Annegret Steiger

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Annegret Steiger (geb. 7. Mai 1965 in Stuttgart/BW) ist seit 1989 bei der Kriminalpolizei und seit 2020 in Stadt und Landkreis Fürth als Präventionsbeamtin sowie regionale Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer (rBPfK) tätig.

Ausbildung und WerdegangBearbeiten

Steiger hat nach dem Abitur am Remstal-Gymnasium Weinstadt die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin absolviert. Nach einem Berufsjahr in einer Einrichtung für verhaltensauffällige Jungen in der französischen Großstadt Lyon begann sie 1989 ihre Ausbildung als Kriminalanwärterin beim Landeskriminalamt Baden-Würtemberg (BW). Von 1992 bis 1999 arbeitete sie in der Drogenprävention bei der Rauschgiftaufklärungsgruppe des LKA BW. In dieser Funktion organisierte sie u. a. über 600 Vorträge in Schulen sowie Fortbildungen für Lehrer, Ärzte und Sozialpädagogen, initierte Arbeitskreise und organisierte zehn Antidrogen-Discos. Dieses spezielle Format erreichte pro Veranstaltung bis zu 1500 Schüler.

Annegret Steigers Kinder wurden 1999 und 2001 geboren. Während ihrer Elternzeit (1999 bis 2008) zog sie endgültig in den Landkreis Fürth, wo sie aktiv im Familienzentrum Zirndorf mitarbeitete und dort einen Babysitterservice aufbaute. Gleichzeitig erhielt Steiger die Trainerlizenz und trainierte in verschiedensten Fitness-Centern im Großraum Nürnberg und im Sportverein Wachendorf.

2008 wurde sie vom LKA BW nach Bayern zum Polizeipräsidium Mittelfranken versetzt. Zwischen 2009 und 2017 war Steiger hauptamtliche Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder. Diese Stelle wurde 2014 umbenannt in hauptamtliche Beauftragte für Kriminalitätsopfer (BPfK). In dieser Funktion unterstützt sie Kriminalitätsopfer in den Bereichen häusliche Gewalt, sexuelle Gewalt, insbesondere sexueller Missbrauch von Kindern, Misshandlung von Schutzbefohlenen und Stalking mit 300 Beratungen und 60 Vorträgen pro Jahr im gesamten Mittelfranken. Auch in dieser Funktion initiierte und pflegte sie Arbeitskreise und organisierte Tagungen.

2017 wechselte Steiger zur Kriminalpolizeiinspektion nach Fürth, wo sie als Kriminalhauptkommissarin bis 2020 dem Kommissariat für höchstpersönliche Lebensbereiche (Tötungsdelikte, Sexualdelikte, Brand und Umweltdelikte) angehörte.

Seit 2020 ist Steiger in Stadt und Landkreis Fürth als Präventionsbeamtin und im Opferschutz sowie in der Opferhilfe tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind u.a. Verhaltenstraining im Umgang mit aggressivem Klientel. Auch unterstützt und berät sie Unternehmen in Bezug auf sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz und Drogenprävention.[1]

WeiterbildungBearbeiten

Steiger legt nach eigenen Angaben großen Wert darauf, für ihre Arbeit immer auf den neusten Stand zu sein. Deshalb ist Fortbildung für sie ein wichtiges Element ihrer Laufbahn.[1]

  • 2016: Zertifizierung zur Erstbewerterin im Bedrohnungsmanagement (Dr. Jens Hoffmann, Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt) und Weiterbildung 2022
  • 2021: Zertifizierung zur Beccaria Präventionsfachkraft beim Landespräventionsrat in Niedersachsen (interdisziplinäre Kriminalprävention, vernetzt, institutions- und ressortübergreifend umzusetzen, um qualitativ gute und wirkungsorientierte kriminalpräventive Arbeit zu leisten)
  • 2023: Zertifizierung zur Cannabis-Prävention Quo Vadis (Villa Schöpflin, Lörrach)
  • 2023: Zertifizierte Mediatorin nach dem Bundesmediationsgesetz
  • 2023: Zertifizierung zur Fortbildungsleitung von Pädagogischen Fachkräften der Kindertagesstätten (ReSi)

ProjekteBearbeiten

  • Vertrauliche Spurensicherung (Möglichkeit im Klinikum Fürth nach einer Gewalttat Spuren zu sichern, zu dokumentieren und zu lagern, zunächst ohne polizeiliche Anzeige)
  • Aktionen zu Verhinderung von Gewalt gegen Frauen z. B. Brottütenaktion, digitale Vorträge zur Gewaltprävention, Bündnis gegen Gewalt in Kooperation mit der Stadt Fürth
  • ReSi+ Resilienz und Sicherheit (Resilienzförderung und Prävention sexualisierter und häuslicher Gewalt in Kindertagesstätten)

EhrenamtBearbeiten

  • Mitarbeit als Trainerin bei Ecpat Deutschland e. V. (Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung)[1]

KooperationenBearbeiten

Ein wichtiger Aspekt von Steigers Arbeit sind nach eigenen Angaben Kooperationen und Netzwerkpflege. Häufige Zusammenarbeit hat sie mit folgenden Institutionen:[1]

  • Stadt Fürth
  • Gleichstellungsbeauftragte
  • Frauenforum
  • Frauenberatungsstellen
  • Opferhilfe (Weißer Ring, Wildwasser, Rauhreif)
  • Frauenhäuser
  • Schulen und Kindergärten
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Drogenberatungsstellen
  • Drogenhilfe (z. B. Lillith, Mudra)
  • Jugendhilfe
  • Jugendämter
  • Jugendsozialarbeiter/Schulpsychologen
  • Psychotherapeuten
  • Traumazentrum
  • Kliniken (Ärzte, Pflegepersonal)
  • Psychosoziale Prozessbegleitung
  • Justiz

LokalberichterstattungBearbeiten

  • Birgit Heidingsfelder: Neue Anlaufstelle: Weißer Ring berät im Fürther Rathaus. In Nordbayern.de vom 19. September 2020 - online
  • pm/ak: Trickbetrug an Seniorinnen und Senioren. Vortrag gab Tipps zum Schutz vor Betrügern. In: MarktSpiegel Fürth vom 31. Mai 2022 - online

Siehe auchBearbeiten

WeblinksBearbeiten

  • Deutsches Forum für Kriminalprävention: Podcast Umsetzung der "Istanbul-Konvention" - online
  • podcast.de: Vierter Denkzettel: Drogenprävention an Fürther Schulen - online
  • podcast.de: Fünfter Denkzettel: Sexueller Missbrauch von Kindern - online

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eigene Angaben von Annegret Steiger.

BilderBearbeiten


VideosBearbeiten