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Am Ende des 18. Jahrhunderts vermerkt Johann Christian Gädicke sodann: ''Fürth ist in allen Fabricaten die wichtigste Nebenbuhlerin von Nürnberg, und die Begünstigungen, die die Fabricanten hier genießen, hat der letzteren Stadt schon viel Nachtheil zugezogen.''<ref>Johann Christian Gädicke, Fabricen und Manufacturen-Addreß-Lexicon von Teutschland und einigen angränzenden Ländern, 2. Teil, Weimar 1799, S. 158</ref>  
 
Am Ende des 18. Jahrhunderts vermerkt Johann Christian Gädicke sodann: ''Fürth ist in allen Fabricaten die wichtigste Nebenbuhlerin von Nürnberg, und die Begünstigungen, die die Fabricanten hier genießen, hat der letzteren Stadt schon viel Nachtheil zugezogen.''<ref>Johann Christian Gädicke, Fabricen und Manufacturen-Addreß-Lexicon von Teutschland und einigen angränzenden Ländern, 2. Teil, Weimar 1799, S. 158</ref>  
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Fürth startete also mit "recht guten Rahmenbedingungen" ins 19. Jahrhundert.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=55}}</ref>
    
Laut Adressbuch von [[1807]] gab es in Fürth damals 97 ''Fabrikanten'', darunter am häufigsten Spiegelfabrikanten (16), Schnallenfabrikanten (10) und Rosoliofabrikanten (8), außerdem 120 ''Fabrikarbeiter'', wobei 66 den glasbearbeitenden Berufen angehörten.<ref>Eger: Adreßbuch von Fürth 1807, S. 56</ref> Es überwogen aber zu dieser Zeit die zünftigen Gewerbe, also vor allem Schreiner (155), Drechsler (113), Schuhmacher (88), Strumpfwirker und -stricker (67), Goldarbeiter und Goldschläger (63), Metzger (62) und Schneider (59). Dazu gab es noch etliche sog. konzessionierte Gewerbe, für die man behördliche Zulassungen benötigte, darunter 69 Bierwirtschaften und 8 Bierbrauer, 40 Branntweinbrenner, 41 Melber (Mehlhändler) und Pfragner (Kleinhändler) sowie 32 Krämer. Schließlich gab es Arbeiter in freien Gewerben, hier vor allem Tagelöhner, Holzhauer oder Landhausierer. Aus den Aufstellungen wird auch ersichtlich, dass das Fürther Gewerbe in hohem Maße für den überregionalen Markt produzierte.
 
Laut Adressbuch von [[1807]] gab es in Fürth damals 97 ''Fabrikanten'', darunter am häufigsten Spiegelfabrikanten (16), Schnallenfabrikanten (10) und Rosoliofabrikanten (8), außerdem 120 ''Fabrikarbeiter'', wobei 66 den glasbearbeitenden Berufen angehörten.<ref>Eger: Adreßbuch von Fürth 1807, S. 56</ref> Es überwogen aber zu dieser Zeit die zünftigen Gewerbe, also vor allem Schreiner (155), Drechsler (113), Schuhmacher (88), Strumpfwirker und -stricker (67), Goldarbeiter und Goldschläger (63), Metzger (62) und Schneider (59). Dazu gab es noch etliche sog. konzessionierte Gewerbe, für die man behördliche Zulassungen benötigte, darunter 69 Bierwirtschaften und 8 Bierbrauer, 40 Branntweinbrenner, 41 Melber (Mehlhändler) und Pfragner (Kleinhändler) sowie 32 Krämer. Schließlich gab es Arbeiter in freien Gewerben, hier vor allem Tagelöhner, Holzhauer oder Landhausierer. Aus den Aufstellungen wird auch ersichtlich, dass das Fürther Gewerbe in hohem Maße für den überregionalen Markt produzierte.