119.048
Bearbeitungen
K (Textersetzung - „online abrufbar]“ durch „online]“) |
K (Textersetzung - „US Army“ durch „U.S. Army“) |
||
Zeile 29: | Zeile 29: | ||
Nach dem Einfall der deutschen Wehrmacht in Polen am [[1. September]] [[1939]] geriet die Familie Heß erneut in den Fokus der Verfolgung. Die britische Regierung inhaftierte alle männlichen deutschen Flüchtlinge, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit und ihres Aufenthaltstatus. Sie zählten nicht länger als Flüchtlinge, sondern als Deutsche und somit automatisch auch als [[Nationalsozialisten]] und ggf. als Feinde oder Spione des Deutschen Reichs. Martha Heß gelang schließlich die Freilassung Jacobs und Franz, jedoch erst als sie eine Kostenübernahme der Schiffsüberfahrt nach Amerika durch eine dort lebende Tante vorlegen konnte. Die Fahrt über den Atlantik wurde durch britische Zerstörer eskortiert, da man von deutschen U-Booten Angriffe befürchtete. Am [[2. Oktober]] [[1940]] erreichte der britische Konvoi New York City. In New York angekommen trafen sie den Sohn des damaligen Nürnberger Rabbiners Dr. Heilbronn, Erik Heilbronn, der sie in der jüdischen Gemeinde einführte und dort mit Wohnung und Geld für das Erste weiterhalf. | Nach dem Einfall der deutschen Wehrmacht in Polen am [[1. September]] [[1939]] geriet die Familie Heß erneut in den Fokus der Verfolgung. Die britische Regierung inhaftierte alle männlichen deutschen Flüchtlinge, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit und ihres Aufenthaltstatus. Sie zählten nicht länger als Flüchtlinge, sondern als Deutsche und somit automatisch auch als [[Nationalsozialisten]] und ggf. als Feinde oder Spione des Deutschen Reichs. Martha Heß gelang schließlich die Freilassung Jacobs und Franz, jedoch erst als sie eine Kostenübernahme der Schiffsüberfahrt nach Amerika durch eine dort lebende Tante vorlegen konnte. Die Fahrt über den Atlantik wurde durch britische Zerstörer eskortiert, da man von deutschen U-Booten Angriffe befürchtete. Am [[2. Oktober]] [[1940]] erreichte der britische Konvoi New York City. In New York angekommen trafen sie den Sohn des damaligen Nürnberger Rabbiners Dr. Heilbronn, Erik Heilbronn, der sie in der jüdischen Gemeinde einführte und dort mit Wohnung und Geld für das Erste weiterhalf. | ||
== Dienst in der | == Dienst in der U.S. Army == | ||
In den folgenden Jahren ging Franz Heß - inzwischen Frank Harris - auf das Gymnasium (High School) und absolvierte anschließend eine Lehre im Hotel-Management. Als der Vater Jacob Heß [[1942]] verstarb, wurde Frank Harris mit knapp 20 Jahren das Familienoberhaupt. Trotz einer Freistellung vom Kriegsdienst schloss sich Harris der | In den folgenden Jahren ging Franz Heß - inzwischen Frank Harris - auf das Gymnasium (High School) und absolvierte anschließend eine Lehre im Hotel-Management. Als der Vater Jacob Heß [[1942]] verstarb, wurde Frank Harris mit knapp 20 Jahren das Familienoberhaupt. Trotz einer Freistellung vom Kriegsdienst schloss sich Harris der U.S. Army an und absolvierte seine Grundausbildung im Fort Bragg, N. C. | ||
Nach der Ausbildung kam er mit dem Schiff nach Nordafrika. Hier war er zunächst in Casablanca stationiert. Von dort aus ging es weiter nach Italien bis in den Norden nach Livorno in der Nähe von Pisa. Hier setzten die Truppen erneut mit dem Schiff über und erreichten am [[24. Dezember]] [[1944]] Arles in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in Südfrankreich. Von dort aus kämpften sich die Truppen mit Frank Harris Richtung Süddeutschland vor, bis sie schließlich im April [[1945]] die Gemeinde Markt Heidenheim - südlich von Gunzenhausen - erreichten. Der Kommandant der Truppe wusste von Harris und seinem Geburtsort, so dass er ihm einen Fahrer und einen Jeep mit folgenden Worten überließ: "''I´ll let you go, but don´t do anything you would regret for the rest of your life.''"<ref>Übersetzung: Ich lasse Dich gehen, aber tue nichts, was Du den Rest deines Lebens bereuen wirst!"</ref> | Nach der Ausbildung kam er mit dem Schiff nach Nordafrika. Hier war er zunächst in Casablanca stationiert. Von dort aus ging es weiter nach Italien bis in den Norden nach Livorno in der Nähe von Pisa. Hier setzten die Truppen erneut mit dem Schiff über und erreichten am [[24. Dezember]] [[1944]] Arles in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in Südfrankreich. Von dort aus kämpften sich die Truppen mit Frank Harris Richtung Süddeutschland vor, bis sie schließlich im April [[1945]] die Gemeinde Markt Heidenheim - südlich von Gunzenhausen - erreichten. Der Kommandant der Truppe wusste von Harris und seinem Geburtsort, so dass er ihm einen Fahrer und einen Jeep mit folgenden Worten überließ: "''I´ll let you go, but don´t do anything you would regret for the rest of your life.''"<ref>Übersetzung: Ich lasse Dich gehen, aber tue nichts, was Du den Rest deines Lebens bereuen wirst!"</ref> |