Heiligenstraße
Die Heiligenstraße ist eine Straße in der Fürther Altstadt. Sie beginnt am nördlichen Ende des Marktplatz verläuft bergab (sog. Heiligenberg) zur Kapellenstraße, zweigt rechts ab, führt entlang den sog. Stadtmauerhäusern bis zu einer platzartigen Erweiterung wo sie schließlich in die Untere Fischerstraße mündet.
Geschichte
Als um 1840 die Erbauung der ersten Ludwigsbrücke an Stelle des früheren Holzsteges beschlossen wurde, erfuhr auch die alte Heiligengasse von und zur neuen Brücke eine Veränderung: Ungefähr auf der Höhe der Häuser Heiligenstraße 13-19 war die Straße am engsten. Dort ragte das ehemalige Pfarrklösterlein bis in die Mitte des Straßenkörpers mit seinen Bauten hinein. Infolgedessen blieb nichts weiter übrig, als an die Beseitigung des Pfarrklösterleins zu denken und den dadurch gewonnenen Boden für die Erweiterung der Heiligenstraße zu verwenden. Im Jahr 1832 beschloss daher der Stadtmagistrat, zur Erweiterung der Heiligenstraße die Nebengebäude des Brillenfabrikanten Erhard Schröder, die eigentlich 4 Häuser ausmachten (und die das Pfarrklösterlein darstellten) und die ganze vordere Front in der oberen Heiligenstraße anzukaufen. Auch der "Hofmann’s Veitenhof" (ehemaliger Bauernhof) bekam als neue Adresse die Heiligengasse (heute Heiligenstraße 7/9/11).[1]
Die kleinste Wirtschaft von Fürth befand sich in der Heiligenstraße 27 mit Namen "Zum Köizla". Sie hatte nur 4 Tische. Die Konzession wurde 1925 nicht mehr erteilt. Im Juli 1952 wurde das Anwesen Heiligenstraße 2 abgerissen, da es als gefährlicher Engpass in den Hauptverkehrsstraßen galt, zu der damals die Heiligenstraße als Zubringer zur Ludwigsbrücke gehörte.
Eine weitere Veränderung gab es durch die Maßnahmen zur Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus der Altstadt (sog. "Schaechterle-Plan"): Damals wurde das Areal zwischen unterer Heiligenstraße und Wiesengrund grundlegend verändert (Bau der sog. Nordspange zu Beginn der 1970er Jahre, dazu gehörten u. a. der Durchstich am Königsplatz, die Gebäudeabrisse an der Heiligenstraße, der Bau einer Brücke über die Rednitz sowie der Neubau der Ludwigsbrücke)
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d. h. die Hausnummern 10 bis 25 kommen vor den Hausnummern 5 bis 7 etc.)
- Heilig-Grab-Kapelle, Friedhofskapelle
- Heiligenstraße 10, Wohnhaus, erbaut 1706
- Heiligenstraße 11, Wohnhaus, erbaut 1769
- Heiligenstraße 12, Wohnhaus, Geschäftshaus
- Heiligenstraße 13, Mietshaus von Wilhelm Horneber, Konrad Gieß, erbaut 1880
- Heiligenstraße 17, Wohnhaus
- Heiligenstraße 19, Wohnhaus
- Heiligenstraße 25, Wohnhaus
- Heiligenstraße 33-59, Reihenhäuser Zeile
- Heiligenstraße 5, Wohnhaus in Ecklage
- Heiligenstraße 6; Schrödershof 2, Wohnhaus in Eck- und Hanglage, erbaut 1836
- Heiligenstraße 7, Ehemaliges Gasthaus „Zur Mist'n“
(zeitweise „Zum Mondschein“), erbaut 1767 - Pegnitzstraße 10
- Unterführung Heiligenstraße
Literatur
- Jahrhunderte begegnen sich in der Heiligenstraße. In: Alte Winkel und Höfe in Fürth und Nürnberg, nach H. J. Dennemarck, Fürth, 1977, S. 17 u. 18 (bezogen auf Heiligenstr. 25, 28 u. 29)
Siehe auch
- Pegnitzstraße
- Zum Köizla
- Zur Bergwache
- Gebsattel (Gastwirtschaft)
- Denkmalensemble Altstadt Fürth
- Schrödershof
- Pfarrklösterlein
Einzelnachweise
- ↑ nach Wunschelchronik
Videoprojekt Fürther Straßen 2018
Bilder
Ehemalige Gasthaus Zum goldnen Engel Heiligenstraße 12 und Nachbargebäude Heiligenstraße 10, im Mai 2020.
Blick auf die Häuserzeile "Stadtmauer" Heiligenstraße 33-59 und dem ehemaligen Gasthaus Zum goldnen Engel im Mai 2020
Unterführung der Kapellenstraße vom Schießanger aus zur Heiligenstraße. Im Hintergrund die Kirche St. Michael und die Grundschule Kirchenplatz im Mai 2020
Treppen zum Kirchenplatz zwischen den Gebäuden lv. Untere Fischerstraße 19 und vr. Heiligenstraße 12. Dahinter hl. Kirchenplatz 6 und hr. Grundschule Kirchenplatz im Mai 2020
Blick in die Heiligenstraße: links Angerstraße 2 (Eckhaus), Mitte Kirchenplatz 2 und rechts Gustavstraße 58, Mai 2020
Blick auf die Häuserzeile "Neue Stadtmauer" Heiligenstraße 33-59 als Trennung zur Kapellenstraße hin im Mai 2020. Dahinter der Turm der Kirche St. Michael.
