Hochwasser: Unterschied zwischen den Versionen

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Die bekannteste Hochwasserkatastrophe der letzten Jahrhunderte in Fürth war das "Jahrhunderthochwasser" am [[4. Februar|4.]]/[[5. Februar]] [[1909]]: Bei einem Pegelstand von 285,69 m über NN verwandelte sich der [[Schießanger]] in einen See, auch die [[Heiligenstraße|Heiligen-]], [[Schützenstraße|Schützen-]] und [[Pegnitzstraße]] standen unter Wasser. Zuvor hatte am [[29. März|29.]]/[[30. März]] [[1845]] ein Hochwasser sogar bis zum [[Altes Krankenhaus|alten Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]] gereicht. Die letzte große Flut wurde [[1947]] mit einem Rednitz-Pegelstand von 285,79 m über NN gemessen.
 
Die bekannteste Hochwasserkatastrophe der letzten Jahrhunderte in Fürth war das "Jahrhunderthochwasser" am [[4. Februar|4.]]/[[5. Februar]] [[1909]]: Bei einem Pegelstand von 285,69 m über NN verwandelte sich der [[Schießanger]] in einen See, auch die [[Heiligenstraße|Heiligen-]], [[Schützenstraße|Schützen-]] und [[Pegnitzstraße]] standen unter Wasser. Zuvor hatte am [[29. März|29.]]/[[30. März]] [[1845]] ein Hochwasser sogar bis zum [[Altes Krankenhaus|alten Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]] gereicht. Die letzte große Flut wurde [[1947]] mit einem Rednitz-Pegelstand von 285,79 m über NN gemessen.
  
Auch beim Februar-Hochwasser im Jahr [[1970]] sprach man vom "Jahrhunderthochwasser".<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Fürth 1970, Eintragungen zum 24. und 27. Februar, Lothar Berthold städtebilder fotoarchiv & verlag Fürth, Dezember 2009</ref> Die Überschwemmungen erreichten Rekordwerte: Bei der Fernabrücke wurde ein Wasserstand von 478 cm gemessen (Jahresdurchschnitt 148 cm), infolge Überflutung war der Hochwassersteg im Wiesengrund zwischen Dambacher Brücke und [[Möbel-Maag]] nicht mehr begehbar und der [[Schießanger]] bis zum [[Städtischer Friedhof|Friedhof]] überflutet. Fürth wurde gleichsam durch einen Binnensee geteilt; einzig benutzbarer Talübergang war die [[Maxbrücke]], die zum verstopften Nadelöhr wurde.
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Auch beim Februar-Hochwasser im Jahr [[1970]] sprach man vom "Jahrhunderthochwasser".<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Fürth 1970, Eintragungen zum 24. und 27. Februar, Lothar Berthold städtebilder fotoarchiv & verlag Fürth, Dezember 2009</ref> Die Überschwemmungen erreichten Rekordwerte: Bei der Fernabrücke wurde ein Wasserstand von 478 cm gemessen (Jahresdurchschnitt 148 cm), infolge Überflutung war der Hochwassersteg im Wiesengrund zwischen [[Dambacher Brücke]] und [[Möbel-Maag]] nicht mehr begehbar und der [[Schießanger]] bis zum [[Städtischer Friedhof|Friedhof]] überflutet. Fürth wurde gleichsam durch einen Binnensee geteilt; einzig benutzbarer Talübergang war die [[Maxbrücke]], die zum verstopften Nadelöhr wurde.
  
 
Das vermutlich schlimmste Hochwasser war aber das [[Magdalenenhochwasser]] im [[22. Juli| Juli]] [[1342]].  
 
Das vermutlich schlimmste Hochwasser war aber das [[Magdalenenhochwasser]] im [[22. Juli| Juli]] [[1342]].  

Version vom 9. September 2015, 21:57 Uhr

Hochwasser 1909
Hochwasser in der Schützenstraße, 1909
Hochwasserschäden an der Kanalbrücke Doos, 1909

Nahe an Rednitz und Pegnitz gelegen, kam es in Fürth seit Bestehen zu etlichen teils dramatischen Hochwasserkatastrophen.

Im Gegensatz zu diesen Ereignissen früherer Jahrhunderte laufen die noch heute alljährlichen Überschwemmungen im Zuge der Schneeschmelze sehr geregelt ab.

Die bekannteste Hochwasserkatastrophe der letzten Jahrhunderte in Fürth war das "Jahrhunderthochwasser" am 4./5. Februar 1909: Bei einem Pegelstand von 285,69 m über NN verwandelte sich der Schießanger in einen See, auch die Heiligen-, Schützen- und Pegnitzstraße standen unter Wasser. Zuvor hatte am 29./30. März 1845 ein Hochwasser sogar bis zum alten Krankenhaus an der Schwabacher Straße gereicht. Die letzte große Flut wurde 1947 mit einem Rednitz-Pegelstand von 285,79 m über NN gemessen.

Auch beim Februar-Hochwasser im Jahr 1970 sprach man vom "Jahrhunderthochwasser".[1] Die Überschwemmungen erreichten Rekordwerte: Bei der Fernabrücke wurde ein Wasserstand von 478 cm gemessen (Jahresdurchschnitt 148 cm), infolge Überflutung war der Hochwassersteg im Wiesengrund zwischen Dambacher Brücke und Möbel-Maag nicht mehr begehbar und der Schießanger bis zum Friedhof überflutet. Fürth wurde gleichsam durch einen Binnensee geteilt; einzig benutzbarer Talübergang war die Maxbrücke, die zum verstopften Nadelöhr wurde.

Das vermutlich schlimmste Hochwasser war aber das Magdalenenhochwasser im Juli 1342.

Der Chronist Chr. Fronmüller schildert das Hochwasser von 1784:

"Am 22. Februar trat plötzliches Tauwetter und stark anhaltender Regen ein, worauf eine noch nicht erlebte große Überschwemmung folgte. Die Regengüsse waren so heftig, daß von dem strömenden Wasser die Buden und Stände in den Straßen und besonders auf dem Markte gehoben und zum Theil abwärts geführt wurden. Der Eisgang brachte großen Schaden. Die Eisschollen hatten bisweilen eine Stärke von 8 - 12 Fuß. Die Pegnitzbrücke, sowie eine Scheune mit einer Roßmühle hinter der oberen Mühle wurde weggerissen. Auf der Rednitz kamen abgerissene Stallungen, Hausgeräthe, Vieh geschwommen. Stege und kleine Brücken wurden fortgerissen. ... Durch das damalige Hochwasser bildeten sich der Weiher am Erlenwöhr, bei dem jetzigen Rednitzbade" (heutiger Waldmannsweiher).[2]

Literatur

Lokalberichterstattung

Artikel in den Fürther Nachrichten: Und die Fluten stiegen immer höher... : 102 Jahre nach dem großen Fürther Hochwasser: Ein Zeitungsartikel schildert die aufregenden Ereignisse der Nacht zum 5. Februar 1909 online abrufbar

Einzelnachweis

  1. Fürther Geschichtswerkstatt: Fürth 1970, Eintragungen zum 24. und 27. Februar, Lothar Berthold städtebilder fotoarchiv & verlag Fürth, Dezember 2009
  2. Bernd Jesussek: Brückenstadt Fürth. Städtebilder Verlag, 1993, S. 10.