Christian Friedrich Fues: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Königlich privilegierte Schützengesellschaft Fürth|Schützengesellschaft Fürth]] und wird ziemlich sicher auch C.F. Fues zugeschrieben <ref>Adolf Schwammberger: "Fürth - von A bis Z", Seite 132</ref>. Dieser Umzug gilt als der erste [[Erntedankfestzug]] in Fürth und Beginn einer Tradition, die auch im 21. Jahrhundert noch fortgeführt wird.
[[Königlich privilegierte Schützengesellschaft Fürth|Schützengesellschaft Fürth]] und wird ziemlich sicher auch C.F. Fues zugeschrieben <ref>Adolf Schwammberger: "Fürth - von A bis Z", Seite 132</ref>. Dieser Umzug gilt als der erste [[Erntedankfestzug]] in Fürth und Beginn einer Tradition, die auch im 21. Jahrhundert noch fortgeführt wird.


===Das Spottbild auf die Teuerung von 1817===
===Das Spottbild auf die Teuerung von 1817 <ref>siehe hierzu auch [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228:</br>
''Die in Folge der außergewöhnlichen Theuerung der Nahrungsmittel über die unbemittelten Einwohner hereingebrochene Noth machte die Ergreifung verschiedener Maßregeln nothwendig.''</br>
''Vom Januar an wurde das Brod für die Armen um fünf Kreuzer das Pfund abgegeben, also um die Hälfte des damaligen '''Raitungssatzes''' (= tabellarisch festgelegter Geldbetrag für einen gesondert erbrachte Art der Leistung; hier: Getreidemix; vgl. dazu als Beispiel: [https://books.google.de/books?id=qeZOAAAAcAAJ&pg=PP9&dq=Raitung&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwieoKKb4OrpAhXjwMQBHW1jCiIQ6AEILzAB#v=onepage&q=Raitung&f=false - Raitung, Onolzbach von 1767] aber auch das [[wikipedia:Gedinge|Gedinge im Bergbau]]) Es war gemischt aus Waizen, Korn und Gerste. [...]</br>
''Den Brauern wurde Erlaubniß gegeben, Nachbier zu brauen und im Kleinen an das Publikum abzugeben. - </br>
Der "Lokal-Wohlfahrts-Ausschuß" mahlte das Getreide selbst, um den Privaten das Brodbacken zu erleichtern. - Die Regierung erließ ein Verbot, noch nicht ganz gereifte Kornfrüchte abzuschneiden. Die Theuerung verursachte der Gemeinde eine Schuldenlast von 54.091 fl. 38 kr., welche wesentlich dadurch entstand, daß die auf entfernten Seeplätzen angekauften Cerealien im Werthe von 500.00 fl. um billigere Preise zur Konsumtion gegeben werden mußten, damit dem Wucher ein haltbarer Damm entgegengesetzt würde. Um die Zinsen jener Schuld decken zu können, so genehmgte die Regierung am [[5. März]] [[1819]] einen außerordentlichen Getreideaufschlag in der Art, daß jeder Scheffel Waizen oder Korn 20 Kreuzer, von der Gerste 12, vom Haber 8erhoben und verrechnet werden durften. Am 1. Oktober 1830 war die Getreideschuld gedeckt. ...''</br>
...</br>
''Die reich gesegnete Ernte dieses Jahres'' (also [[1817]]) ''bewirkte ein rasches Fallen der hohen Getreidepreise. Das Korn trieb auf vielen Aeckern gegen 8 Schuh hohe Stengel und Aehren von 7 - 8 Zoll Länge. Häufig fand man zwei und mehr Aehren an einem Stengel.''</ref>===
Weiters erstellte Fues für das gleiche Jahr des Erntedankumzuges  ein ''Spottbild auf die Teuerung von [[1817]]'':</br>
Weiters erstellte Fues für das gleiche Jahr des Erntedankumzuges  ein ''Spottbild auf die Teuerung von [[1817]]'':</br>


