Seite:Fronmüller Chronik.pdf/277

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Neunte Periode (1838).

263

erste politische Blatt, welches hier erschien. — Am 8. Juni er­ folgte endgültige Entscheidung in Bezug auf den Rathhausbau durch Entschließung des Staatsministeriums des Innern, wonach der Entwurf des Architekten Bürklein vom Oberbaurath Gärtner dem Könige empfohlen, zugleich aber auch die Fortdauer der Erhebung des Lokalmalzaufschlages als Deckungsmittel geneh­ migt wurde. Es galt nun eine Summe von 93,400 fl. aufzu­ bringen, um den Bau beginnen zu können; der Kaufpreis des Anwesens mit 40,000 fl. kam hiebei nicht mehr in Anschlag. Der Schuldentilgungsplan erhielt am 9. Juli die höchste Ge­ nehmigung, der Bau selbst aber verzögerte sich durch die wegen der Art der Ausführung entstandenen Kontroversen noch um ein und ein halbes Jahr."") — Unter dem 6. Juli erfolgte eine Entscheidung des Königs, datirt aus Aschaffenburg, wonach die Stadtgemeinde Fürth, welche aus eigenen Mitteln und auf eigenem Grund und Boden die Auferstehungskirche erbaut hatte, das Präsentationsrecht zur Pfarrstelle daselbst erhielt, unter der Bedingung, daß drei Geistliche zur Auswahl präsentirt werden und daß die Wahl von den protestantischen Mitgliedern der beiden Gemeindekollegien gemeinsam erfolge. — Im Juli wurden mehrere Grundstücke, im Ganzen 3 Tagwerke 35 Deci­ malen, längs der Ludwigseisenbahn dem Direktorium der letz­ teren um 200 fl. abgekauft und eine öffentliche Anlage daraus hergestellt, b") — Ed. Hirt erkauft und bezieht das ehemalige Gasthaus zum grünen Kranz, Gustavstr. Nr. 37. — Am 12. August fand ein Festzug der Armbrustschützen auf splendide Weise statt, wobei Wilhelm Tell mit seinem Knaben repräsentirt war. Stadt­ gerichtsdirektor wurde in diesem Jahre Christoph Friedr. Fenk, Stadtgerichtsräthe wurden Mich. Geyer statt Geßner, Urban statt Nürnberger, Protokollisten Dambacher, später Kreißrath, und Backhof. — Den 7. Dez. erkaufte der neugebildete Theater­ verein, damals aus 88 Aktionären bestehend, das Theatergebäude nebst Einrichtung von den Erben der Maurermeisterswittwe Anna Kathar. Kopp und unterzog dasselbe einer gründlichen Restauration. Die Stadtgemeinde unterstützte das Unternehmen durch einen jährlichen Beitrag von 300 fl. Erste Komitemitglieder des Theatervereins waren Rechtsrath F. Köppel, P' Nießner, A. Billing, F. Becker und als Vorstand Dr. Fron­ müller. ?") — Von neuen Häusern wurden acht in diesem