Die Sahlmannvilla war ein ortsbildprägender Villenbau der gleichnamigen großbürgerlichen Familie Sahlmann am Bahnhofplatz.

Lage

Die Sahlmannvilla befand sich direkt an der Ecke Bahnhofplatz / heutige Gustav-Schickedanz-Straße.

Geschichte

Sitz der Familie Sahlmann

Die Sahlmanns waren eine über Nürnberg und Fürth verteilt lebende Bürgerfamilie, die vorallem als Hopfenhändler zu Wohlstand gekommen waren. Aus der Familie gingen mehrere Persönlichkeiten wie Anton, Bernhard und Karl hervor, die als Mitglieder des Magistrats, Stifter und Aufsichtsräte großer Fürther Unternehmen bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren.

Die besondere Bedeutung der Familie und ihres Stammsitzes zeigt sich in der Tatsache das Anton Sahlmann hier am 25./26. Mai 1906 sogar Gastgeber Prinz Ludwigs bei dessen Besuch in Fürth war.

NS-Zeit

Spätestens zur Reichsprogromnacht wurde die Villa konfisziert und man nutzte den Bau um hier jüdische Mitbürger festzusetzen. Anschließend wurden viele ins Konzentrationslager Izbica verbracht.

Im Zweiten Weltkrieg diente die Villa als Gefechtsstand der Wehrmacht.

Abriss

Mittlerweile im Besitz der Dresdner Bank befindlich, wurde die wertvolle Sahlmannvilla unter Protest zu Gunsten eines historisierenden Neubaus abgerissen.