Dornbräu Vach: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Dornbräu Vach''' war eine eigenständige Brauerei im Fürther Ortsteil [[Vach]]. Zuletzt Zusammenarbeit mit der Kaiser Bräu Neuhaus (Abfüllung), 2010/11 Umbau des Hauptgebäudes zur Wohnanlage.
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Die '''Dornbräu Vach''' war eine eigenständige Brauerei im Fürther Ortsteil [[Vach]] an der [[Herzogenauracher Straße]] 3-5. Zuletzt Zusammenarbeit mit der Kaiser Bräu Neuhaus (Abfüllung), 2010/11 Umbau des Hauptgebäudes zur Wohnanlage.
 
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Ehemaliges Hauptgebäude, zweigeschossiger, traufseitiger Rohbacksteinbau mit Satteldach, reicher Sandsteingliederung und Mittelrisalit mit Zwerchhaus, [[Neurenaissance]], bez. [[1892]]; Vorgarten-Einfriedung, Pfeilgitterzaun und verputzte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbacksteinbau mit Mansarddach, rechtwinklig an ehemaligem Hauptgebäude angebaut, gleichzeitig; ehemaliges Sudhaus, viergeschossiger, giebelständiger Rohbacksteinbau mit Satteldach und Giebelvoluten, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbachsteinbau mit Satteldach, über rundbogige Tordurchfahrt mit ehemaligem Sudhaus verbunden, gleichzeitig.
 
Ehemaliges Hauptgebäude, zweigeschossiger, traufseitiger Rohbacksteinbau mit Satteldach, reicher Sandsteingliederung und Mittelrisalit mit Zwerchhaus, [[Neurenaissance]], bez. [[1892]]; Vorgarten-Einfriedung, Pfeilgitterzaun und verputzte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbacksteinbau mit Mansarddach, rechtwinklig an ehemaligem Hauptgebäude angebaut, gleichzeitig; ehemaliges Sudhaus, viergeschossiger, giebelständiger Rohbacksteinbau mit Satteldach und Giebelvoluten, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbachsteinbau mit Satteldach, über rundbogige Tordurchfahrt mit ehemaligem Sudhaus verbunden, gleichzeitig.
==Brauerei==
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==Geschichte==
Am 3. Oktober 1946 brach in der Scheune der Brauerei ein Großbrand durch spielende Kinder aus, der einen erheblichen Schaden von ca. 100.000 RM verursachte. Durch Funkenflug wurde auch der Kirchturm der Vacher Kirche kurzzeitig in Brand gesetzt.  
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Einer von zwei Vacher Herrensitzen stand an der Stelle der späteren Brauerei Dorn und soll um [[1600]] der Familie Lindner gehört haben.<ref>Müllner, Johannes: Die Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623, Teil 1 (Nürnberg 1972), S. 320</ref> Am [[25. August]] [[1632]] ist das schöne, neu erbaute obere Schloss abgebrannt.<ref>Eintrag im Vacher Beerdigungsbuch</ref> Es wurde durch die aus Niederösterreich stammende Exulantenfamilie Storch von Claus, die mehrere Abendmahls- und Taufgeräte (Vasa Sacra) in die [[Kirche St. Matthäus|Vacher Kirche]] stiftete, wieder aufgebaut. Seit [[1873]] etablierte sich hier die Brauerei Dorn. Am 3. Oktober 1946 brach in der Scheune der Brauerei ein Großbrand durch spielende Kinder aus, der einen erheblichen Schaden von ca. 100.000 RM verursachte. Durch Funkenflug wurde auch der Kirchturm der Vacher Kirche kurzzeitig in Brand gesetzt. Die Brauerei bestand bis [[1996]]. Auf dem Brauereikamin nisten bis heute Störche.
  
 
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Version vom 10. Februar 2020, 15:42 Uhr

Dornbräu V.jpg
ehemalige Brauerei Dornbräu Vach, saniertes Sudhaus mit Turmzimmer, Straßenseite.
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Die Dornbräu Vach war eine eigenständige Brauerei im Fürther Ortsteil Vach an der Herzogenauracher Straße 3-5. Zuletzt Zusammenarbeit mit der Kaiser Bräu Neuhaus (Abfüllung), 2010/11 Umbau des Hauptgebäudes zur Wohnanlage.


Beschreibung des Baudenkmals

Ehemaliges Hauptgebäude, zweigeschossiger, traufseitiger Rohbacksteinbau mit Satteldach, reicher Sandsteingliederung und Mittelrisalit mit Zwerchhaus, Neurenaissance, bez. 1892; Vorgarten-Einfriedung, Pfeilgitterzaun und verputzte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbacksteinbau mit Mansarddach, rechtwinklig an ehemaligem Hauptgebäude angebaut, gleichzeitig; ehemaliges Sudhaus, viergeschossiger, giebelständiger Rohbacksteinbau mit Satteldach und Giebelvoluten, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbachsteinbau mit Satteldach, über rundbogige Tordurchfahrt mit ehemaligem Sudhaus verbunden, gleichzeitig.

Geschichte

Einer von zwei Vacher Herrensitzen stand an der Stelle der späteren Brauerei Dorn und soll um 1600 der Familie Lindner gehört haben.[1] Am 25. August 1632 ist das schöne, neu erbaute obere Schloss abgebrannt.[2] Es wurde durch die aus Niederösterreich stammende Exulantenfamilie Storch von Claus, die mehrere Abendmahls- und Taufgeräte (Vasa Sacra) in die Vacher Kirche stiftete, wieder aufgebaut. Seit 1873 etablierte sich hier die Brauerei Dorn. Am 3. Oktober 1946 brach in der Scheune der Brauerei ein Großbrand durch spielende Kinder aus, der einen erheblichen Schaden von ca. 100.000 RM verursachte. Durch Funkenflug wurde auch der Kirchturm der Vacher Kirche kurzzeitig in Brand gesetzt. Die Brauerei bestand bis 1996. Auf dem Brauereikamin nisten bis heute Störche.

Dornbräu Vach
Gründung: 1873
Schließung: 1996
Daten
Hauptsitz: Herzogenauracher Straße 3
Neubauten:
Gesellschaftsform: GmbH


"Sudhauslofts" auf dem Gelände der Brauerei

Unter der Architektin Maria Walther sind im ehemaligen Sudhaus, verschiedene Lofts enstanden. Das besondere daran ist aber, dass der ursprüngliche Charakter des für Vach wertvollen Gebäudes bewahrt und den Aspekten des Denkmalschutzes in vorbildlicher Weiße Rechnung getragen werden konnte.

Sonstiges

  • Ende der 1920er Jahre nutzte der Nürnberger Wissenschaftler Karl Kohl das (heute noch erhaltene) Turmzimmer der Brauerei zum Aufbau einer Testsendeanlage für Ultrakurzwelle (kurz: UKW).[3]
  • Durch eine in Ammerndorf ansässige Brauerei ähnlichen Namens (Ammerndorfer Bier Dorn-Bräu H. Murmann GmbH & Co. KG) kam es regelmäßig zu Verwechslungen in der Fürther Bevölkerung, Zitat: "Welchn Dorn maanstn etz eichentli, den Vacher odder wos?".

Literatur

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Müllner, Johannes: Die Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623, Teil 1 (Nürnberg 1972), S. 320
  2. Eintrag im Vacher Beerdigungsbuch
  3. Walther L. Fischer: Karl Kohl, Erforscher der elektrischen Ultrakurzwellen. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 1/11, S. 3 - 9

Bilder