Duckla: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[1826]]: Conrad Volkert
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* [[1826]]: Conrad Volkert, Weinwirt; er ließ das Haus (vormals eine jüdische "Ducke") zum Wohnhaus umbauen und erhielt am [[27. Juni]] [[1825]] dazu die Genehmigung <ref name ="Alt-Fürth">Angabe nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940; zu Mühlstraße 2</ref>
 
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* 1901: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler, Weinstube zum Duckla, Mühlstraße 2, p. u. II. <ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1901</ref>
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* 1903: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler 1903, p., 1 u. 2. Stock <ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1903</ref>. Eine Anzeige nennt: Altes renommiertes Frühstückslokal. Mittagstisch à la carte. Besitzer: C. Wilhelm.
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* Bis 31.03.1904 führte Karl Drescher die Schank- und Speisewirtschaft.
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* 1911: Drescher, Karl, Weinrestaurant, p. u. 2. Im 1.Stock: Wilhelm, Johann Konrad, Privatier.
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* 1926/27: Drescher, Karl, Weinwirt, p. / Drescher Carl, C. Wilhelms Nachfolger, Weinhandlung, Restaurant z. Duckla, p.
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* 1935: Drescher, Anna, Wirtswitwe, p. / Drescher, Konrad, Geschäftsführer, p. In der Schankerlaubnis-Akte wurden als Verpächter genannt: Erbengemeinschaft Drescher (Frau Drescher, Mühlstr. 2).
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* Ab 1.12.1951 Rudolf und Liselotte Zuckschwert bis 1961. Die Wirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit 27,5 qm Fläche und einer Höhe von 2,60 m, im 1. OG von 2,88 m. Das gleiche auch im I. Obergeschoss. Wirtswohnung im 2. OG mit 3 Zimmern, Speise, Bad und Nebenraum. Dazu kamen zwei Weinkeller. Küche und Schenke waren im EG hinter der Weinstube <ref>Karteikarte „Schankerlaubnis“, Ordnungsamt Fürth</ref>
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* Mitte 1961 hieß es: Erbengemeinschaft Loni Heiß und Luise Höfler. (Altenberg, Rothenburger Straße).
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* 1983 hieß es „Erbengemeinschaft Drescher, vertreten durch Frau Luise Höfler, Zirndorf, Tillystr. 2“.
 
* [[1987]] bis [[1991]]: Markus Förther-Matthäi
 
* [[1987]] bis [[1991]]: Markus Förther-Matthäi
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* Der spätere Eigentümer Robert Grassick verkaufte das Anwesen mit Gastwirtschaft im Juli 1997 an eine Frau Waltraud Weiß.
  
 
==Hausgeschichte==
 
==Hausgeschichte==

Version vom 11. August 2021, 13:34 Uhr

Duckla
Adresse: Mühlstr. 2
Eröffnung:
vormals: Weinstube Zum Duckla
Daten
Biere:
Spezialitäten:
Küche: einst gehoben
Plätze:
Besonderheit:

Das Duckla an der Mühlstraße 2 ist heute eine einfache Bierkneipe, war früher unter dem Namen "Weinstube Zum Duckla" ein bei Feinschmeckern populäres Ein-Sterne-Lokal.

Namensherkunft

Das "Duckla" hat seinen Namen vom jüdischen Ritualbad im Keller, eigentlich Mikwe, in Franken jedoch auch Ducke genannt. In strenggläubigen Familien sollten sich Frauen nach der Monatsblutung rituell reinigen, und zwar in "natürlichem" Wasser, das noch nicht durch irgendwelche Röhren geflossen sein durfte. An der Unteren Fischerstraße verlief bis 1961 die Pegnitz, sodass im Keller das Grundwasser anstand.[1] Es war der Wirt Volkert, der im Jahr 1826 in seinem Haus dieses Frauenbad neu einrichtete.[2]

