Georg Jakob Theodor Kiesel (geb. 29. November 1842 in Fürth[1]; gest. 2. Mai 1919 in Erlangen[2][3]) war ein Fürther Zimmermeister, seit 1887 auch Schieferdecker.

Er kam als fünftes Kind des Zimmermeisters Melchior Kiesel und seiner Ehefrau Anna Elisabetha, geborene Memmert im Haus Nr. 147, I. Bez. (ab 1890 Blumenstraße 46) zur Welt. Pate war der Fürther Rosolifabrikant Georg Jakob Meyer.[1]

Neben dem Zimmergewerbe betrieb Kiesel zusammen mit dem Flaschnermeister Kimmel und dem Schlosser Mayer bis Ende 1897 ein Plakattafel-Institut. Das Zimmereigeschäft stellte er zum 1. November 1912 ein.

Im Alter litt Kiesel an einer psychischen Erkrankung, sodass er im Januar 1918 in die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen aufgenommen wurde. Ende März desselben Jahres entmündigte ihn das Amtsgericht Fürth. Georg Kiesel starb im Alter von 76 Jahren in der genannten Anstalt[2], am 6. Mai 1919 wurde er auf den Fürther Friedhof beigesetzt.[3]

Familie

Georg Kiesel heiratete als junger Zimmermeister am 14. Dezember 1869 Kunigunda Kern (geb. 13. Juli 1849 in Steinach), Tochter des Steinacher Gutsbesitzers und Bauern Georg Kern und seiner Ehefrau ‚Margaretha‘ Katharina, geborene Ulrich.[4] Das Ehepaar bekam elf in Fürth geborene Kinder, zwei davon starben im Kleinkindalter:

  • Margaretha Katharina Kiesel (geb. 23. August 1870; gest. 20. Mai 1917 in Erlangen)
  • Maria Katharina Kiesel (geb. 10. November 1871), heiratete den nordamerikanischen Staatsangehörigen Karl Normandeau
  • Margaretha Kiesel (geb. 20. Dezember 1872; gest. 19. Juli 1873)
  • Anna Margaretha Barbara Kiesel (geb. 26. Dezember 1873)
  • Johann Gustav Adolf Kiesel (geb. 19. April 1875; gest. 27. August 1876)
  • Johanna Malwina Maria Kiesel (geb. 17. Mai 1877)
  • Johanna Margaretha Kiesel (geb. 24. Juni 1878)
  • Johann („Hans“) Martin Kiesel (geb. 4. Januar 1880; gest. 22. Dezember 1938 in Berlin-Charlottenburg), studierte an der TH München, wurde Diplom-Architekt und Oberlehrer an der Baugewerkschule Eckernförde, war seit 1912 verheiratet mit Friederike, geborene Lupfer[5]
  • ‘Rosa’ Adelheid Kiesel und ‘Meta’ Justine Kiesel (geb. 31. Dezember 1886), sie wurden beide Lehrerinnen
  • August Luise Hildegard Kiesel (geb. 19. Mai 1890), heiratete 1911 den Disponenten Valentin Pöhlmann

Seine Witwe Kunigunda Kiesel wurde 81 Jahre alt, sie verstarb am 17. Februar 1931 in ihrem Haus.

Adressen

  • 1870: Liliengasse 14, Liliengasse 15[6] (ab 1890 Lilienstraße 9 (ehemals), Lilienstraße 11 (ehemals)), Eigentum
  • 1875: Katharinenstraße 14[7] (ab 1890 Katharinenstraße 10 (ehemals)), Eigentum

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1839–1845, S. 340
  2. 2,0 2,1 Familienbogen Kiesel, Georg; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  3. 3,0 3,1 Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1916–1925, S. 183
  4. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1865–1872, S. 175
  5. Maria Friederika Lupfer (geb. 1. Sept. 1887 in Fürth, Tochter des Kaufmanns Landolin Lupfer, Alleininhaber der Fa. L. Beck Nachfolger, Schwabacher Straße 1 lt. Adressbuch von 1886)
  6. Adressbuch von 1872
  7. Adressbuch 1879 ff.

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