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wollte gemeinsam eine Interessengemeinschaft gründen, um gegenüber der Stadt Fürth ein größeres Gewicht zu erhalten. Alle diese Vororte waren nach Fürth eingemeindet worden, man sah sich als Kinder gegenüber der Mutter Fürth, fühlte sich aber jeweils als Stiefkind. Jeder Vorort hatte Geld und Grundstücke nach Fürth eingebracht, aber es wurde nicht gedankt. Die Stadt versprach vieles, wie Gas- und Kanalisationsanschlüsse. Die eingemeindeten Vororte mussten zwar bezahlen, erhielten jedoch keine Gegenleistung. Weltspiegel: "Grock" mit Clown Grock und Liane Haid. Stadttheater Fürth: "Des Meeres und der Liebe Wellen". Samstag, 6. Februar 1932 Am 5. Februar fand nachmittags um 14.30 Uhr im Fürther Geismannsaal eine "öffentliche Erwerbslosenversammlung" statt. Dabei sprach Stadtrat Hausladen über das Thema "Ist die weitere Auszahlung der Arbeitslosen- und Wohlfahrtsunterstützung gesichert - oder wird neuerdings gekürzt?" Anschließend wurde kontrovers diskutiert. Das Fürther Markt- und Messamt teilte mit: Die Fürther Wochenmärkte wurden 1931 an 306 Tagen von 24.705 Marktleuten beschickt. Erzeuger und Händler boten - teilweise auch nicht ständig - die Waren (überwiegend Viktualien) an. Verkauft wurde am Marktplatz (bekannt unter dem Begriff "Grüner Markt"), in der Königstraße gegenüber dem Fürther Rathaus, in der Fichten- sowie in der Mohrenstraße. Der verkehrsärmste Monat im Jahr war der Februar, der verkehrsreichste der August. Nach Auswertung von Befragungen der Händler und Erzeuger war der Geschäftsgang an 50 Tagen gut, an 91 Tagen mittelmäßig und an 165 Tagen sehr gering. Montag, 8. Februar 1932 Am Sonntag um 11 Uhr wurde in den Räumen des Fürther Kunstvereins in der Hirschenstraße die Ausstellung "Junge Fürther Kunst" eröffnet. Erster Vorsitzender dieses Vereins war Oberstadtbaurat Herrenberger. Mit der Ausstellung versuchten die Fürther Künstler auf sich aufmerksam zu machen und ihre Kunstwerke zu verkaufen, um überleben zu können. Die Ausstellung war bis Ende Februar Samstag, Sonntag und Mittwoch bei freiem Eintritt von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Alhambra: "Oh alte Burschenherrlichkeit" mit Betty Amann und Werner Fuetterer. Kristall-Palast: "Die heilige Flamme der Liebe" mit Dita Parlo und Gustav Fröhlich. Dienstag, 9. Februar 1932 Wie das Fürther Standesamt meldete, wurden in Fürth 1931 insgesamt 98 Ehen geschieden. Religionsaustritte gab es 192. Insgesamt wurden 76 Anträge auf eine Feuerbestattung gestellt. Man verzeichnete 1071 Geburten und 652 Eheschließungen. Zu Beginn des Jahres 1932 lebten 80.020 Personen auf Fürther Stadtgebiet. Am gestrigen Rosenmontag veranstaltete die NSDAP Fürth einen Theaterabend im Platzl (Blumenstraße) für "die deutschgesinnte Bevölkerung". Man warb mit einem reichhaltigen Stimmungsprogramm. Eintritt: 60 Pfennige, Erwerbslose 30 Pfennige. Im Kampf um die Süddeutsche Meisterschaft gewann die SpVgg ihr Heimspiel im Ronhof vor 10.000 Zuschauern gegen den TSV München 1860 sensationell hoch mit 7:1. Tore für Fürth durch Leupold I, Franz (2), Leupold II (2) und Frank (2). Kristall-Palast: "Dämon des Meeres" mit Lissy Arna und Wilhelm Dieterle. Mittwoch, 10. Februar 1932 Am heutigen Aschermittwoch war der Fürther Fasching 1932 vorbei. Auf den Straßen war von den "tollen Tagen" nicht viel zu spüren, schließlich war das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit streng verboten. Die Polizei drückte ein Auge zu, als sich am Faschingsdienstag ein kleiner Zug von kostümierten Kindern von der Moststraße zum Königsplatz hin in Bewegung setzte und sich dort unter Lärmen auflöste. In den