Christian Friedrich Fues: Unterschied zwischen den Versionen

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==Werke==
==Werke==
'''Fues''' ist bekannt für Landschafts- und Tierbilder, für Genrebilder aus dem schwäbischen und fränkischen Volksleben sowie für unzählige Portraits. Die Wände des kleinen Rathaussaales in Nürnberg wurden 1825 im Zuge von Wiederherstellungsmaßnahmen durch '''Christian Friedrich Fues''' mit gemalten Bildnissen berühmter Nürnberger Stifter geschmückt <ref>siehe [[wikipedia:Rathaus (Nürnberg)#Baugeschichte|kleiner Rathaussaal Nürnberg]]. Der Magistrat ließ aber diesen Zyklus von Fues 1889/90 durch Historienbilder von Friedrich Wanderer ersetzen.</ref></br>
'''Fues''' ist bekannt für Landschafts- und Tierbilder, für Genrebilder aus dem schwäbischen und fränkischen Volksleben sowie für unzählige Porträts. Die Wände des kleinen Rathaussaales in Nürnberg wurden 1825 im Zuge von Wiederherstellungsmaßnahmen durch '''Christian Friedrich Fues''' mit gemalten Bildnissen berühmter Nürnberger Stifter geschmückt.<ref>siehe [[wikipedia:Rathaus (Nürnberg)#Baugeschichte|kleiner Rathaussaal Nürnberg]]. Der Magistrat ließ aber diesen Zyklus von Fues 1889/90 durch Historienbilder von Friedrich Wanderer ersetzen.</ref>


===Der [[Erntedankfestzug]] von 1817===
===Der [[Erntedankfestzug]] von 1817===
[[Datei:Erntedankumzug, Postkarte nach C.F. Fues.jpg|340px|right|Erntedankumzug in Fürth 1817 von C.F. Fues, Postkarte]]
[[Datei:Erntedankumzug, Postkarte nach C.F. Fues.jpg|340px|right|Erntedankumzug in Fürth 1817 von C. F. Fues, Postkarte]]
Er lieferte auch Zeichnungen für Taschenbücher, die oftmals von Künstlern in Kupfer gestochen wurden <ref name="deutsche Maler-Radirer" />.</br> Dabei ist besonders zu nennen: die "''Feierliche Einführung der ersten Kornfrucht in der Stadt Fürth am [[18. Juli]] [[1817]]''" </br>
Er lieferte auch Zeichnungen für Taschenbücher, die oftmals von Künstlern in Kupfer gestochen wurden.<ref name="deutsche Maler-Radirer" /> Dabei ist besonders zu nennen: die "''Feierliche Einführung der ersten Kornfrucht in der Stadt Fürth am [[18. Juli]] [[1817]]''" </br>
::''Am 18. Juli wurde das Erntefest unter allgemeiner Theilnahme mit großer Feierlichkeit begangen. Ein Zug von achtzehn Mädchen und achtzehn Knaben, als Schnitter und Schnitterinnen gekleidet, erstere niedliche Sicheln, letztere kleine Korngabeln tragend, begab sich unter Leitung des Polizeiaktuars Eger und von sämmtlichen Viertelsmeistern angeführt mit einem Musikcorps durch die Stadt zu dem Acker, wo der mit der ersten Kornfrucht hochbeladene Erntewagen, reich geschmückt mit Blumenguirlanden und mit Schildern, die mit bezüglichen Inschriften versehen waren, schon in Bereitschaft stand. Die den Wagen bedienenden Knechte waren passend kostümirt. Von der ringsum versammelten Menge wurden Danklieder gesungen, während die kleinen Schnitter und Schnitterinnen die aufgestellten, mit grünen Bändern umwundenen und mit Rosen besteckten kleinen Garben aufnahmen.''</br>
