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(Zusammenfassung der Jahresberichte von 1967 - 1977, erstellt von Stephan Baumeister, eingefügt) |
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Viergeschossiger traufseitiger Flachsatteldachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade, rustiziertem Erdgeschoss und flachem Mittelrisalit mit Ädikulaportal, hofseitig ziegelsichtig, in strengen Neurenaissanceformen, von [[Wilhelm Horneber]] wohl nach Entwurf von [[Simon Vogel]], [[1895]]/96; Eisengittertor und rustizierte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; Teil des [[Ensembles Altstadt]]. | Viergeschossiger traufseitiger Flachsatteldachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade, rustiziertem Erdgeschoss und flachem Mittelrisalit mit Ädikulaportal, hofseitig ziegelsichtig, in strengen Neurenaissanceformen, von [[Wilhelm Horneber]] wohl nach Entwurf von [[Simon Vogel]], [[1895]]/96; Eisengittertor und rustizierte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; Teil des [[Ensembles Altstadt]]. | ||
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== | ==Pläne zur Erweiterung der Schule und Neubau== | ||
[[Datei:Schliemann-Neubau-Plan 1971 2.jpg|thumb|right|Planungen für einen Schulneubau auf dem Kieselbühl aus dem Jahr 1971]] | [[Datei:Schliemann-Neubau-Plan 1971 2.jpg|thumb|right|Planungen für einen Schulneubau auf dem Kieselbühl aus dem Jahr 1971]] | ||
Umzugs- bzw. Neubaupläne für die Schule existierten bereits vor ca. 50 Jahren. Im folgendem wird aus den Jahresberichten des HSG und im Besonderen aus den Berichten des Elternbeirats zitiert.<br> | |||
Schuljahr 1967/68 Elternbeiratsvorsitzender Dr. Strobel:“ Der Elternbeirat… wandte sich sogleich zu Beginn seiner Tätigkeit mit großer Energie der Schulhausneubaufrage zu. Er wählte aus seiner Mitte | |||
Einen Arbeitsausschuss, der in kurzen Abständen tagte und mit den verschiedenen Referatsleitern der Stadtverwaltung sowie einer Reihe von Stadträten aller Parteien Verbindung aufnahm. Aufgrund eines Antrages des Schulreferates wurde am 12.12.1967 im Schul- und Kulturausschuss des Fürther Stadtrates beschlossen, der Errichtung des Neubaus des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums am Kieselbühl oder Reichsbodenfeld zuzustimmen. Der Elternbeirat hatte zuvor an sämtliche Bürgermeister, Referenten und Mitglieder des Stadtrates aufklärende Schreiben versandt. Der Beschluss des Schulausschusses wurde vom Stadtratsplenum am 11.1.1968 bestätigt. Schwierigkeiten entstanden nun in der Frage des Grundstückerwerbs. …Erst, wenn die Grundstücksfrage gelöst ist, kann mit der eigentlichen Planung begonnen werden. Bis dahin wird wohl noch einige Zeit vergehen und für den Elternbeirat noch viel Arbeit anfallen, ehe der Schulneubau errichtet ist.“ | |||
Schuljahr 1968/69 Dr. Strobel: … „gleich zu Beginn seiner (Arbeitsausschuss) Tätigkeit wurde dieser durch den Beschluss des Fürther Stadtrates vom 24.10.1968 überrascht, der bestimmte, dass vom Schuljahr 1969/70 an dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium das Schulgebäude Helmplatz 4 und einige Räume sowie die Turnhalle im sogenannten Eichamt zur Verfügung gestellt würden. Damit habe der Stadtrat nach den Worten des Oberbürgermeisters „alles getan, um den Raumbedürfnissen des H-S-Gymnasiums zu genügen“…Baureferat mit der Ausarbeitung eines Planes zur Errichtung eines Neubaus auf dem bisherigen Schulgrundstück unter Einbeziehung der Grundstücke Helmplatz 4 und 6 und evtl. des Grundstücks der Feuerwehr zu beauftragen. ... So verging leider auch dieses Schuljahr, ohne dass wir dem Neubau einen Schritt nähergekommen sind.“ | |||
Schuljahr 1969/70 Dr. Robert Strobel: „... Während in den Vorjahren die Frage des Schulneubaues besonders aktuell waren, traten diese durch die Überlassung des gesamten Helmschulhauses und der Turnhalle im Eichamt etwas in den Hintergrund….Plan des Stadtschulrats Senator Hauptmannl, im Westen der Stadt ein neues Schulzentrum zu errichten, dessen Mittelpunkt der Neubau für das HS Gymnasium bilden soll, von uns nachdrücklich unterstützt. Die Stadt hat für den Kauf eines Grundstücks in den außerordentlichen Haushalt 1970 auch 1,5 Millionen DM eingesetzt. ....“ | |||
Schuljahr 1970/71 Dr.R.Strobel: „.... Unsere Arbeit für ein neues Schulgebäude wurde durch die hochherzige Stiftung des Fürther Ehrenbürgers, Herrn Konsul Dr.h.c.Schickedanz, um einen entscheidenden Schritt weitergebracht. Der Stadtrat war nun mehr oder weniger gezwungen, das Bauprojekt intensiv anzupacken. .... Das für das Schulgebäude nötige und auch geeignete Grundstück konnte bereits erworben werden, so dass nun mit der Planung begonnen werden kann. Trotz der namhaften Stiftung müssen Stadt und Staat noch erhebliche Mittel aufbringen. ...“ | |||
