Ligusterweg 10
- Straße / Hausnr.
- Ligusterweg 10
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-1647
- Objekt
- Schulhaus
- Baujahr
- 1884, 1936
- Architekt
- Max Weber, Hermann Herrenberger
- Geokoordinate
- 49° 29' 24.60" N, 10° 56' 56.88" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Zweigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinerdgeschoss, Fachwerkobergeschoss und kleiner Aufzugsgaube, von Max Weber, bez. 1884, Aufstockung in Fachwerk bez. 1936/37, von Hermann Herrenberger[1]; ehem. Nebengebäude mit Lehrerwohnung, zweigeschossiger Satteldachbau mit verputztem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, um 1935.
Geschichte
Lange Jahre mussten die Unterfarrnbacher Kinder bis nach Burgfarrnbach in die Schule gehen. Als im Jahr 1819 Unterfarrnbach mit Atzenhof, Bremenstall und Stadelhof zu einer Gemeinde und damit zu einem Schulbereich zusammengeschlossen wurde, errichtet man erstmals ein Schulhaus.
Die Gemeindeverwaltung Unterfarrnbach beschloss am 15. Dezember 1883 nach Auftrag des Bezirksamts Fürth ein neues Schulhaus mit zwei Lehrsälen zu errichten und das alte Schulhaus als Lehrerwohnung zu verwenden. Die Bauleitung hatte der Bezirksbaumeister Schwemmer inne. Das eingeschossige Gebäude wurde im Jahr 1884 durch den Maurermeister Max Weber aus Burgfarrnbach für 16.236,70 Mark errichtet. Weiter waren folgende namentlich bekannte Handwerker beteiligt: Flaschnermeister Rottermann (Fürth), Sattlermeister Stillkraut (Burgfarrnbach), Schlossermeister Danzer (Burgfarrnbach), Tünchermeister Müller (Fürth). Die Baukosten wurden mit Darlehen (5.000 Mark zu 5 % von der Spar- und Hilfskasse Fürth, 12.000 Mark zu 4,5 % von der Aktiengesellschaft für Boden- und Kommunalkredit in Elsass-Lothringen, Straßburg) auf 31 Jahre, zahlbar aus dem Bieraufschlag, und einem Kreiszuschuss von 5.000 Mark bestritten.[2]
1936 wurde das Obergeschoss in Fachwerk ergänzt. In der "heimattümelnden Bauweise des Dritten Reiches" (Barbara Ohm) fand das Fachwerk, hier als Gitterfachwerk, wieder Verwendung.[3] Die Erweiterung war notwendig geworden, weil es durch Neuansiedlungen mehr Kinder gab und auch die Kinder der Hardsiedlung nach Unterfarrnbach in die Schule gingen.
1966/67 kam ein weiterer großer Neubau dazu, 1977 eine Turnhalle. Pläne aus den 1970er Jahren für ein großes Schulzentrum mit Gymnasium, Real- und Hauptschule sowie einem Sportzentrum wurden nicht realisiert. Von 2020 bis 2021 wurde die Turnhalle kernsaniert[4]. Für knapp 1 Million Euro wurden die Haustechnik erneuert, Duschen, Toiletten und Umkleideräume barrierefrei gestaltet. Eine moderne Lüftungsanlage sorgte schon in Pandemiezeiten dafür, dass die Halle uneingeschränkt nutzbar war.
Literatur
- Nebenschule Unterfarrnbach. In: Karl Albert: Die Schulen in Burgfarrnbach/Burg- und Unterfarrnbach, Teil I und II (Buch), Teil II, S. 57 - 62
- Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 152-153.
- 125 Jahre Schule am Ligusterweg – 1884–2009 (Broschüre), Hrsg. GS Farrnbachschule Fürth (Redaktion und Layout: Waltraut Lieret, Christel Fiola, Werner Gietl, Robert Winter)
Lokalberichterstattung
- Gwendolyn Kuhn: Neuer Glanz in alter Hülle. In: Fürther Nachrichten vom 6. August 2021, S. 30 - Druckausgabe
- Frischluftkur für Schulturnhalle. In: InFü, Nr. 16 vom 15. September 2021, S. 24 –PDF-Datei
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Karl Albert: Die Schulen in Burgfarrnbach/Burg- und Unterfarrnbach, Teil II, S. 58
- ↑ Karl Albert, Jakob Sandhöfer: Die Schulen in Burgfarrnbach/Burg- und Unterfarrnbach, Teil I, S. 245
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 152.
- ↑ BMpA: Neueste energetische Standards für die Turnhalle in Unterfarrnbach. Presse-Information der Stadt Fürth vom 4. August 2021, 279/21