welcher mit vielem Geschick und großer Sachkenntnis neben seiner
vielseitigen Tätigkeit im Betrieb der städtischen Werke diese Aufgabe
erledigte. Es sei ihm daher an dieser Stelle dafür unsere besondere
Anerkennung ausgesprochen.
Die Betriebsergebnisse der Verbrennungsanstalt werden sich
nach den bisherigen Erfahrungen wie folgt gestalten:
Quantitative Leistung:
Eine Zelle verbrennt pro Stunde ca. 1000—1200 kg Müll.
Der Tagesanfall aus der ganzen Stadt ist durchschnittlich in
12—16 Stunden verbrannt.
Qualitative Leistung:
Die durch unsere Verbrennungsversuche mit Fürther Müll in
Barmen wiederholt festgestellte Leistung von im Mittel 1 kg Dampf
für 1 kg Müll wird erreicht. Die Verbrennung erfolgt sehr rationell.
Der registrierende Rauchgasprüfer verzeichnet durchschnittlich 12 bis
140/0 CO2.
Die Erwartungen, die in der Denkschrift über die Errichtung
einer Müllverbrennungsanstalt vom 9. Dezember 1909 ausgesprochen
wurden, sind daher vollständig eingetroffen. Die Leistung der Anlage
wird zweifellos noch erhöht werden, wenn das Bedienungspersonal
mit der Behandlung des Mülls vollkommen vertraut sein wird.
Die Rentabilität der Anlage ist bei Berücksichtigung der be
schlossenen Abschreibungen von 15 °/0 damit jedenfalls sichergestellt.
Bei Verkauf der Schlacken wird die Anstalt voraussichtlich einen
größeren Überschuß abwerfen. Dieser soll jedoch in den ersten
Jahren nicht in die Gemeindekasse wandern, sondern zu außerordent
lichen Abschreibungen der Anlagewerte verwendet werden.
Somit hat die Stadt Fürth, dank der fortschrittlich gesinnten
Stadtverwaltung, die zur Zeit am Ruder ist, wieder einen Schritt
vorwärts getan, um gesünder zu werden nach innen und außen.
Es ist vom Standpunkt der Volksgesundheit nur zu wünschen,
daß sich auch andere Städte bei Zeiten ein solches Vorbeugungsund Linderungsmittel gegen ihre gemeinsame unvermeidliche Krank
heit — den Unrat — verschreiben.
Fürth, den 23. Februar 1911.
Technisches Betriebsamt der Stadt Fürth i./B. Dipl.-Ing. T1LLMETZ Techn. Magistratsrat. 24