Ketznfrauen: Unterschied zwischen den Versionen

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Noch in den 1930er Jahren belebten die sog. '''Ketznfrauen''' das Stadtbild, meist mit Kopftuch und Tracht, mit dem Korb auf dem Rücken - dem Ketzn. Mit bescheidenen Dienstleistungen oder Kleinhandelsgeschäften verdienten sie sich ihren Tageslohn, u.a. mit Eiern, Butter, Blumen, Gemüse und Kräutern. Standort der Blumenfrauen war meist die Gegegend um den Obstplatz. Dort setzten sie ihren Ketzn ab, bereiteten ihre Sträuße aus oder hielten diese in der Hand, um sie zu verkaufen.  
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Noch in den 1930er Jahren belebten die sog. '''Ketznfrauen''' das Stadtbild, meist mit Kopftuch und Tracht, mit dem Korb auf dem Rücken - dem Ketzn. Mit bescheidenen Dienstleistungen oder Kleinhandelsgeschäften verdienten sie sich ihren Tageslohn, u.a. mit Eiern, Butter, Blumen, Gemüse und Kräutern. Standort der Blumenfrauen war meist die Gegend um den [[Obstmarkt]]. Dort setzten sie ihren Ketzn ab, bereiteten ihre Sträuße aus oder hielten diese in der Hand, um sie zu verkaufen.  
  
 
So lebte eine Ketznfrau in Tuchenbach - mit Produkten von den dortigen Landwirten ausgestattet ging in aller Früh nach Siegelsdorf um dort den ersten Zug nach Fürth zu bekommen. Nach ihren Erledigungen in Fürth kam Sie wieder mit neuer Ware aus der Stadt zurück und verkaufte diese an den ortsansässigen Lebensmittelgeschäft. Auch Botengänge gehörten mit zu den Dienstleistungen.  
 
So lebte eine Ketznfrau in Tuchenbach - mit Produkten von den dortigen Landwirten ausgestattet ging in aller Früh nach Siegelsdorf um dort den ersten Zug nach Fürth zu bekommen. Nach ihren Erledigungen in Fürth kam Sie wieder mit neuer Ware aus der Stadt zurück und verkaufte diese an den ortsansässigen Lebensmittelgeschäft. Auch Botengänge gehörten mit zu den Dienstleistungen.  
  
Viele Ketznfrauen hatten "ihre Häuser", denen sie stets einen Besuch abstatteten. Dabei pflegten sie zum Teil ein sehr familiäres Verhältnis. Der Chronist Hans Lotter berichtet von der sog. "Strattnerin", die jeden Tag immer zur gleichen Zeit in der Wassergasse auftauchte, um sich ihre Magen- und Soßenlebkuchen abzuholen. Hierzu stand am Kachelofen für Sie dann immer ein Vesperbrot und eine Tasse bereit - damit man sich über die neuesten Nachrichten austauschen konnte.
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Viele Ketznfrauen hatten "ihre Häuser", denen sie stets einen Besuch abstatteten. Dabei pflegten sie zum Teil ein sehr familiäres Verhältnis. Der Chronist [[Hans Lotter]] berichtet von der sog. "Strattnerin", die jeden Tag immer zur gleichen Zeit in der Wassergasse auftauchte, um sich ihre Magen- und Soßenlebkuchen abzuholen. Hierzu stand am Kachelofen für Sie dann immer ein Vesperbrot und eine Tasse bereit - damit man sich über die neuesten Nachrichten austauschen konnte.
  
 
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
* Hans Lotter: Als die "Ketznfrauen" noch zum Alltagsbild gehörten - Ländlicher Farbklecks in der "Stadt der 1000 Schlöte" - Das Geschäft der Kleinigkeiten. In: Fürther Nachrichten vom 10. Novembern 1989
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* Hans Lotter: ''Als die "Ketznfrauen" noch zum Alltagsbild gehörten - Ländlicher Farbklecks in der "Stadt der 1000 Schlöte" - Das Geschäft der Kleinigkeiten''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. November 1989
 
 
  
 
==Weblinks==
 
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* [[wikipedia:Krenweiberl]]
 
* [[wikipedia:Krenweiberl]]
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Version vom 18. Juli 2018, 20:58 Uhr

Noch in den 1930er Jahren belebten die sog. Ketznfrauen das Stadtbild, meist mit Kopftuch und Tracht, mit dem Korb auf dem Rücken - dem Ketzn. Mit bescheidenen Dienstleistungen oder Kleinhandelsgeschäften verdienten sie sich ihren Tageslohn, u.a. mit Eiern, Butter, Blumen, Gemüse und Kräutern. Standort der Blumenfrauen war meist die Gegend um den Obstmarkt. Dort setzten sie ihren Ketzn ab, bereiteten ihre Sträuße aus oder hielten diese in der Hand, um sie zu verkaufen.

So lebte eine Ketznfrau in Tuchenbach - mit Produkten von den dortigen Landwirten ausgestattet ging in aller Früh nach Siegelsdorf um dort den ersten Zug nach Fürth zu bekommen. Nach ihren Erledigungen in Fürth kam Sie wieder mit neuer Ware aus der Stadt zurück und verkaufte diese an den ortsansässigen Lebensmittelgeschäft. Auch Botengänge gehörten mit zu den Dienstleistungen.

Viele Ketznfrauen hatten "ihre Häuser", denen sie stets einen Besuch abstatteten. Dabei pflegten sie zum Teil ein sehr familiäres Verhältnis. Der Chronist Hans Lotter berichtet von der sog. "Strattnerin", die jeden Tag immer zur gleichen Zeit in der Wassergasse auftauchte, um sich ihre Magen- und Soßenlebkuchen abzuholen. Hierzu stand am Kachelofen für Sie dann immer ein Vesperbrot und eine Tasse bereit - damit man sich über die neuesten Nachrichten austauschen konnte.

Lokalberichterstattung

  • Hans Lotter: Als die "Ketznfrauen" noch zum Alltagsbild gehörten - Ländlicher Farbklecks in der "Stadt der 1000 Schlöte" - Das Geschäft der Kleinigkeiten. In: Fürther Nachrichten vom 10. November 1989

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