::''Am 18. Juli wurde das Erntefest unter allgemeiner Theilnahme mit großer Feierlichkeit begangen. Ein Zug von achtzehn Mädchen und achtzehn Knaben, als Schnitter und Schnitterinnen gekleidet, erstere niedliche Sicheln, letztere kleine Korngabeln tragend, begab sich unter Leitung des Polizeiaktuars Eger und von sämmtlichen Viertelsmeistern angeführt mit einem Musikcorps durch die Stadt zu dem Acker, wo der mit der ersten Kornfrucht hochbeladene Erntewagen, reich geschmückt mit Blumenguirlanden und mit Schildern, die mit bezüglichen Inschriften versehen waren, schon in Bereitschaft stand. Die den Wagen bedienenden Knechte waren passend kostümirt. Von der ringsum versammelten Menge wurden Danklieder gesungen, während die kleinen Schnitter und Schnitterinnen die aufgestellten, mit grünen Bändern umwundenen und mit Rosen besteckten kleinen Garben aufnahmen.''</br>
::''Der Zug ging nun unter Abfeuerung von Kanonen mit dem Wagen zur Stadt zurück. Am Eingange derselben wurde er von der Geistlichkeit, den königlichen und städtischen Beamten, sammt den Vorständen der jüdischen Gemeinde empfangen, mit türkischer Musik und dem Geläute aller Glocken begrüßt und unter frohem Jubel des Volkes durch die Hauptstraßen geleitet.''</br>
::''Der Zug ging nun unter Abfeuerung von Kanonen mit dem Wagen zur Stadt zurück. Am Eingange derselben wurde er von der Geistlichkeit, den königlichen und städtischen Beamten, sammt den Vorständen der jüdischen Gemeinde empfangen, mit türkischer Musik und dem Geläute aller Glocken begrüßt und unter frohem Jubel des Volkes durch die Hauptstraßen geleitet.''</br>
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::''[[Christian Friedrich Fues|Maler Fues]] in Nürnberg lieferte ein hübsches illuminirtes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden. [[Johann Christian Reich d. Ä.|Hofmedailleur Reich]] fertigte eine schöne Erinnerungsmedaille an dieses Fest<ref>Hier irrt Fronmüller, denn [[Johann Christian Reich]] war schon seit 1814 tot und sein Sohn [[Johann Matthäus Reich|Johann Matthäus]] bereits nach Amerika emigriert</ref>. Es war dies sein letzte Arbeit.''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228 f. Fronmüller kann die Beschreibung des ersten Erntedankfestzuges so detailliert wiedergeben, da er vermutlich mit anwesend war und etwaige Erinnerungslücken durch seinen Großvater, den Stadtpfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller|G.T.C. Fronmüller]], gefüllt bekam.</ref>
::''[[Christian Friedrich Fues|Maler Fues]] in Nürnberg lieferte ein hübsches illuminirtes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden. [[Johann Christian Reich d. Ä.|Hofmedailleur Reich]] fertigte eine schöne Erinnerungsmedaille an dieses Fest<ref>Hier irrt Fronmüller, denn [[Johann Christian Reich]] war schon seit 1814 tot und sein Sohn [[Johann Matthäus Reich|Johann Matthäus]] bereits nach Amerika emigriert</ref>. Es war dies sein letzte Arbeit.''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228 f. Fronmüller kann die Beschreibung des ersten Erntedankfestzuges so detailliert wiedergeben, da er vermutlich mit anwesend war und etwaige Erinnerungslücken durch seinen Großvater, den Stadtpfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller|G.T.C. Fronmüller]], gefüllt bekam.</ref>


