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der Flößaustraße. Ein Holzlagerplatz der Spedition Wolfram & Co hatte Feuer gefangen. Dichter Qualm wälzte sich durch die Straßen der Südstadt. Der Feuerwehr gelang es nicht, die angrenzende 40 Meter lange Bretterhalle der Möbelfabrik Münch zu schützen. Nachdem der Großteil abgebrannt war, stürzte die Halle ein. Spielende Kinder hatten gezündelt und den Brand im Holzlager ausgelöst, der dann schnell auf die Nachbarschaft übergriff. Der Kurrendegesang fand am Samstag in der Göringstraße (heute Vacher Straße) und Wilhelmstraße statt. Der Gesang der Waisenkinder in der Vorwoche hatte eine Einnahme von 26 RM erbracht. Mittwoch, 17. Juli 1935 Der Fürther Sportverein „Turnerschaft Fürth“ hatte sich vor einigen Jahren in den PraterAnlagen einen Turnplatz geschaffen. Hier fand am Sonntagnachmittag ein Schau- und Werbeturnen des Vereins statt, das viele Schaulustige anzog. Bei den erstmals durchgeführten Schulfußballspielen der Volksschulen wurde die Pestalozzischule Stadtmeister, gefolgt von der Frauenschule und der Volksschule an der Schwabacher Straße. Die jährlichen Hans-Lohnert-Spiele sollten 1935 am Samstag, 20. Juli auf dem LohnertSportplatz stattfinden. Private Fotos von den Wettkämpfen waren verboten. Bildaufnahmen waren nur Pressefotografen gestattet, sofern sie sich im Vorfeld im Fürther Rathaus, Zimmer 57, eine schriftliche Genehmigung hatten erteilen lassen. Kristall-Palast: „Was bin ich ohne dich?“ mit Olga Tschechowa und Wolfgang Liebeneiner. Donnerstag, 18. Juli 1935 Ihre Volksverbundenheit zeigte die Fürther Landespolizei durch ihre laufenden Kinderspeisungen. Jeden Mittwoch erhielten zehn Kinder ein nahrhaftes Essen, außerdem von Zeit zu Zeit je 100 Kinder der Fürther Südstadt. Unterstützt wurde die Polizei dabei von der NS-Frauenschaft Ortsgruppe Fürth-Süd. Die Fürther Schulzahnklinik zog Bilanz: Sechs Zahnärzte hatten im letzten Jahr an 114 Kliniknachmittagen 2377 Kinder behandelt. Dabei wurden 480 Zähne entfernt, davon 371 Milchzähne. In der Statistik aufgeführt waren ferner 484 Nerveinlagen, 195 Wurzelfüllungen und 97 Abszessöffnungen. Geöffnet hatte die Schulzahnklinik jeweils Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 17 Uhr. Freitag, 19. Juli 1935 Die NZ berichtete von Straßenlärm in den Nachtzeiten. Viele Fürther schliefen in diesen Hitzetagen bei geöffneten Fenstern. Dabei musste festgestellt werden, dass in den Hauptstraßen der Innenstadt der Straßenlärm vor 2 Uhr morgens nur wenig nachließ. Unglücklicherweise begann das Verkehrsleben gegen 4 Uhr wieder von Neuem. In den Fürther Schrebergartenkolonien begann nach dem Ende der Rosenzeit die Beerenzeit. Johannisbeeren, Himbeeren und die ersten Stachelbeeren konnten jetzt geerntet werden. Samstag, 20. Juli 1935 Die Fürther sparten wieder: Im ersten Halbjahr 1935 betrug der Einlagenzuwachs der Fürther Stadtsparkasse mehr als der gesamte Einlagenzufluss 1934. Mit einem Artikel erinnerte die NZ an das ehemalige Leihhaus Ecke Theater- und Katharinenstraße. Die Leihanstalt nahm erstmals am 1. Juli 1850 ihre Arbeit auf. Das Beleihen mittels Pfandschein wurde von den Fürthern gut aufgenommen. Im ersten Rechnungsjahr wies das Leihhaus 847 Pfänder auf, von denen 415 wieder ausgelöst wurden. 1860/61 waren es schon 40.741 Pfänder, von denen fast 3000 nicht ausgelöst wurden und so zur Versteigerung gelangten. Die unkomplizierte Geldbeschaffung ging in den Folgejahren jedoch immer mehr zurück und 1915 reichte der Umsatz des Leihhauses nicht