Die mittlerweile geschlossene Wirtschaft Zur Mist'n.
Reihenhäuser Heiligenstraße 33-59, auch als "Stadtmauer" bekannt, erbaut als Lärmschutzwall 1998. Aufnahme vom Februar 1999
Blick über die Nordspange zu der Reihenhäuserzeile Heiligenstraße 33-59, auch als "Stadtmauer" bekannt, erbaut als Lärmschutzwall 1998. Aufnahme vom Februar 1999
Blick von der Nordspange auf die im Bau befindlichen Reihenhäuserzeile Heiligenstraße 33-59, auch als "Stadtmauer" bekannt, erbaut als Lärmschutzwall 1998. Rechts altes Gebäude Heiligenstraße 6, Aufnahme vom Oktober 1998
Bau der Reihenhäuser Heiligenstraße 33-59, Aufnahme Oktober 1998 – im Hintergrund Gebäude Schrödershof, Kirchenplatz 2 und Turm Kirche St. Michael
Baubeginn der Lärmschutzreihenhäuser Heiligenstraße 33-59 als 1. BA an dieser Stelle und späterer 2. BA über die Einmündung Heiligenstraße hinweg zur Pegnitzstraße der "Kleeblatt Wohnbau". Die Kapellenstraße noch 2-spurig, später 4-spurig ausgebaute Nordspange im April 1998
Baubeginn der Lärmschutzreihenhäuser Heiligenstraße 33-59 als 1. BA an dieser Stelle und späterer 2. BA über die Einmündung Heiligenstraße hinweg zur Pegnitzstraße. Bildmitte die alte Scheune Pegnitzstraße 29 im April 1998
Baubeginn der Lärmschutzreihenhäuser Heiligenstraße 33-59 als 1. BA links der Kapellenstraße - noch 2-spurig, später 4-spurig ausgebaute Nordspange im April 1998
Baubeginn der Lärmschutzreihenhäuser Heiligenstraße 33-59 als 1. BA an dieser Stelle und späterer 2. BA über die Einmündung Heiligenstraße hinweg zur Pegnitzstraße der "Kleeblatt Wohnbau" im April 1998
Blick auf den Heiligenberg und die Heiligenstraße mit Kirche St. Michael, Schrödershof und Schulgebäude Kirchenplatz 2 / 2a im April 1998
Baubeginn der Lärmschutzreihenhäuser Heiligenstraße 33-59 als 1. BA an dieser Stelle und späterer 2. BA über die Einmündung Heiligenstraße hinweg zur Pegnitzstraße der "Kleeblatt Wohnbau". Die Kapellenstraße noch 2-spurig, (rechts Jugendhaus Lindenhain), später 4-spurig ausgebaute Nordspange im März 1998
Blick in den Heiligenberg und Heiligenstraße von der Gustavstraße aus. Rechts Gebäudeecke Gustavstraße 58, dahinter Schulgebäude Kirchenplatz 2 / 2a. Links Heiligenstraße 5, Nr. 9 und weitere. Der Blick in den Wiesengrund ist noch frei und unverbaut, im September 1997
Rechnung der Firma Michael Brunner Futtermittel und Kunstdünger 1952 Heiligenstraße 47
Kriegsende 1945 rechts die Ludwigbrücke mit Einfahrt in die Heiligenstraße.
Dachbodenfund 2017 in der Gaststätte Zur Mist'n: Fechtclub Baruthia Fürth, gegründet 1906 in Fürth
Dachbodenfund 2017 in der Gaststätte Zur Mist'n: Fechtclub Baruthia Fürth, gegründet 1906 in Fürth, im Hintergrund Gaststätte Zur Mist'n, oben Logo des Corps
Dachbodenfund 2017 in der Gaststätte Zur Mist'n: Bildausschnitt Fechtclub Baruthia Fürth, gegründet 1906 in Fürth, im Hintergrund Gaststätte Zur Mist'n
Dachbodenfund 2017 in der Gaststätte Zur Mist'n: Bildausschnitt Fechtclub Baruthia Fürth, gegründet 1906 in Fürth, im Hintergrund Gaststätte Zum Schwarzen Bären am Gänsberg
Hochwasser-Katastrophe 1909, Heiligenstraße Richtung Untere Fischerstraße, Feb. 1909
Hochwasser-Katastrophe 1909, Heiligenstraße Richtung Heiligenberg. Links Nr. 10, weiter hinten Nr. 6
Reklamemarke um die Jahrhundertwende mit dem "Kärwa-Unfall" vom 8. Oktober 1875 auf der Mist'n
Lageplan der Michaeliskirche und der ehem. Heilig-Grab-Kapelle rechts oberhalb der Kirche, Plan von 1812 d.h. kurz vor dem Abriss (Ausschnitt, N bei Gradmaß 330°)
Lageplan der Michaeliskirche und der ehem. Heilig-Grab-Kapelle rechts oberhalb der Kirche, Plan von 1812
Grundriss des Hofmarkt Fürth. Gezeichnet von: Elias Oehme. Aus: Erhard Andreas Saueracker: Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth. Nürnberg und Leipzig 1789
Postkarten-Ansicht der ehemaligen Gaststätte Zum Gold’nen Engel in der Heiligenstraße.