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strukturierten ehemaligen Hauptschulen, an den beiden Förderzentren und an den beiden Realschulen sowie an den Unterstufen der drei Gymnasien entstanden. Als erste Schule erhielt dabei die Grundschule Frauenstraße im Herbst 2002 eine Sozialpädagogen-Stelle zur sozialpädagogischen Unterstützung von Schüler/innen der Regelklassen. Daneben entstand im Rahmen eines bayernweiten Schulversuchs 2003 an der Hauptschule Soldnerstraße der erste gebundene Ganztagszug mit rhythmisiertem Unterricht an einer örtlichen Regelschule.943 Im Herbst 2004 bekam dann die Hauptschule Schwabacher Straße als erste Hauptschule in Fürth eine Stelle für Sozialpädagogik zur sozialpädagogischen Unterstützung der Schüler/innen der Regelklassen. Im Herbst 2005 folgte an der Hauptschule Soldnerstraße ebenfalls eine Stelle für Sozialpädagogik zur sozialpädagogischen Unterstützung der Schüler/innen der Regelklassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der in Bayern nach der PISA-Studie 2000 begonnene bildungspolitische Aufwertungs- und Ergänzungsprozess zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 auch die Gymnasien erfasst, als für Schüler/innen der 5. und 6. Jahrgangsstufe eine auf acht Jahre verkürzte gymnasiale Schuldauer eingeführt wurde.944 Anders als bei der erstmals 1936 an Gymnasien, Oberrealschulen und Mädchenlyzeen als „Notabitur“ eingeführten und 1952 wieder aufgehobenen Schuldauer von acht Jahren ging es diesmal nicht wie einst bei Reichserziehungsminister Rust um bevölkerungspolitische Gründe, die damals mit der im Spätsommer 1936 auf zwei Jahre verlängerten Wehrpflicht zusammenhingen, sondern um eine Reduzierung und Harmonisierung der im internationalen Vergleich bis zur Allgemeinen Hochschulreife in Deutschland zu langen Schuldauer. Um Qualitätsverluste beim Abitur durch die auf acht Jahre verkürzte Schuldauer zu vermeiden, hatte die Kultusministerkonferenz an der für neunjährige Gymnasien vorgeschriebenen Unterrichtszeit von insgesamt 265 Wochenstunden festgehalten und diese auf acht Jahre verteilt, was zu einer Erhöhung der jahresdurchschnittlichen Unterrichtszeit von 30 Wochenstunden bei den bisherigen neunjährigen Gymnasien auf 34 Wochenstunden bei den nun achtjährigen Gymnasien führte und regelmäßigen Nachmittagsunterricht erforderte, was Eltern-, Lehrer- und Schülerorganisationen als Überforderung aller Betroffenen zum Teil heftig kritisierten.945 943Vgl. den Artikel Interesse für Ganztag: Die Klasse füllt sich. Soldner-Hauptschule rechnet mit 25 Kin-

dern, in: Fürther Nachrichten vom 22.07.2003, Lokalteil, S.1. Siehe auch den Artikel Gebundene Ganztagsschule, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 15.06.2022: Anders als bei den bisherigen Ganztags- und Mittagsbetreuungen mussten gebundene Ganztagsschulen oder gebundene Ganztagszüge an Schulen nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17. Oktober 2003 drei konstitutive Merkmale erfüllen: Erstens eine zeitliche Mindestangebotsdauer von über den Vormittag hinausgehenden Angeboten von täglich mindestens sieben Stunden an mindestens drei Wochentagen, zweitens eine Unterbrechung des ganztägigen Schulbetriebs durch eine längere Mittagspause und drittens ein Konzept mit dem Nachweis des Zusammenhangs zwischen dem vormittäglichen Unterricht und den ergänzenden Angeboten am Nachmittag. Sofern diese Bedingungen erfüllt waren, gewährten die Kultusministerien zusätzliche Stunden für die Lehrkräfte und Zuschüsse für das Personal der nachmittäglichen Betreuungsangebote. In Bayern waren dies je Klasse und Schuljahr zwölf zusätzliche Wochenstunden für Lehrkräfte und 6.000 Euro für das Personal der nachmittäglichen Betreuungsangebote. 944Vgl.: Helene-Lange-Gym,,,,,nasium (Hrsg.), 100 Jahre Helene-Lange-Gymnasium Fürth 1907-2007, Festschrift, Fürth 2007, S.47. 945Vgl. den Artikel Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 23.05.2022. Siehe auch den Artikel Fast ein Full-Time-Job. „Oft sehr müde“. G8 in der sechsten Klasse, in: Fürther Nachrichten vom 03.12.2004, Lokalteil, S.5 (Sonderreihe: Das große Thema G8 in Fürth mit insgesamt vier Artikeln aus der Stadt und dem Landkreis). Ergänzend anzumerken ist, dass Aussagen von Schüler/innen der sechsten Jahrgangsstufe, am neuen G8 oft sehr müde zu sein,

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