Beschreibung des Baudenkmals

Wirte

  • 1826: Conrad Volkert, Weinwirt; er ließ das Haus (vormals eine jüdische "Ducke") zum Wohnhaus umbauen und erhielt am 27. Juni 1825 dazu die Genehmigung [3]
  • 1866 bis 1878: Johann Böller[4]
  • ab 1878: Joh. Konrad Wilhelm[4]
  • 1901: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler, Weinstube zum Duckla, Mühlstraße 2, p. u. II. [5]
  • 1903: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler 1903, p., 1 u. 2. Stock [6]. Eine Anzeige nennt: Altes renommiertes Frühstückslokal. Mittagstisch à la carte. Besitzer: C. Wilhelm.
  • Bis 31.03.1904 führte Karl Drescher die Schank- und Speisewirtschaft.
  • 1911: Drescher, Karl, Weinrestaurant, p. u. 2. Im 1.Stock: Wilhelm, Johann Konrad, Privatier.
  • 1926/27: Drescher, Karl, Weinwirt, p. / Drescher Carl, C. Wilhelms Nachfolger, Weinhandlung, Restaurant z. Duckla, p.
  • 1935: Drescher, Anna, Wirtswitwe, p. / Drescher, Konrad, Geschäftsführer, p. In der Schankerlaubnis-Akte wurden als Verpächter genannt: Erbengemeinschaft Drescher (Frau Drescher, Mühlstr. 2).
  • Ab 1.12.1951 Rudolf und Liselotte Zuckschwert bis 1961. Die Wirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit 27,5 qm Fläche und einer Höhe von 2,60 m, im 1. OG von 2,88 m. Das gleiche auch im I. Obergeschoss. Wirtswohnung im 2. OG mit 3 Zimmern, Speise, Bad und Nebenraum. Dazu kamen zwei Weinkeller. Küche und Schenke waren im EG hinter der Weinstube [7]
  • Mitte 1961 hieß es: Erbengemeinschaft Loni Heiß und Luise Höfler. (Altenberg, Rothenburger Straße).
  • 1983 hieß es „Erbengemeinschaft Drescher, vertreten durch Frau Luise Höfler, Zirndorf, Tillystr. 2“.
  • 1987 bis 1991: Markus Förther-Matthäi
  • Der spätere Eigentümer Robert Grassick verkaufte das Anwesen mit Gastwirtschaft im Juli 1997 an eine Frau Waltraud Weiß.

Hausgeschichte

Nach dem Interview mit Frau Helga Schmidt, geb. Reiß, und ihrem Bruder Herrn Reiß am Fr. 25.06.2021 in Cadolzburg (Wohnung von ihr: Am Kuhwasen 1a, Tel. 09103-2912) habe ich am Do. 01.07.2021 nachmittags im Ordnungsamt durch bereitwillige Bereitstellung der Schankerlaubnisakte (durch Frau Budzinski) die Aktenbände einsehen können. Die Schankerlaubnisakten beim Ordnungsamt sind ungewöhnlich umfangreich. Es existieren 4 Bände. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ab 1961 vielfach die Konzession wechselte. Da gab es auch Namenswechsel wie „Molly Malones“ und „Embassy“ i. d. Zeit von 1992-1995 unter Grassick, Robert (ein Ire) und Donovan, Noel (irisch). Da spielte regelmäßig Live-Musik auf.

