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-> Kanadierin Linda(24) hatten wir noch eine Engländerin und zwei Franzosen im lager. Es wurden auch noch zwei Italiener erwartet die jedoch leider nicht eintrafen. Als Unterkunft stand uns ein neuerbautes turnerheim zur Verfügung, das außer einer wunderba­ ren turnhalle nebst wasch- und duschräumen auch schlafsale und einen modern eingerichteten speisesaal aufwies. Kochen mußten wir selbst in der küche des hausmeisterehepaares. Am nächsten tag machte man uns mit dem arbeitsplan vertraut. In gruppen auf geteilt sollten wir von 7-13 uhr die grüna'nlagen der stadt in standsetzen, einen Kinderspielplatz anlegen und für einen box kampf Peter Müllers, der auf einer kleinen Weserinsel stattfand gartenstühle auf eine flußfähre verladen.

bau am Kinder­ spielplatz

Du brauchst aber nun nicht denken lieber leser, daß wir uns da­ bei besonders überarbeitet hätten. Es heißt aber: wer gut arbei­ tet, soll auch gut essen! Die stadt Brake hatte uns einen betrag von ca 50 DM täglich zur Verfügung gestellt. Bei rationellem ein kauf und guter kochkunstfertigkeit (die jungen waren darin ent­ schieden besser) konnten wir wir sogar nationalgerichte zubereit ten. Am "Franzosentag" gab es z.b. "pommes frites" mit Würstchen und rotwein, am "Bayerntag" "bratwerscht mit sauerkraut und bier" Noch anstrengender, wenn auch ungleich angenehmer war die fre.i Zeitgestaltung: baden, schiffsbesichtigungen, museumsbesuche(u.a. sahen.wir trümmer der untergegangenen "Pamir") geselliges beisam mensein und singen zu den klängen einer meisterhaft gespielten gi tarre wechselten einander ab. Kurzreferate über das politische ge schehen und berichte über das jeweilige heimatland standen eben­ so auf der tagesordnung. Unsere teamer übersetzten dabei das ge­ sagte fast simultan in Englisch und Französisch. Höhepunkte des lagers waren eine nachtwanderung auf dem Weser deich, eine schiffsreise nach der insel Helgoland und als abschluß ein "seeräuberfest" im speisesaal. Als wir am 6.8. (lagerdauer: 23-7. - 6.8.60) wieder nach haus fuhren, waren wir uns gewiß, daß sich dieser aufenthalt durchaus gelohnt hatte, auch wenn er uns keinen materiellen gewinn ein­ brachte. Wir hatten 14 tage lang mit menschen fremder länder zuaammengelebt, hatten ihre probleme zu den unseren und unsere zu den ihren gemacht. Solltest du lieber leser &un lust verspüren auch einmal an se einem IJGD-lager teilzunehmen,(alter:16-25 j.) so wende dich bit te an herrn stpr. dr. Braungart 0R oder an die schüler G.Wagner und J.Beer kl. 9b der 0R. - wabe -

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