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==Beschreibung des Baudenkmals== | ==Beschreibung des Baudenkmals== | ||
Viergeschossiger traufseitiger Flachsatteldachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade, rustiziertem Erdgeschoss und flachem Mittelrisalit mit Ädikulaportal, hofseitig ziegelsichtig, in strengen | Viergeschossiger traufseitiger Flachsatteldachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade, rustiziertem Erdgeschoss und flachem Mittelrisalit mit Ädikulaportal, hofseitig ziegelsichtig, in strengen [[Neurenaissance]]formen, von [[Wilhelm Horneber]] wohl nach Entwurf von [[Simon Vogel]], [[1895]]/96; Eisengittertor und rustizierte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; Teil des [[Ensembles Altstadt]]. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
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[[1894]] wurde vom Ministerium endlich ein Progymnasium genehmigt, zu dessen Rektor der Gymnasialprofessor Dr. Hoffmann ernannt wurde. Die Oberaufsicht oblag damals noch dem alten Gymnasium Nürnberg.<ref>''Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 46 und S. 48</ref> | [[1894]] wurde vom Ministerium endlich ein Progymnasium genehmigt, zu dessen Rektor der Gymnasialprofessor Dr. Hoffmann ernannt wurde. Die Oberaufsicht oblag damals noch dem alten Gymnasium Nürnberg.<ref>''Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 46 und S. 48</ref> | ||
Das eigentliche humanistische Gymnasium wurde im März [[1896]] genehmigt und am [[21. September]] [[1896]] im neu erbauten strengen | Das eigentliche humanistische Gymnasium wurde im März [[1896]] genehmigt und am [[21. September]] [[1896]] im neu erbauten strengen Neurenaissance-Gebäude feierlich eröffnet. Als Schulleiter wurde der bisherige Gymnasialprofessor und ''Königliche Rektor'' in Speyer Dr. Wilhelm Harster berufen. 1899 wurde der erste Abiturientenjahrgang entlassen. Für das Schuljahr [[1902]]/[[1903]] ist [[Hermann Göring]] in der ''Ersten Klasse Abt. B'' vermerkt. Er verließ das Gymnasium bereits nach der zweiten Klasse wieder. Die ersten Mädchen wurden [[1919]] als Schülerinnen zugelassen und [[1928]] erhielten die beiden ersten jungen Frauen ihr Reifezeugnis. Ab [[1933]] wurden systematisch alle Schüler jüdischen Glaubens aus der Schule gedrängt. [[1939]] gab es dann keine jüdischen Schüler mehr auf der Schule. In der Zeit des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] hing dann auch das Bild von Hermann Göring neben dem Bild von Julius Streicher an einer Wand neben dem Direktorat. Das Schulgebäude wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zwar nicht zerstört, befand sich danach aber in einem so schlechten Zustand, dass der Unterricht vorwiegend in Nebenräumen von Gaststätten stattfinden musste. Bis [[1950]] wurde renoviert. Mit [[Elisabeth Luber|Elisabeth Keller]] kam am [[1. April]] [[1949]] die erste weibliche Lehrkraft an das Gymnasium. Der damalige Direktor hatte noch versucht, dies zu verhindern und so gab es für sie einen ''eisigen Empfang''.<ref>Sabine Rempe: ''Erinnerungen schlummern auf dem Dachboden''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Dezember 2021</ref> Seit 1966 nennt sich das Gymnasium "Heinrich-Schliemann-Gymnasium".<ref>"GESCHICHTE DES HSG" [http://www.schliemann-gym.de/das-schliemann/historisches/geschichte-der-schule/ online]</ref> | ||
Im Rahmen der schulischen Weiterentwicklung wurde 1962 ein | Im Rahmen der schulischen Weiterentwicklung wurde 1962 ein sogenannter neusprachlicher Zweig mit Französisch als dritte Fremdsprache eingeführt. Eine erneute Erweiterung des Schulprofils erfolgte 2009 mit der Einführung des musischen Zweigs. Im Juli 2023 wurde die Neuangliederung einer naturwissenschaftlich-technologischen Ausbildungsrichtung beim Freistaat Bayern beantragt. Dies erfolgte vor dem Hintergrund der geplanten Erweiterung der Schule in einem Neubau an der Henri-Dunant-Straße. | ||
=== Zeitungsbericht in den "Fürther Nachrichten" vom 9.9.1950 === | === Zeitungsbericht in den "Fürther Nachrichten" vom 9.9.1950 === | ||
''Humanistisches Gymnasium renoviert'' | ''Humanistisches Gymnasium renoviert'' | ||
''Das Gymnasium wurde in den letzten Wochen zum ersten Mal seit | ''Das Gymnasium wurde in den letzten Wochen zum ersten Mal seit seinem Bestehen 1896 renoviert laut einem Zeitungsbericht in der FN vom 9. September 1950. Die Einquartierung von ausländischen Staatsangehörigen nach 1945, die nach den Worten von Oberstudiendirektor Dr. Englmaier dort „barbarisch hausten“, machten die Renovierung außerdem unumgänglich, die nach den Ferien abgeschlossen waren. Treppenhaus und Klassenzimmer wurden weiß getüncht, Fenster und Türen erhielten einen neuen Ölfarben Anstrich. Die WC Anlagen wurden auch erweitert und 6 Waschgelegenheiten eingebaut. Bisher standen für 50 Schüler nur ein WC zur Verfügung, wie berichtet wurde. Das große 3-fenstrige Direktorats Zimmer wurde mit einer Zwischenwand auf 2 Räume aufgeteilt, in dem neu erstandenen zweiten Zimmer wurde das Sekretariat eingerichtet wurde. In den früheren Sekretariats Raum wurde nun die Bibliothek neu eingerichtet. Die Kosten der Renovierung dürften bei 5 - 6.000 DM liegen, schätzt die Schulleitung. Der Aufbau der im Krieg zerstörten Turnhalle ist aber noch ungelöst und in der weiteren Planung. Die geschätzten Kosten dafür über ca. 26.000 DM sind momentan nicht zu stemmen, lt. Oberbürgermeister Dr. Bornkessel. Da nach dem Direktor Dr. Englmaier auf der neuen Turnhalle noch ein Musikzimmer und ein Zeichensaal aufgestockt werden sollte, würden dafür für die Stadt ca. 75.000 DM an Baukosten anfallen. Somit müssen die 340 Schüler weiterhin in die Katharinen Turnhalle zum Turnunterricht durch die Stadt wandern.'' | ||
== Städtepartnerschaften mit Griechenland == | == Städtepartnerschaften mit Griechenland == | ||
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== Bekannte Schüler == | == Bekannte Schüler == | ||
* [[Ewald Arenz]], Schriftsteller | * [[Ewald Arenz]], Schriftsteller | ||
* [[Albert Forster]], [[ | * [[Albert Forster]], [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS]]-Statthalter von Danzig | ||
* [[Hermann Göring]], | * [[Hermann Göring]], NS-Funktionär und Oberbefehlshaber der Luftwaffe im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] | ||
* [[Gustav Löwensohn]], Verleger und Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn | * [[Gustav Löwensohn]], Verleger und Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn | ||
* Dr. [[wikipedia:Caroline Oltmanns|Caroline Oltmanns]], Pianistin | * Dr. [[wikipedia:Caroline Oltmanns|Caroline Oltmanns]], Pianistin |
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