Leopold Friedländer
- Vorname
- Leser Meier Leopold
- Nachname
- Friedländer
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 19. August 1872
- Geburtsort
- Breslau
- Todesdatum
- 17. September 1957
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Buchhändler, Schammes
Leopold Friedländer (geb. 19. August 1872 in Breslau; gest. 17. September 1957 in Fürth), Sohn des Schneidermeisters Hermann Friedländer und dessen Frau Hendel Johanna, geb. Lax, wurde in Breslau geboren und war Buchhändler. In Fürth hatte er seit 1922 eine Anstellung als Synagogendiener an der Altschul.[1]
Leben
Leopold Friedländer heiratete am 4. Juni 1903 Fanny, geb. Selling in Colmberg/Ansbach. 1914 erhielt er in Fürth Bürgerrecht. Von Beruf war Friedländer Buchhändler, in Fürth seit 1922 Synagogendiener auch als Schammes (שאמעס, jiddisch „Schammes“, hebräisch „Schamasch“)[2] an der Altschul tätig. In Fürth wohnte er bis 1923 in der Schillersstraße 11[3] seit seiner Anstellung an der Altschul dann Schulhof 1, nach der Reichspogromnacht in der Judenwohnung Gabelsbergerstraße 4.[1]
Gemeinsam mit seiner Frau wurde Leopold Friedländer am 10. September 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert.[1] Beide überlebten und kehrten nach dem Krieg nach Fürth zurück. Er war dann insgesamt 40 Jahre für das Synagogenwesen der Kultusgemeinde zuständig. Am 17. September 1959 starb er und wurde auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Fürth begraben.[4]
Leopold Friedländers Kinder waren
- Erich (geb. 1. April 1904[5]) wurde als Shoahopfer für tot erklärt[6]
- Helene (geb. 27. Februar 1908) wurde gemeinsam mit den Eltern am 10. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt gebracht und wurde am 6. Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet.[7]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 285
- ↑ manchmal auch „Schulklopfer“ genannt. Eine Person, die die Synagoge und ihre Einrichtungen verwaltet und für einen reibungslosen Ablauf der religiösen Angelegenheiten sorgt. In talmudischer Zeit wurde der Schamasch „Chasan“ genannt.
- ↑ Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 68
- ↑ Feld I 155, siehe Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 285
- ↑ laut Jüdisch in Fürth am 8. April 1904
- ↑ Bundesgedenkbuch Friedländer, Erich, deportiert ab Frankfurt a. Main am 12. November 1941, Todesort Ghetto Minsk
- ↑ Bundesgedenkbuch, Baumann Helene