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Laut dem Urkataster von 1833 | Das Anwesen '''Stadelner Hauptstraße 93''' befindet sich direkt im Zentrum von [[Stadeln]], gegenüber der Einmündung [[Herboldshofer Straße]] in die [[Stadelner Hauptstraße]]. Laut dem Urkataster von [[1833]] wurde es auch ''das Beckengütlein'' genannt, später ab [[1908]]/09 auch ''das Schmiedegut'', alte Anschrift Erlanger Straße Nr. 4. Dieses kleine Gut, das früher zum Schmiedegut, alte Haus Nummer 6 und heute [[Stadelner Hauptstraße 91]], gehörte, wurde lt. dem [[1615]] begonnenen Saalbuch mit ''später ist von der Schmiede das Beckenhaus durch Hans Kern abgetrennt worden'' um [[1640]] herum erwähnt. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
* '''1640''' wechselnde Besitzer Hans Zimmer – Christopf Friedrich Bürger – Conrad Pfann – Johann Georg Kästner | * '''1640''' wechselnde Besitzer Hans Zimmer – Christopf Friedrich Bürger – Conrad Pfann – Johann Georg Kästner | ||
* '''1723''' Eintrag im | * '''1723''' Eintrag im Saalbuch: ''Johann Georg Kastner besitzt ein Gütlein, das nach dem Fürther Zinsbuch von 1615 aus dem vorigen, dem Schmidegütlein, gezogen, und vordem Conrad Pfann gehörte''. Darauf ein Beckenhaus, dazu gehören 2 ½ Morgen Feld und 1 Morgen Holz. | ||
* '''1808''' Häuserfassion: Ein altes Beckenhäuslein (Haus Nr. 4) Besitzer: C. Fr. Kästner, Kaufmann. Ein Gütlein wo ein altes Beckenhäuslein steht von Fachwerk samt der Hälfte des Brunnens und Hofreith. | * '''1808''' Häuserfassion: ''Ein altes Beckenhäuslein (Haus Nr. 4) Besitzer: C. Fr. Kästner, Kaufmann. Ein Gütlein wo ein altes Beckenhäuslein steht von Fachwerk samt der Hälfte des Brunnens und Hofreith.'' | ||
* '''1824''' [[Carl Friedrich Kästner]] vererbt | * '''1824''' [[Carl Friedrich Kästner]] vererbt | ||
* '''1829''' Besitzerin Dorothea Vierzigmann, Bierbräuerin in Erlangen am 26.01.1829 aus dem Nachlass von Karl Friedrich Kästner um 805 fl. gekauft. | * '''1829''' Besitzerin Dorothea Vierzigmann, Bierbräuerin in Erlangen am 26.01.1829 aus dem Nachlass von Karl Friedrich Kästner um 805 fl. gekauft. | ||
* '''1833''' seit dem 27.07.1833 ist das Köblerehepaar Michael und Marg. Barbara Fischer | * '''1833''' seit dem 27.07.1833 ist das Köblerehepaar Michael und Marg. Barbara Fischer neuer Besitzer, Kaufpreis 800 fl. Dazu gehört das Wohnhaus Nr. 4, ein kleines Nebengebäude. Der Hofraum ist gemeinschaftlicher Besitz mit Haus Nr. 5 und 6. | ||
* '''1855''' der Sohn Johann Georg Fischer übernimmt es von den Miterben | * '''1855''' der Sohn Johann Georg Fischer übernimmt es von den Miterben | ||
* '''1870''' | * '''1870''' brennt das ganze Anwesen beim Brande der [[Tabakfabrik|Zigarrenfabrik]] nebenan ebenfalls mit ab | ||
* '''1873''' nach dem Tode des Ehemanns ist die Witwe Katharina Fischer im Besitze des neu aufgebauten Anwesens, im folgenden Jahr | * '''1873''' nach dem Tode des Ehemanns ist die Witwe Katharina Fischer im Besitze des neu aufgebauten Anwesens, im folgenden Jahr heiratet sie den Michael Brunner aus Großreuth bei Schweinau | ||
* '''1878''' ist sie wieder Witwe und verkauft das Anwesen an den Dienstknecht Friedrich Proell für 7.542 Mark | * '''1878''' ist sie wieder Witwe und verkauft das Anwesen an den Dienstknecht Friedrich Proell für 7.542 Mark | ||
* '''1892''' erwirbt zunächst Joh. Georg Kalb das Gut für 4.518 Mark, dann der Taglöhner August Hofmann für 5.300 Mark, dann die Ökonomen Witwe Anna Katharina Geißdörfer, dann der Schreiner Heinrich Gradel, | * '''1892''' erwirbt zunächst Joh. Georg Kalb das Gut für 4.518 Mark, dann der Taglöhner August Hofmann für 5.300 Mark, dann die Ökonomen Witwe Anna Katharina Geißdörfer, dann der Schreiner Heinrich Gradel, zuletzt der Fabrikarbeiter Johann Ulrich Dechet, alles in einem Jahr! | ||