Schuljahr 1971/72 Dr. Strobel, Senatspräsident: „Der Schulneubau auf dem Kieselbühl entwickelt sich erfreulich weiter. Der Fürther Stadtrat gab mit dem Auftrag an das Schulreferat, das „Schulzentrum West“ mit dem Gymnasium als ersten Bauabschnitt in die Planung einzutreten, und dem Einsatz entsprechender Planungsmittel in den Haushalt 1972 den endgültigen Startschuss für den Neubau. Das Raumprogramm ist bereits erstellt und zur Genehmigung eingereicht. Das Baureferat wird dann einen Architektenwettbewerb ausschreiben. Wir hoffen, im nächsten Jahr genauere Angaben machen und auch schon Fertigstellungstermine nennen zu können.“ | |||
Schuljahr 1972/73 Dr. Strobel, Senatspräsident: „In der Neubaufrage ist man infolge der notorischen Geldnot der Stadt nicht viel weitergekommen. Das Raumprogramm ist genehmigt, ebenso sind im Etat 1973 Mittel für die Planung des Neubaus vorgesehen Wir warten aber leider immer noch auf den Startschuss der Stadt: die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs.“ | |||
Schuljahr 1973/74 Dr. Strobel: „Kummer bereitet uns das Verhalten der Stadt Fürth, die den Neubau am Kieselbühl immer weiter vor sich herschiebt. Denn wir schlittern bei einer weiteren Untätigkeit der Stadt zwangsläufig in die Wanderklassen und den schon für überwunden gehaltenen Schichtunterricht hinein. Die Einführung des Englischzweiges, die im Hinblick auf den baldigen Beginn der Kollegstufe geschah, konnte nur auf Grund der in ein entscheidendes Stadium getretenen Finanzierungszusagen und Planungsarbeiten der Stadt gewagt werden. Dadurch, dass aber im diesjährigen Etat die Finanzierungskosten auf Vorschlag der Stadtverwaltung vom Stadtrat ersatzlos gestrichen wurden, ist alles ad Calendas Graecas vertagt. Wir fragen uns, was hierzu der nun 79jährige Ehrenbürger der Stadt, Herr Konsul Dr.h.c. Schickedanz, sagt, der anlässlich seines 75.Geburtstages an Weihnachten 1970 für den Bau des Gymnasiums 5 Millionen Mark gestiftet hat. Momentan steht immer noch der Straßenbau an erster Stelle, obwohl Herr Oberbürgermeister Scherzer unlängst voll Stolz verkündete, dass es in unserer Stadt von Schulneubaustellen gewissermaßen wimmele. Wo bleibt hier der Neubau für das Schliemann-Gymnasium, den man schon über 10 Jahren errichten will?“ | |||
Schuljahr 1974/75 Dr. Strobel: „Der Schulneubau liegt leider wieder auf Eis. Ein Antrag der CSU-Fraktion im Stadtrat, in den Haushaltsberatungen 1975 Mittel für die Planung der neuen Schule am Kieselbühl in den Etat einzusetzen, wurde von der Stadtratsmehrheit abgelehnt. Der Stifter der 5 Millionen für die „Errichtung eines Gymnasiums im Westen der Stadt“ hat inzwischen sein 80.Lebensjahr vollendet, ohne seine Stiftung der Verwirklichung näher zu sehen.“ | |||
Schuljahr 1975/76 Dr.Jungkunz In diesem Jahr wurde der Schulneubau im Bericht des Elternbeirats nicht erwähnt. | |||
Schuljahr 1976/77 Dr.Jungkunz: „Die so dringend benötigte und seit Jahren erwartete Erweiterung unserer Schule ist seit dem Beschluss des Stadtrats vom 15.Juni 1977 in greifbare Nähe gerückt! Herr Dr. Gustav Schickedanz, der am 27.März 1977 verstorbene Ehrenbürger unserer Stadt Fürth, ließ noch am 17.März 1977 der Stadtverwaltung wissen, dass er die seit seinem 75.Geburtstag festliegende Spende vom 5Millionen DM nun endlich für Schulzwecke verwendet haben wolle. Inzwischen war auch dem Elternbeirat klargeworden, dass ein völliger Neubau unserer alten Schule am Kieselbühl doch nicht mehr erforderlich ist, nicht nur wegen der konkurrenzbauten am Tannenplatz und in Oberasbach, sondern auch intern wegen der seit dem Schuljahr 1974/75 leicht abnehmenden Schülerzahl.“ ... „So stellte deshalb der EBR gleich zu Beginn dieses Jahres aus dieser bitteren Erkenntnis, aber in Verantwortung für Schule und Schüler den Antrag an die Stadtverwaltung, mit einem Teil der Spende das Gymnasium zu erweitern. Der Brief des edlen Stifters tat sein Übriges: Am 15.Juni 1977 beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, das Verfahren für die schulaufsichtliche Genehmigung und die Planung für die Erweiterung des HSG einzuleiten. Damit ist das für einen Neubau Erforderliche getan. Der Erweiterungsbau soll auf die ehemalige, zerstörte Turnhalle oder darunter in den Pegnitzgrund zu stehen kommen; er kann nach Meinung der Fachleute zu Beginn des Schuljahres 1979/80 fertig sein!“- | |||
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==Literatur== | ==Literatur== |