2005 ließ die Stadt eine Freischankfläche vor dem Anwesen auf einer Fläche von 20 qm zwischen Mauer und Hauswand mit 3 Tischen und je 4 Stühlen als Sondernutzung zu (Erlaubnis des Tiefbauamtes). Bei Live-Musik in der Gaststätte (3mal pro Woche durch einen Alleinunterhalter) mussten die Fenster und Türen geschlossen gehalten werden. Laut Karteikarte: Bis 31.03.1904 führte Karl Drescher die Schank- und Speisewirtschaft. Dann die Witwe Anna Drescher. Ab 1.12.1951 Rudolf und Liselotte Zuckschwert bis 1961. Die Wirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit 27,5 qm Fläche und einer Höhe von 2,60 m, im 1. OG von 2,88 m. Das gleiche auch im I. Obergeschoss. Wirtswohnung im 2. OG mit 3 Zimmern, Speise, Bad und Nebenraum. Dazu kamen zwei Weinkeller. Küche und Schenke waren im EG hinter der Weinstube. Die Durchsicht der Adressbücher im Stadtarchiv ergab 1901: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler, Weinstube zum Duckla, Mühlstraße 2, p. u. II. 1903: dito, p., 1 u. 2. Stock. Eine Anzeige nennt: Altes renommiertes Frühstückslokal. Mittagstisch à la carte. Besitzer: C. Wilhelm. 1911: Drescher, Karl, Weinrestaurant, p. u. 2. Im 1.Stock: Wilhelm, Johann Konrad, Privatier. 1926/27: Drescher, Karl, Weinwirt, p. / Drescher Carl, C. Wilhelms Nachfolger, Weinhandlung, Restaurant z. Duckla, p. 1935: Drescher, Anna, Wirtswitwe, p. / Drescher, Konrad, Geschäftsführer, p.

In der Schankerlaubnis-Akte wurden als Verpächter genannt: Erbengemeinschaft Drescher (Frau Drescher, Mühlstr. 2). Mitte 1961 hieß es: Erbengemeinschaft Loni Heiß und Luise Höfler. (Altenberg, Rothenburger Straße). 1983 hieß es „Erbengemeinschaft Drescher, vertreten durch Frau Luise Höfler, Zirndorf, Tillystr. 2“. Der spätere Eigentümer Robert Grassick verkaufte das Anwesen mit Gastwirtschaft im Juli 1997 an eine Frau Waltraud Weiß. 2005 gab es Nachbarschaftsbeschwerden wegen erheblichen Lärms durch nächtliche Technomusik aus der Gaststätte. Im Haus Gustavstraße 6 zogen Mieter aus. Die Ruhestörungen verursachten Gäste der Fan-Gruppe Ultras der SpVgg Fürth. Auch aus dem Haus Mühlstraße 1 kamen Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen. Flaschen und Gläser aus der Gaststätte wurden mitgenommen und im Umfeld zertrümmert. 2007 erging Bußgeldbescheid über 200 EUR, weil Jugendlichen unter 18 Jahren der Aufenthalt dort gestattet wurde. Die Polizei musste laufend tätig werden wegen der Ruhestörungen. Anwohner hatten keine Ruhe mehr wg. Streit, Schlägereien, Raucher vor der Wirtschaft, Sperrzeit-Übertretungen. So wurden am 29.03.2008 noch um 05.00 Uhr ca. 30 Gäste in der Kneipe angetroffen. In der Wirtschaft wurde auch geraucht; Aschenbecher waren auf den Tischen ausgelegt. Im März 2008 hieß es von einem Kontaktbeamten: „Die Ultras Fürth treffen sich jetzt wieder im Duckla, da sie die Weiße Rose nach einem Streit zerlegt haben.“ Laufende polizeiliche Beanstandungen folgten. 2010 lief ein Verfahren zum Widerruf der Gaststättenerlaubnis gegen den tunesischen Wirt. Mit Bußgeldbescheid vom 06.04.2011 wurden1.450,-- EUR festgesetzt wegen der laufenden Verstöße. Im September 2012 wurde die Wirtschaft von dem „Verhaltensauffälligen“ aufgegeben. In der Fronmüller-Chronik von 1887 (2. Auflage) findet sich unter 1878 der Eintrag: Johann Konrad Wilhelm, Weinwirt zum Dukla, seit August dieses Jahres, vordem seit 1866 Weinwirt Böller.

01.07.2021.

Sonstiges

Der Wirt Markus Förther-Matthäi kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Einzelnachweise

  1. Altstadtbläddla, Sonderausgabe Kneipengut
  2. Fronmüllerchronik, 1887, S. 244
  3. Angabe nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940; zu Mühlstraße 2
  4. 4,0 4,1 Fronmüllerchronik, 1887, S. 490
  5. Adressbuch der Stadt Fürth 1901
  6. Adressbuch der Stadt Fürth 1903
  7. Karteikarte „Schankerlaubnis“, Ordnungsamt Fürth

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