Das gleiche Motiv des [[Erntedankfestzug|Erntedankfestzug]] findet sich auf eine Schützenscheibe der  
Das gleiche Motiv des [[Erntedankfestzug|Erntedankfestzuges]] findet sich auf einer Schützenscheibe der  
[[Königlich privilegierte Schützengesellschaft Fürth|Schützengesellschaft Fürth]] und wird ziemlich sicher auch C.F. Fues zugeschrieben <ref>Adolf Schwammberger: "Fürth - von A bis Z", Seite 132</ref>. Dieser Umzug gilt als der erste [[Erntedankfestzug]] in Fürth und Beginn einer Tradition, die auch im 21. Jahrhundert noch fortgeführt wird.
[[Königlich privilegierte Schützengesellschaft Fürth|Schützengesellschaft Fürth]] und wird ziemlich sicher auch C. F. Fues zugeschrieben.<ref>Adolf Schwammberger: "Fürth - von A bis Z", Seite 132</ref> Dieser Umzug gilt als der erste [[Erntedankfestzug]] in Fürth und Beginn einer Tradition, die auch im 21. Jahrhundert noch fortgeführt wird.


===Das Spottbild auf die Teuerung von 1817 <ref>siehe hierzu auch [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228:</br>
===Das Spottbild auf die Teuerung von 1817<ref>siehe hierzu auch [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228:</br>
''Die in Folge der außergewöhnlichen Theuerung der Nahrungsmittel über die unbemittelten Einwohner hereingebrochene Noth machte die Ergreifung verschiedener Maßregeln nothwendig.''</br>
''Die in Folge der außergewöhnlichen Theuerung der Nahrungsmittel über die unbemittelten Einwohner hereingebrochene Noth machte die Ergreifung verschiedener Maßregeln nothwendig.''</br>
''Vom Januar an wurde das Brod für die Armen um fünf Kreuzer das Pfund abgegeben, also um die Hälfte des damaligen '''Raitungssatzes''' (= tabellarisch festgelegter Geldbetrag für einen gesondert erbrachte Art der Leistung; hier: Getreidemix; vgl. dazu als Beispiel: [https://books.google.de/books?id=qeZOAAAAcAAJ&pg=PP9&dq=Raitung&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwieoKKb4OrpAhXjwMQBHW1jCiIQ6AEILzAB#v=onepage&q=Raitung&f=false - Raitung, Onolzbach von 1767] aber auch das [[wikipedia:Gedinge|Gedinge im Bergbau]]) Es war gemischt aus Waizen, Korn und Gerste. [...]</br>
''Vom Januar an wurde das Brod für die Armen um fünf Kreuzer das Pfund abgegeben, also um die Hälfte des damaligen '''Raitungssatzes''' (= tabellarisch festgelegter Geldbetrag für einen gesondert erbrachte Art der Leistung; hier: Getreidemix; vgl. dazu als Beispiel: [https://books.google.de/books?id=qeZOAAAAcAAJ&pg=PP9&dq=Raitung&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwieoKKb4OrpAhXjwMQBHW1jCiIQ6AEILzAB#v=onepage&q=Raitung&f=false - Raitung, Onolzbach von 1767] aber auch das [[wikipedia:Gedinge|Gedinge im Bergbau]]) Es war gemischt aus Waizen, Korn und Gerste. [...]</br>
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''Oben rechts ist die Strafe des Müllers veranschaulicht, links im Grund ist seine in Brand gesteckte Mühle abgebildet, er selbst steht, niedergeschlagen und zermalmt, in der Mitte vorn bei einem Galgen, an welchem ein fünfeckiger Schild hängt, an diesem Schild sind fünf abgeschnittene Ohren mittelts Nägel befestigt, sie haben statt Perlen und Ringe die Zeichen der betheiligten Gewerbe der Bäcker, Metzger etc. zum Schmuck.'' </br>
''Oben rechts ist die Strafe des Müllers veranschaulicht, links im Grund ist seine in Brand gesteckte Mühle abgebildet, er selbst steht, niedergeschlagen und zermalmt, in der Mitte vorn bei einem Galgen, an welchem ein fünfeckiger Schild hängt, an diesem Schild sind fünf abgeschnittene Ohren mittelts Nägel befestigt, sie haben statt Perlen und Ringe die Zeichen der betheiligten Gewerbe der Bäcker, Metzger etc. zum Schmuck.'' </br>
''Unten links: Das Gelage von fünf wohlgenährten Kornwucherern; sie sitzen an einem runden Tisch, laben sich am Wein und betrachten schmunzelnd den Schweinskopf, der mittlere, hinter dem Tisch, erhebt das Glas und spricht die bei gestochenen Worte: "Noch ein solches Jahr". An der Wand hängen vier bezügliche Gemälde, deren Inhalt den Evangelisten entnommen sind.'' </br>
''Unten links: Das Gelage von fünf wohlgenährten Kornwucherern; sie sitzen an einem runden Tisch, laben sich am Wein und betrachten schmunzelnd den Schweinskopf, der mittlere, hinter dem Tisch, erhebt das Glas und spricht die bei gestochenen Worte: "Noch ein solches Jahr". An der Wand hängen vier bezügliche Gemälde, deren Inhalt den Evangelisten entnommen sind.'' </br>
''Unten rechts: die Noth der Armuth; eine abgemagerte Frau mit einem Kind auf dem Arm reicht ihren beiden anderen Kindern ein kleines Brötchen, ein Jude (!? Zeitbezug) entfernt sich links in der Thür mit der verkauften Habe, und der abgemagerte Mann sitzt händeringend auf einem am Boden liegenden Bette. Ohne Bezeichnung.''" <ref>Andreas Andresen: "Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrhunderts", 4. Band, 1870; S. 284 f</ref>
''Unten rechts: die Noth der Armuth; eine abgemagerte Frau mit einem Kind auf dem Arm reicht ihren beiden anderen Kindern ein kleines Brötchen, ein Jude (!? Zeitbezug) entfernt sich links in der Thür mit der verkauften Habe, und der abgemagerte Mann sitzt händeringend auf einem am Boden liegenden Bette. Ohne Bezeichnung.''"<ref>Andreas Andresen: "Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrhunderts", 4. Band, 1870; S. 284 f</ref>


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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