zuletzt der Fabrikarbeiter Johann Ulrich Dechet, alles in einem Jahr ! | |||
* '''1901''' kauft es der Ökonom Georg Heumann von der Witwe Eva Barbara Dechet für 8.500 Mark. | * '''1901''' kauft es der Ökonom Georg Heumann von der Witwe Eva Barbara Dechet für 8.500 Mark. | ||
* '''1909''' findet ein großer Gütertausch statt: Die Plan Nr. 69, 378 ½ a, b, 379, 411, 67, 456 a, b, 169, 86 ¼, und 198 a werden auf das Anwesen Haus Nr. 46/47 übertragen, das der Georg Heumann von Julius | * '''1909''' findet ein großer Gütertausch statt: Die Plan Nr. 69, 378 ½ a, b, 379, 411, 67, 456 a, b, 169, 86 ¼, und 198 a werden auf das Anwesen Haus Nr. 46/47 übertragen, das der Georg Heumann von Julius und Getrud Levin sowie von Moses und Babette Bauer in Erlangen eintauschte, letztere übernehmen den Restbesitz Plan Nr. 4 mit Wohnhaus Nr. 4 mit angebauter Scheune, Schweinestall und Hofraum. | ||
und Getrud Levin sowie von Moses und Babette Bauer in Erlangen eintauschte, letztere übernehmen den Restbesitz Plan Nr. 4 mit Wohnhaus Nr. 4 mit angebauter Scheune, Schweinestall und Hofraum. | |||
* '''1909''' erwirbt diesen Restbesitz der Schmiedemeister Leonhard Hufnagel für 5.310 Mark mit Übernahme der Schmiedegerechtigkeit vom Anwesen Kleinlein [[Stadelner Hauptstraße 94]] | * '''1909''' erwirbt diesen Restbesitz der Schmiedemeister Leonhard Hufnagel für 5.310 Mark mit Übernahme der Schmiedegerechtigkeit vom Anwesen Kleinlein [[Stadelner Hauptstraße 94]] | ||
* '''1909''' | * '''1909''' kaufen der Schmied Johann Ströbel (* 27.09.1885 +6.10.1955) und seine Ehefrau Marie, geborene Ziener (*20.05.1885 +21.03.1952), das Anwesen für 5.000 Mark. | ||
* '''1955''' | * '''1955''' haben Georg Jäger, Schmiedemeister, (*27..12.1908 +31.12.1985) und seine Frau Marie, geborene Härtlein (*02.08.1907 +08.10.1990) die Schmiede im Besitz. Georg Jäger war der letzte Hufschmied im weiten Umkreis und Mitglied der [[Freiwillige Feuerwehr Fürth-Stadeln|FFW Stadeln]]. | ||
* Danach übernehmen sein Sohn Wilhelm Jäger, Vorsitzender des [[Vereinskartell Stadeln e. V.]], und seine Ehefrau Marita das Anwesen. | |||
* Danach | * '''1965''' das alte Haus wird abgerissen, das Ende der alten Dorfschmiede. 1965-66 entsteht ein Neubau mit Ladengeschäft und Werkstatt für Sanitär-Installation. | ||
* '''1965''' das alte Haus | |||
<ref>Fürther Heimatblätter Werner Sprung 1961 - aufgestellt von Georg Mehl</ref> | <ref>Fürther Heimatblätter Werner Sprung 1961 - aufgestellt von Georg Mehl</ref> | ||
==Tankstelle== | ==Tankstelle== | ||
Vor dem Vorgänger Haus befand sich bereits vor | Vor dem Vorgänger-Haus befand sich bereits vor [[1928]] die einzige Tankstelle Marke „Dapolin-Benzin“, Besitzer Johann Strobel, in Stadeln. Das Betonfundament, auf welchem die Tanksäulen montiert waren, an der Straßenseite, war bis zum Neubau noch lange zu sehen. Erst nach [[1950]] kamen die Caltex-Tankstelle der Familie Hormes gegenüber der heutigen [[Günter-Brand-Straße]] und die Esso-Tankstelle neben dem [[Stadelner Milchhäusla]] dazu. Auch sie sind inzwischen alle aufgelöst. | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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* [[Stadelner Hauptstraße]] | * [[Stadelner Hauptstraße]] | ||
* [[Stadeln]] | * [[Stadeln]] | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |