Benno Strauß: Unterschied zwischen den Versionen

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Strauß heiratete am [[24. Oktober]] [[1907]] in Essen-Bredeny die Jüdin Pauline Fridberg, die aus einer hoch angesehenen Medizinaldirektoren-Familie stammte. Drei Jahre zuvor, am [[13. Oktober]] [[1904]], hatte Strauß in Essen eine Villa gekauft, in der er nun mit seiner Frau einzog. Die Villa bot viel Platz, die Familie wohnte mit Dienstpersonal großbürgerlich und oft zurückgezogen in dem Wohnviertel. Neben dem Dienstpersonal beschäftigte Strauß auch einen Chauffeur für seinen noblen Maybach und Cabriolet der Automarke Wanderer. Am [[20. September]] [[1908]] bekam die junge Familie den Sohn Kurt, der nach Abschluss der Schule und dem Abitur [[1926]] das Studium der Chemie an der Universität Bonn begann. Allerdings konnte Kurt Strauß aus gesundheitlichen Gründen das Studium nicht beenden. Er erkrankte schwer und starb am [[18. August]] [[1929]] in Davos im Alter von 21 Jahren. Auch die Ehefrau Pauline erkrankte schwer und verstarb bereits fünf Jahre zuvor am [[19. Februar]] [[1924]] an einer schweren Lungenerkrankung. Trotz des Verlustes seiner ersten Ehefrau heiratete Benno Strauß bereits ein Jahr später die Nicht-Jüdin Gertrud Finkendey am [[15. März]] [[1925]]. Strauß hatte Finkendey (1894-1982) im eigenen Haus kennen gelernt, da diese als Krankenschwester die inzwischen verstorbene erste Ehefrau im Haus mit pflegte. Noch im gleichen Jahr kam am [[8. September]] [[1925]] die Tochter Ingeborg auf die Welt. Fünf Jahre später kam erneut eine Tochter auf die Welt, Edelgard Strauß (geb. [[22. August]] [[1930]]).
Strauß heiratete am [[24. Oktober]] [[1907]] in Essen-Bredeny die Jüdin Pauline Fridberg, die aus einer hoch angesehenen Medizinaldirektoren-Familie stammte. Drei Jahre zuvor, am [[13. Oktober]] [[1904]], hatte Strauß in Essen eine Villa gekauft, in der er nun mit seiner Frau einzog. Die Villa bot viel Platz, die Familie wohnte mit Dienstpersonal großbürgerlich und oft zurückgezogen in dem Wohnviertel. Neben dem Dienstpersonal beschäftigte Strauß auch einen Chauffeur für seinen noblen Maybach und Cabriolet der Automarke Wanderer. Am [[20. September]] [[1908]] bekam die junge Familie den Sohn Kurt, der nach Abschluss der Schule und dem Abitur [[1926]] das Studium der Chemie an der Universität Bonn begann. Allerdings konnte Kurt Strauß aus gesundheitlichen Gründen das Studium nicht beenden. Er erkrankte schwer und starb am [[18. August]] [[1929]] in Davos im Alter von 21 Jahren. Auch die Ehefrau Pauline erkrankte schwer und verstarb bereits fünf Jahre zuvor am [[19. Februar]] [[1924]] an einer schweren Lungenerkrankung. Trotz des Verlustes seiner ersten Ehefrau heiratete Benno Strauß bereits ein Jahr später die Nicht-Jüdin Gertrud Finkendey am [[15. März]] [[1925]]. Strauß hatte Finkendey (1894-1982) im eigenen Haus kennen gelernt, da diese als Krankenschwester die inzwischen verstorbene erste Ehefrau im Haus mit pflegte. Noch im gleichen Jahr kam am [[8. September]] [[1925]] die Tochter Ingeborg auf die Welt. Fünf Jahre später kam erneut eine Tochter auf die Welt, Edelgard Strauß (geb. [[22. August]] [[1930]]).


Strauß hielt lange an seinem jüdischen Glauben fest, auch wenn die sozialen Hürden an Universitäten und die Dikriminierung der Juden alltäglich war. Dennoch war für Ihn ein Konfessionswechsel aus karrie Gesichtspunkten ausgeschlossen. [[1896]] schrieb er in einem Brief an seinem künftigen Vorgesetzten bei der Firma Krupp: "Infolge meiner Abneigung gegen jedes dogmatische Glaubensbekenntnis habe ich es schon früher einmal abgelehnt, zur christlichen Kirche überzutreten, da ich dies als gewissenlos erachte, wenn es nur aus perkuniären oder gesellschaftlichen Rücksichten erfolgt."<ref>Ralf Stremmel: Benno Strauß. Skizze eines Forscherlebens. In: Rasch, Manfred (Hrsg.): 100 Jahre nichtrostender Stahl. Historisches und Aktuelles, Essen 2012, S. 44</ref>  
Strauß hielt lange an seinem jüdischen Glauben fest, auch wenn die sozialen Hürden an Universitäten und die Dikriminierung der Juden alltäglich war. Dennoch war für Ihn ein Konfessionswechsel aus karrie Gesichtspunkten ausgeschlossen. [[1896]] schrieb er in einem Brief an seinem künftigen Vorgesetzten bei der Firma Krupp: "Infolge meiner Abneigung gegen jedes dogmatische Glaubensbekenntnis habe ich es schon früher einmal abgelehnt, zur christlichen Kirche überzutreten, da ich dies als gewissenlos erachte, wenn es nur aus pekuniären oder gesellschaftlichen Rücksichten erfolgt."<ref>Ralf Stremmel: Benno Strauß. Skizze eines Forscherlebens. In: Rasch, Manfred (Hrsg.): 100 Jahre nichtrostender Stahl. Historisches und Aktuelles, Essen 2012, S. 44</ref>  


Entgegen seiner früheren Einstellung ließ sich Strau am [[17. Dezember]] [[1917]], der aus einer jüdischen Familie kam, in Wiesbaden evangelisch taufen und konvertierte somit die Glaubensgemeinschaft. Ein Grund für diese Konversion ist nicht bekannt. Das Datum der Konversion lässt zumindest darauf deuten, dass er den Religionswechsel erst nach dem Tod seiner Mutter im April [[1917]] vornahm.
Entgegen seiner früheren Einstellung ließ sich Strau am [[17. Dezember]] [[1917]], der aus einer jüdischen Familie kam, in Wiesbaden evangelisch taufen und konvertierte somit die Glaubensgemeinschaft. Ein Grund für diese Konversion ist nicht bekannt. Das Datum der Konversion lässt zumindest darauf deuten, dass er den Religionswechsel erst nach dem Tod seiner Mutter im April [[1917]] vornahm.
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