Bavaria Automat

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Zündholzschachtel-Etikett der ehemaligen Bavaria Gastro-Betriebe (Bavaria Automat und im Grüner Bräu), um 1970
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Die Bavaria Automat GmbH, umgangssprachlich in Fürth die "Automatenhalle“ genannt, befand sich an der Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße / Schwabacher Straße 19 und dürfte in den 1920er Jahren gegründet worden sein. Eine Werbung von 1931 ist unter Bilder zu sehen. Es war ein 24-Stunden-Schnellrestaurant und über Jahrzehnte einzigartig in der Fürther Kneipenszene. Neben der Filiale in der Schwabacher Straße 19 befand sich eine weitere an der Fürther Freiheit in der ehem. Gaststätte Grüner Bräu.


Zeitzeugenberichte

Innenansicht Bavaria Automat in der Schwabacher Straße 19

Der folgende Bericht beschreibt die Zustände in den 1950er und 1960er Jahren:

Der Eingang war nach der Tür mit einem halbrunden, dicken Vorhang, der an einer Deckenschiene befestigt war und als Wärmeschutz fungierte, ausgestattet. Der Innenraum war durch die Ecklage winkelförmig. Tische und Stühle gruppierten sich an der Fensterfront zur Seite an der Rudolf-Breitscheid-Straße hin. Am Winkeltresen konnte auch direkt mittels Barhocker Platz genommen werden. Alles war hier für den schnellen Verzehr ausgerichtet, man könnte sagen eine frühe Art von McDonalds. So war das Lokal, neben dem normalen Publikum tagsüber, auch über Nacht gut frequentiert unter anderem mit Taxifahrern, Nachtschwärmern bis hin zum Schichtarbeiter, die unabhängig von der Uhrzeit ein Glas Bier aber auch eine Tasse Kaffee trinken konnten, aber auch was schnelles zum Essen bekamen und dies rund um die Uhr.

Das Speisenangebot war für den schnellen Verzehr ausgelegt wie z. B. Hähnchen, die an einem riesigen, gasbetriebenen und senkrecht aufgebauten Grill mit ca. 5 Spießen (auf die je 10 Hähnchen passten) und zwei umlaufenden Ketten an der Grillvorder- und Rückseite herumgeführt wurden. Dabei drehte sich auch noch jeder Spieß um die eigene Achse. Dieser Grill war im Schaufenster zur Schwabacher Straße aufgebaut als „Hingucker“. Es gab natürlich die unvermeidlichen Wienerle und Bockwürste, kräftige Suppen von Erbsen- bis Gulaschsuppe, Eintopf, Fleischküchle kalt und warm, Soleier die in einem großen Glas auf dem Tresen standen, Brathering aus der Dose, Schmalz- und Tartarbrote und vieles mehr. Als Spezialität aber wurden „Russische Eier“ in einigen Größen angeboten, die auf einem Teller appetitlich oben mit Petersilie dekoriert wurden und in einem gläsernen Kühlschrank gut sichtbar auf Kundschaft warteten. Aber es wurden keine „komplizierten“ Gerichte wie sie sonst in einer örtlichen Wirtschaft üblich, angeboten. Später war ein „Nordsee“-Fischfachgeschäft und Schnellrestaurant über Jahre hier eingerichtet und jetzt eine Bäckerfiliale Feihl.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki, Aktennr. '39'

Bilder