Seite:Kuntermann 1932.pdf/39

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Stadtgrenze. Der letzte Kurrendegesang hatte dem Waisenhaus 50 RM gebracht. Lu-Li: "Ein toller Einfall" mit Dorothea Wieck und Paul Hörbiger. Montag, 4. Juli 1932 Die "Ludwigs-Eisenbahn AG Nürnberg" mit Sitz in Fürth wies in ihrer Bilanz für 1931 einen Gewinn von 404.213 RM aus. Der Gewinn des ansonsten defizitären Unternehmens erschien 1931 deshalb, weil erstmals die verkauften Bahnhöfe Nürnberg und Fürth in die Bilanz aufgenommen wurden. Da die Bezahlung der beiden Bahnhöfe durch die Städte Nürnberg und Fürth jedoch erst in zehn Jahresraten ab 1948 erfolgen sollte, so konnte dieser Gewinn nicht durch eine Dividende zur Ausschüttung an die Aktionäre gelangen. Der Ältestenausschuss der Stadt Fürth sprach sich dafür aus, die kommenden Stadtschulmeisterschaften (Hans-Lohnert-Spiele) wegen der schon entsprechend kühlen Witterungsverhältnisse vom September auf die erste Julihälfte zu verlegen. Auch Ehrenbürger Kommerzienrat Hans Lohnert schloss sich von Berlin aus diesem Vorschlag an, dem der Stadtrat nun zustimmte. Jährlich nahmen etwa 2600 Schüler und Schülerinnen an den Spielen teil. Alle Schüler Fürths erhielten am Wettkampftag schulfrei. Im schattigen Garten der Gaststätte "Hexenhäusl" fand am Sonntag das "BezirksSängerfest" des Deutschen Arbeitersängerbundes statt. Diverse Chöre zeigten ihr Können, unterstützt von der Fürther Kapelle Bähr. Die NZ sprach von einer tausendköfigen Hörermenge, die bei bestem Sommerwetter die Darbietungen mit Beifall bedachte. Weltspiegel: "Die Nacht ohne Pause" mit Camilla Horn und Max Adalbert. Dienstag, 5. Juli 1932 Fürth richtete am letzten Wochenende den 12. Verbandstag des Landes-Fachverbandes selbständiger Spengler und Installateure aus. Delegierte reisten sogar bis aus Sachsen an. Eine Festversammlung fand dazu in der Turnhalle des TV Fürth 1860 statt. Besondere Aufmerksamkeit der Referenten gehörte natürlich der Pfusch- und Schwarzarbeit sowie der Ablehnung einer 40-Stunden-Woche. Der letzte Sonntag entsprach den Traumvorstellungen eines Sommertages. Ausflugsbusse und Züge in die nähere Umgebung waren vollbesetzt. Im Fürther Flussbad tummelten sich tagsüber die Wasserratten, bei Dunkelheit flogen Glühwürmchen am Wegesrand. Alhambra: "Der Greifer" mit Charlotte Susa und Hans Albers. Mittwoch, 6. Juli 1932 Unter großer Beteiligung der Fürther Beamtenschaft wurde am 28. Juni im Gasthof "Drei Könige" in Fürth eine "Beamtenabteilung Fürth der NSDAP" gegründet. Treibende Kraft war der NSDAP-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Franz Jakob, späterer OB der Stadt Fürth in der Hitlerzeit. Hauptaussage Jakobs: Dias Wiedererstarken des Berufsbeamtentums hänge vom Sieg der Nationalsozialisten bei den nächsten Wahlen ab. Schnell hatten sich einige hundert Mitglieder für eine Mitgliedschaft in die Gründerliste eingetragen. Gegen die Zahlung einer Gebühr von 10 RM wurde dem "Flugsportverein Fürth" die Erlaubnis erteilt, anlässlich der "Deutschen Luftfahrt-Werbewoche" mehrere Segelflugzeuge im Stadtgebiet aufstellen zu dürfen. In Betracht kamen der Königsplatz, die Hindenburganlage (heute Adenauer-Anlage) und der Platz an der Fichten-/Schwabacher Straße. Donnerstag, 7. Juli 1932 Leser der NZ bewunderten diverse Alleepflanzungen in Fürth (z.B. in der Bismarckstraße der Villenkolonie), bemängelten jedoch, dass ein gewünschtes schattiges Gehen auf dem Heckenweg seit Jahren nicht möglich wäre, was viele Passanten von der Innenstadt auf ihrem Weg zum Fürther Stadtkrankenhaus sehr bedauerten. Wie die Stadt Fürth mitteilte, waren vor einiger Zeit Tausch- und Kaufverhandlungen mit den Wiesenbesitzern ins Stocken