Natascha Wodin

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Natascha Wodin (geb. 8. Dezember 1945 in Fürth, Nathanstift) ist eine deutschsprachige freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Russischen. Sie ist die Tochter verschleppter russisch-ukrainischer Zwangsarbeiter.[1] Sie wuchs als Kind einer geduldeten Flüchtlingsfamilie nahe der Stadtgrenze an der Fürther Kreuzung[2] in einem Schuppen voller Altmetall auf.[3]

Sie veröffentlichte u. a. »Erfindung einer Liebe. Roman« (1993), »Nachtgeschwister« (2009), »Alter, fremdes Land« (2014), »Irgendwo in diesem Dunkel« (2018) und «Nastjas Tränen» (2021).

Auszeichnungen

Für ihr schriftstellerisches Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Hermann-Hesse-Preis (1987), den Adelbert-von-Chamisso-Preis (1998) den Wolfram-von-Eschenbach-Preis (2005) sowie den Alfred-Döblin-Preis (2015). Sie war Teilnehmerin an Lesen! 2016 und 2019.

Mit ihrem Werk "Sie kam aus Mariupol" (2017), das vom Schicksal ihrer Mutter als Zwangsarbeiterin handelt, wurde sie für den Leipziger Buchpreis 2017 nominiert[1][3] - und gewann den Preis in der Kategorie Belletristik.[4] 2017 erhielt sie für das gleiche Werk auch den August-Graf-von-Platen-Preis der Stadt Ansbach.[5] Das Literaturhaus Nürnberg verlieh ihr im Juli 2021 den mit 10.000 Euro dotierten Gisela-Elsner-Literaturpreis.[6]

Für ihr Gesamtwerk erhielt sie am 16. September 2022 den Joseph-Breitbach-Preis.[7]

Lokalberichterstattung

  • Katharina Erlenwein: Eine ganz persönliche Spurensuche. In: Fürther Nachrichten vom 24. März 2017 (Druckausgabe)
  • Buchmesse zeichnete gebürtige Fürtherin aus - In: Fürth StadtZeitung, Nr. 7 vom 12. April 2017, S. 9 – PDF-Datei
  • Stefan Mössler-Rademacher: Durch die Welt geprügelt und nirgends erwünscht. In: Fürther Nachrichten vom 27. August 2018 (Druckausgabe)
  • Petra Fiedler: Recherchen unter der Bleidecke. In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2019 (Druckausgabe)
  • Wolf Ebersberger: Das Glück ist anderswo. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2021 (Druckausgabe)
  • Regina Urban: Odyssee im modernen Europa. In: Fürther Nachrichten vom 14. Dezember 2021 (Druckausgabe)
  • Bernd Noack: „Es muss aufhören, jetzt, sofort”. In: Fürther Nachrichten vom 31. März 2022 (Druckausgabe) bzw. Natascha Wodin zum Ukraine-Krieg: "Wenn wir nicht einlenken, wird es uns bald nicht mehr geben". In: NN+ vom 30. März 2022 - online

Weblinks

  • Natascha Wodin (Wikipedia)
  • Bayerischer Rundfunk, Reihe Buchtipps - Natascha Wodin: Sie kam aus Mariupol
  • Jan Schulz-Ojala: Rückhaltlos und rücksichtslos gegen sich selbst - Natascha Wodin zum 70. Geburtstag. Magazin Chamisso, Hrsg. Robert Bosch Stiftung GmbH, Nr. 13, Oktober 2015, S. 10 - 13 – online

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 dpa: Rennen um den Leipziger Buchpreis. In: Fürther Nachrichten vom 17. Februar 2017
  2. Die Angabe "Leyher Straße" im Roman "Sie kam aus Mariupol" bezeichnet die dort nach Leyh führende Straße, heute Sigmundstraße
  3. 3,0 3,1 Katharina Erlenwein: Suche nach der Mutter - Natascha Wodin recherchiert ihre Familiengeschichte. In: Fürther Nachrichten vom 27. Februar 2017 (Druckausgabe)
  4. Preis der Leipziger Buchmesse: Natascha Wodin gewinnt in der Kategorie Belletristik. Mitteilung der Leipziger Messe GmbH vom 23. März 2017 - online
  5. Mitteilung im Literaturportal Bayern vom 19. Oktober 2017 - August-Graf-von-Platen-Literaturpreis 2017
  6. Literaturhaus Nürnberg: Verleihung des 1. Gisela-Elsner-Literaturpreises an Natascha Wodin, abgerufen am 8. Juli 2021 - online
  7. Josef-Breitbach-Preis für Natascha Wodin. In: Fürther Nachrichten vom 7. Mai 2022 (Druckausgabe).

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