Ferienarbeit - einmal anders
Das Schuljahr neigte sich dem heißersehnten ende zu. Wir mach
ten uns bereits gedanken über die diesjährige feriengestaltung
Wie könnte es bei guten Deutschen anders sein - uns gauckelte na
türlich eine Italienreise per moped vor. Diese sicher mit kosten
verbundene Vergnügungsfahrt sollte durch die uns schon zur gewöhn
heit gewordene ferienarbeit finanziert werden.
Da wurden wir eines tages in der schule auf die IJGD • lager
aufmerksam gemacht. (IJGD = Internationale jugendgemeinschafts dienste). Zunächst versprachen wir uns von dieser art der feriengestaltung nicht sehr viel. Halbtagsarbeit bei freier unterkun ft
und Verpflegung und erstattung der hälfte der fahrtkosten erschien
uns wenig verheißungsvoll. Die aussicht jedoch, daß wirin
einem
derartigen lager mit jungen menschen anderer nationen
Zusammen
treffen sollten, stellte für uns einen gewissen anreiz dar.Hätten
wir nun damals schon von tanta agathens wirken gewußt, wir hätten
nicht gezögert, sie um ihren weisen rat zu fragen und wären
mit
dem bewußtsein in die ferien gegangen, nun genau das richtige zu
tun. So aber gingen wir das risiko ein und meldeten uns für
ein
IJGD-lager in Norddeutschland. Wir sollten diesen entschluß nicht
bereuen. Doch davon wollen wir etwas ausführlicher berichten.
Wir fuhren mit der eisenbahn bis Bremen, Dort stiegen wir
in
einen triebwagen um, der uns nach unserem bestimmungsort Brake an
der Unterweser brachte. Auf dem Braker bahnhof wurden wir auch
gleich von einem sog. "teamer" (gruppenführer) empfangen und ins
lager geleitet. Er hatte uns die Zugehörigkeit zum lager gleich an
der nasenspitze angesehen. Am abend des selben tages waren schließ
lieh alle lagerteilnehmer eingetroffen, Die offizielle bekanntma chung dauerte bis spät in die nacht und als wir uns erschöpft von
dem langen palaver ins bett legten, konnten wir uns ein bild von
der Zusammensetzung des lagers mashen: Die 21 lagerteilnehmer
( 12 mädchen, 9 jungen ) setzten sich aus den verschiedensten nationalitäten und berufen zusammen. Unsere drei "teamer" Heide(20)
Gudrun (21) und Dieter (21) waren alle Studenten der pädagogischen
Hochschulen Braunschweig und Hannover. Sie übten eine lockere auf
sicht aus, waren jedoch an die Beschlüße der mehrheit der lager teilnehmer gebunden. Neben der Neuseeländerin Jenny (22) und der->
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