u. Lägel), was auch im Adress- und Geschäftshandbuch von Fürth für 1884 eingetragen ist. Im Adressbuch von 1884 wird Adolf Wassermann zugleich als Alleininhaber der Firma Wassermann & Lägel, Theaterstraße 12 (heute: 17) verzeichnet; gleiches gilt vom Adressbuch von 1886: "Wassermann, Adolf, Alleininhaber der Nürnberger Holzwarenfabrik Adolf Wassermann (Mathildenstraße 17), Theaterstraße 12." Das Haus Theaterstraße 12 erhielt bei der Neu-Nummerierung der Gebäude in Fürth zum 1. Januar 1890 die neue Nummer 17.

Im Adressbuch von 1889 wird Adolf Wassermann als Alleininhaber der Nürnberger Holzwarenfabrik Adolf Wassermann, Mathildenstraße 17, verzeichnet, die vom 1. Mai 1889 an in der Schwabacher Landstraße 15 eingetragen ist (als Besitzer des Anwesens ist Georg Kißkalt, Baumeister, Schwabacher Landstraße 18 a, eingetragen)

Als Berufe finden sich im Familienbogen: Kaufmann, dann Oberinspektor und Generalagent.

Die Wohnungen von Adolf Wassermann waren (bis 1890 alte Nummerierung):

  • Rosenstraße 6 (ab 10. Mai 1869)
  • Alexanderstraße 8, II. Stock (Geburtsort von Jakob Wassermann)
  • Blumenstraße 8, I. Stock (ab 2. Mai 1873)
  • Theaterstraße 12, I. Stock (heute Theaterstraße 17)
  • Mathildenstraße 17, II. Stock (seit 1. November 1887)
  • Schwabacher Landstraße 15 (heute Schwabacher Straße 123; seit 1. Mai 1889)

Wohl Anfang 1890 gab Adolf Wassermann die Selbständigkeit auf und arbeitete ab diesem Zeitpunkt als Versicherungsagent. Am 17. April 1890 meldete er sich in Fürth ab, ab 28. Juli 1890 war er in Würzburg wohnhaft, vom 6. April 1893 bis 29. Oktober 1894 in München, im November 1894 meldete er in Nürnberg Aufenthalt und Wohnung. Für spätere Zeiten gibt es keine Einträge in den Verwaltungsakten der Stadt Fürth, vermutlich war er bis zu seinem Tod 1901 in Nürnberg ansässig.

Literatur

  • Rudolf Koester: Jakob Wassermann. Berlin: Morgenbuch-Verlag. 1996. (= Köpfe des 20. Jahrhunderts; 122) ISBN 3-371-00384-1
  • Barbara Ohm: "Jakob Wassermann und Fürth. Von den Wurzeln seines Werkes", Genniges Verlag, Roth 1998, ISBN 3-924983-19-4