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Altstadtverein Fürth

44 – 10/11

Spannendes Fenster in den Untergr und Bauvorgreifende archäologische Untersuchung im Gebäude Marktplatz 11 Dieser Beitrag über die archäologischen Ausgrabungen im Anwesen Marktplatz 11 schließt sich thematisch an den Bericht von Th. Werner aus dem vorjährigen Heft an. Das eindrucksvolle, traufständige Fachwerkhaus Marktplatz 11 in Fürth steht an der Nordostecke des Marktplatzes, an der ehemaligen Hangkante. Da der vordere, zum Marktplatz gewandte Gebäudeteil nie unterkellert war, konnte mit einer weitgehend ungestörten Erhaltung früherer Siedlungsspuren gerechnet werden. Im Jahr 2008 begannen Sanierungsarbeiten an dem von statischen Problemen betroffenen Gebäude. Nach ersten Sondagen durch den Arbeitskreis Archäologie Fürth entschied M. Nadler M.A. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, dass angesichts der vorhandenen Befundlage weitere Fundamentierungsarbeiten archäologisch beleitet werden müssen. Der Auftrag wurde der Grabungsfirma Ausgrabungen Specht, Schwebheim, erteilt, die mit zwei Archäologen vor Ort war, Dr. P. Honig und der Autorin. Da es arbeitstechnisch unmöglich und wenig ergiebig gewesen wäre, alle kleinen Aushubgruben für die anstehenden Unterfangungen zu begleiten und zu dokumentieren, einigte man sich auf die Untersuchung eines

größeren, knapp 6 m langen Sondageschnittes im vorderen südwestlichen Gebäudeteil (Abb. 1). Durch dieses Vorgehen waren zusammenhängende Befunde zu erwarten und es konnten große Profile dokumentiert werden. Er wurde parallel zur Marktplatzfront angelegt. Aus statischen Gründen musste zu allen Wänden und Stützen ca. 1 m Sicherheitsabstand eingehalten werden, da der Schnitt bis in den anstehenden Boden abgetieft werden sollte und die Fundamente nicht so tief gründeten. Von der rezenten Oberkante reichte der Sondageschnitt am Ende 2 m tief bis in den anstehenden, befundleeren Sand. In der Südwesthälfte der geöffneten Fläche stießen wir auf einen Graben oder eine Erosionsrinne (Abb. 2). Die unterste Ver-

Abb. 1 (oben): Blick über den Sondageschnitt in das Gebäude. Abb. 2 (unten): Grabungsprofil mit Graben (a), verkohlten Holzbalken vom Brand 1634 (c) und der Brandschuttplanierung von 1661 (b).

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