Zu diesem Zeitpunkt war aufgrund des seit Mitte der 1980er Jahre beruflich und privat
immer mehr um sich greifenden PC-Zeitalters die Vermittlung von EDV-Kenntnissen
zu einem Schwerpunkt der Erwachsenbildung an der Volkshochschule Fürth geworden. Hatte es dort 1985/86 nur vier EDV-Kurse gegeben, waren es 1996 über 100
EDV-Kurse. Um EDV-Kurse anbieten zu können, war 1987 der erste Computerraum
eingerichtet und 1992 in den angemieteten Räumen im City Center um zwei weitere
Computerräume ergänzt worden.898 Zur Inanspruchnahme des gesamten und 16 Bereiche umfassenden Bildungsangebots der Volkshochschule konnte im Wintersemester 1995/96 festgestellt werden, dass rechnerisch jede/r siebte Fürther/in einen Kurs
und jede/r vierte bis fünfte eine Veranstaltung der Volkshochschule besucht hatte.899
Durch das in zahlreichen Berufen zunehmende computergestützte Arbeiten mit PCs
und Laptops, mit CAD-, CAM- und CAQ-Programmen zur Konstruktion, Fertigung und
Qualitätssicherung von Produkten sowie mit Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulationsund Grafik-Programmen bei Verwaltungs-, Buchhaltungs- und Statistiktätigkeiten kam
es auch zu einer entsprechenden Anpassung der Berufsbilder und der Berufsausbildungsgänge. Dabei nahmen in Fürth zu Schuljahresbeginn 1997/98 die Berufsschule
IV für Metall- und Elektrotechnik Ottostraße und die kaufmännische Berufsschule
II Theresienstraße/Hirschenstraße die Beschulung in den neuen IT-Berufen auf.
Nachdem für die Metallwerkstatten der 1981 fertiggestellten Berufsschule IV für Metallund Elektrotechnik an der Ottostraße schon 1982 eine erste Bauplanung durchgeführt,
aber ebenso wenig wie die 1993 durchgeführte zweite Planung baulich umgesetzt worden war, erfolgte 1998 unter Berücksichtig des Raumbedarfs für die neuen IT-Berufe
eine dritte Planung der Metallwerkstätten. Als 1999 das 1994 entwickelte Konzept
zur Neuorganisation der Berufsschulen in Fürth unter Beibehaltung der Standorte umgesetzt und die Berufsschule III für Hauswirtschaft und Kinderpflege an der Theresi-
und S.62: Für die aus dem 1946 von Oberbürgermeister Bornkessel gegründeten Volksbildungsverein 1948 hervorgegangene Volkshochschule Fürth bestand von Anfang an ein Problem darin, dass ihre Kurse und Veranstaltungen auf mehrere Orte im Stadtgebiet verteilt waren und es lediglich eine zentrale Geschäftsstelle gab, die bis 1966 in einem Turmzimmer im Rathaus, danach im Berolzheimerianum, ab 1975 im städtischen Gebäude Blumenstraße 22 und ab 1990 im City Center an der Schirmstraße untergebracht war. Als Mitte der 1980er Jahre das 1823/24 fertigstellte und damals für Knaben genutzte Schulgebäude am Kirchenplatz frei wurde, sollten dort das zweite und dritte Obergeschoss für die Volkshochschule umgebaut werden. Wegen einer Quecksilbersanierung des einst zur Spiegelfabrik Bendit gehörenden, 1938 arisierten und fortan als Amtshaus genutzten Gebäudes am Kohlenmarkt entschied der Stadtrat jedoch 1987, die Beschäftigten der Verwaltung vorübergehend im freigewordenen Schulgebäude am Kirchenplatz unterzubringen. Als Zwischenlösung für ein eigenes Gebäude der Volkshochschule wurden 1990 Räume im City Center an der Schirmstraße angemietet. Außerdem sollte der Verkaufserlös des sanierungsbedürftigen und 1992 an die Kirchengemeinde St. Michael veräußerten Schulgebäudes am Kirchenplatz zur Mitfinanzierung eines Hauses der Volkshochschule dienen, zu dessen Finanzierung seitens der Befürworter 1993 auch ein Förderverein Haus der Volkshochschule gegründet wurde. Da seit dem Verkauf des Schulgebäudes am Kirchenplatz ein Standort für ein Haus der Volksschule fehlte, rückten ab 1994 durch den Umzug des Sozialamtes in das neu errichtete Verwaltungsgebäude für den Sozialbereich am Königsplatz die städtischen Gebäude Hirschenstraße 27 und 29 in den Fokus der Standortsuche. Der Durchbruch zur Finanzierung des Hauses der Volkshochschule gelang allerdings erst, als Kultur-, Schul-, Jugend- und Sozialreferent Gerd Fleischmann 1997 im Stadtrat das von der Firma FI-MA vorgeschlagene Bürgerbeteiligungsmodell vorstellte, das dort auf breite Zustimmung stieß. 898Vgl.: Ebd., S.67. 899Vgl.: Ebd., S.71.
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