daß ganz fest zusammengesinterte Schlackenstücke (Abb. 25) in kurzer
Zeit ohne besonderen Kraftaufwand der Bedienungsmannschaft aus den
heißen Zellen entfernt werden. Durch die Verkürzung der Ent
schlackungszeiten wird die durch Zutritt kalter Luft in die Ofenzellen
hervorgerufene Abkühlung der Zellen wesentlich herabgemindert.
Die Müllschlacke wird nach der Entfernung aus dem Müllofen
in dem Löschturm mit Wasser sofort abgelöscht und ins Freie
gefahren. (Abb. 26).
Die Schlacke ist nach einer Reihe von Gutachten u. a. auch
seitens des Herrn Prof. Dr. G. Schultz der K. technischen Hoch
schule München, ein sehr wertvolles Material für Betonzwecke als
Ersatz für Betonkies. Sie eignet sich vollkommen außer für Beton
bauten auch zur Anfertigung von Steinen, Fußsteigplatten u. dergl.
(Abb. 27). Augenblicklich wird die Schlacke zum Anfüllen der an
der Richard Wagnerstraße liegenden früheren Sandgruben des Gas
werkes mittels Rollwagen abgefahren. Es ist aber beabsichtigt,
dieses wertvolle Material später zu brechen und zu sortieren. Bei
dem großen Interesse, welches zur Zeit für dieses Material besteht,
darf gehofft werden, daß, wie in anderen Städten, so auch in Fürth
bald ein guter gewinnbringender Absatz für diese Schlacke erzielt wird.
Die Bauzeit für die Errichtung der Müllverbrennungsanlage
betrug nur 7x/2 Monate. Kessel, Armaturen, Beschickvorrichtung und
Kran wurden von der Maschinenbauanstalt Humboldt CölnKalk geliefert, welche die Ofenbauarbeiten nebst Lieferung der sämt
lichen feuerfesten Materialien dem Thonwerk Biebrich a. Rh. über
tragen hatte. Der Kessel kam in dem vorhandenen Kesselhaus der
Kraftzentrale des Gaswerkes (Abb. 28) zur Aufstellung, während der
Müllverbrennungsofen in dem anstoßenden Raum (früher Ammoniak
fabrik des Gaswerks) untergebracht werden konnte. (Abb. letzte
Umschlagseite).
Die Baukosten betrugen insgesamt rund 100000
Für die an und für sich notwendige Erweiterung der Kraft
zentrale des Gaswerkes würde ohnehin ein Aufwand von 50000
erwachsen sein, sodaß für die eigentliche Müllverbrennungsanlage
nur ein Aufwand von 50000 M in Ansatz zu bringen ist. Dabei
wären die Dampfgestehungskosten bei Verbrennung von Koksabfällen
höher gekommen, als bei Müllofenbetrieb.
Die Bauleitung war dem Betriebsingenieur am Technischen
Betriebsamt,
Diplom-Ingenieur
Otto
Schallenberg,
übertragen,
23
Seite:Müllabfuhr und Müllverbrennung (Buch).pdf/23
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