"''Das Bild besteht aus vier Abtheilungen: oben links zwei Rathsdiener bei gefüllten Geldsäcken stehend, sperren mit einer eisernen Kette die Straße um die Ausfuhr des Getreides zu verhindern  - aber sie sind geprellt, denn mehrere mit Kornsäcken hoch beladene Wagen fahren im Hintergrund davon und der glückliche Führer nimmt sich die Freiheit, ihnen durch entsprechende Handbewegung anzudeuten, dass er ihnen ein Horn gesetzt hat.''</br>
"''Das Bild besteht aus vier Abtheilungen: oben links zwei Rathsdiener bei gefüllten Geldsäcken stehend, sperren mit einer eisernen Kette die Straße um die Ausfuhr des Getreides zu verhindern  - aber sie sind geprellt, denn mehrere mit Kornsäcken hoch beladene Wagen fahren im Hintergrund davon und der glückliche Führer nimmt sich die Freiheit, ihnen durch entsprechende Handbewegung anzudeuten, dass er ihnen ein Horn gesetzt hat.''</br>
''Oben rechts ist die Strafe des Müllers veranschaulicht, links im Grund ist seine in Brand gesteckte Mühle abgebildet, er selbst steht, niedergeschlagen und zermalmt, in der Mitte vorn bei einem Galgen, an welchem ein fünfeckiger Schild hängt, an diesem Schild sind fünf abgeschnittene Ohren mittelts Nägel befestigt, sie haben statt Perlen und Ringe die Zeichen der betheiligten Gewerbe der Bäcker, Metzger etc. zum Schmuck.'' </br>
''Oben rechts ist die Strafe des Müllers veranschaulicht, links im Grund ist seine in Brand gesteckte Mühle abgebildet, er selbst steht, niedergeschlagen und zermalmt, in der Mitte vorn bei einem Galgen, an welchem ein fünfeckiger Schild hängt, an diesem Schild sind fünf abgeschnittene Ohren mittelts Nägel befestigt, sie haben statt Perlen und Ringe die Zeichen der betheiligten Gewerbe der Bäcker, Metzger etc. zum Schmuck.'' </br>
''Unten links: Das Gelage von fünf wohlgenährten Kornwucherern; sie sitzen an einem runden Tisch, laben sich am Wein und betrachten schmunzelnd den Schweinskopf, der mittlere, hinter dem Tisch, erhebt das Glas und spricht die beigestochenen Worte: "Noch ein solches Jahr". An der Wand hängen vier bezügliche Gemälde, deren Inhalt den Evangelisten entnommen sind.'' </br>
''Unten links: Das Gelage von fünf wohlgenährten Kornwucherern; sie sitzen an einem runden Tisch, laben sich am Wein und betrachten schmunzelnd den Schweinskopf, der mittlere, hinter dem Tisch, erhebt das Glas und spricht die bei gestochenen Worte: "Noch ein solches Jahr". An der Wand hängen vier bezügliche Gemälde, deren Inhalt den Evangelisten entnommen sind.'' </br>
''Unten rechts: die Noth der Armuth; eine abgemagerte Frau mit einem Kind auf dem Arm reicht ihren beiden anderen Kindern ein kleines Brötchen, ein Jude (!? Zeitbezug) entfernt sich links in der Thür mit der verkauften Habe, und der abgemagerte Mann sitzt händeringend auf einem am Boden liegenden Bette. Ohne Bezeichnung.''" <ref>Andreas Andresen: "Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrhunderts", 4. Band, 1870; S. 284 f</ref>
''Unten rechts: die Noth der Armuth; eine abgemagerte Frau mit einem Kind auf dem Arm reicht ihren beiden anderen Kindern ein kleines Brötchen, ein Jude (!? Zeitbezug) entfernt sich links in der Thür mit der verkauften Habe, und der abgemagerte Mann sitzt händeringend auf einem am Boden liegenden Bette. Ohne Bezeichnung.''" <ref>Andreas Andresen: "Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrhunderts", 4. Band, 1870; S. 284 f</ref>


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